Nibelungengasse
Aus Wien Geschichte Wiki
Daten zum Objekt
48° 12' 7.28" N, 16° 21' 51.49" E zur Karte im Wien Kulturgut
Nibelungengasse (1), benannt (1865) nach dem sagenhaften Geschlecht der Nibelungen (Nibelungenlied).
Gebäude
- Nr. 8: Fünfgeschoßiges historistisches Wohnhaus, errichtet 1871-1872 nach Plänen des Architekten Ludwig Tischler. Genutete und bossierte Sockelzone, dreiecksgiebelige Fensterverdachung und Ballusterparapete in der Belletage, Festonfries über dem dritten Obergeschoß, reich profiliertes Hauptgesims, Balkone im Mezzanin sowie in der Belletage, abgeschrägte Hauskante gegen die Straßenkreuzung. Wohnhaus von Helene von Hornbostel
- Nr. 13: Wohnhaus, 1869/70 nach Plänen von Adolf Gröger in den Formen der Neu-Wiener-Renaissance errichtet. Das viergeschoßige Wohnhaus wurde für den Industriellen Rudolf Kraus, den Bruder des Schriftstellers Karl Kraus, vom Architekten Adolf Loos adaptiert. Bereits 1906 hatte Loos für die Schauspielerin Emmy Piringer darin eine Wohnung eingerichtet. Das Haus wurde nach dem Anschluss zugunsten der Siemens-Schuckert-Werke arisiert. Rudolf Kraus und seine Frau Marianne wurden nach Auschwitz deportiert und ermordet. Teile der Inneneinrichtung, insbesondere der Wandverkleidung, sind erhalten geblieben.
- Nr. 15: Kino der Siemens-Schuckertwerke
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1865: Pfarre St. Augustin
Quellen
Literatur
- Burkhardt Rukschcio / Roland Schachel: Adolf Loos. Leben und Werk. Salzburg: Residenz Verlag 1987, S. 446
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929