Schlachtbetriebe

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Im Schweineschlachthof St. Marx (1974)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
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Architekt
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BildnameName des Bildes Schlachtbetriebe.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Im Schweineschlachthof St. Marx (1974)
  • 1., Franz-Josefs-Kai 17
  • 1., Hafnersteig 7

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Bei der Versorgung der Bevölkerung mit Fleisch unterschied man schon im Mittelalter zwischen dem Schlachtviehantrieb, dem Schlachtvorgang und dem Fleischverkauf. Der Auftrieb und der Einkauf durch die Wiener Fleischhauer erfolgte bis Ende des 18. Jahrhunderts auf dem Ochsenmarkt vor dem Stubentor (3). Beim Schlachten des Viehs war die Nähe von Fließwasser (zum Fortspülen des Bluts und sonstiger Abfälle) notwendig. Großvieh durfte (wie schon Rudolf IV. am 28. August 1364 entsprechend einem Ratsbeschluss bestimmte) nur auf der Schlagbrücke (Schlachtbrücke) beim Roten Turm abgestochen werden; Kleinvieh schlachtete man bis um 1500 auf der Schlachtbrücke am Lichtensteg, unter der ein Rinnsal (die Möring) floss. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde das Schlachten auf den Brücken eingestellt; statt dessen errichtete man vor dem Roten Turm (Bereich des heutigen Schwedenplatzes) mehrere überdachte Schlachtbänke (die bereits auf dem Stadtplan von Bonifaz Wolmuet [1547] eingezeichnet sind). Am 7. Februar 1549 ordnete Ferdinand I. an, dass Groß- und Kleinvieh nur noch in diesen Bänken geschlachtet werden dürften (die Regelung war noch 1604 aufrecht); 1560 ist von einer neuen Schlachtbank die Rede. Ein städtisches Schweineschlachthaus ist 1566 und 1587 auf der Parzelle 1, Hafnersteig 7, Franz-Josefs-Kai 17 nachweisbar.

Städtische Schlachthäuser

Erst Mitte des 19. Jahrhunderts schritt man an den Neubau städtischer Schlachthäuser. An die Konsumenten gelangte das Fleisch durch die Fleischhacker, die es an Fleischbänken verkauften (Märkte sowie Fleischmarkt, Graben, Lichtensteg, Lugeck).

1846 wurde mit dem Bau städtischer Schlachthäuser begonnen: das zu Sankt Marx (3, Viehmarktgasse 1) beim Zentralviehmarkt und jenes in Gumpendorf (6, Mollardgasse 87). Einer der Gründe für die Errichtung der Schlachthäuser waren die teilweise sehr schlechten hygienischen Bedingungen in den zahlreichen privaten Schlachtstätten. Beide waren bereits 1848 fertiggestellt, konnten aber erst 1851 in Betrieb genommen werden. Mit Gesetz von 3. Februar 1873 wurde auch in den Vororten der Schlachthauszwang eingeführt (Gerichtsbezirke Sechshaus, Hietzing, Hernals, Klosterneuburg). 1885-1888 wurden die Schlachthäuser in Meidling, Hernals und Nußdorf in Betrieb genommen. Die bedeutendste, wiederholt vergrößerte Anlage ist jene zu Sankt Marx.

Literatur

  • Franz Berger: Die Neubauten am Schlachtviehmarkte in Sankt Marx. Wien: Selbstverlag 1881
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 2: Die Gemeinde, ihre Verwaltung und sozialen Belange, Wirtschaftsleben, Handel, Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft, Volkskunde, Naturwissenschaft, Klimatologie, Meteorologie, Naturereignisse, Varia und Kuriosa. Wien: Jugend & Volk 1955, S. 95 f., S. 97
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2. - 21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 170
  • Arnold Heymann: Erläuterungen zu dem Projekte des Baues eines gemeinschaftlichen Schlachthauses für die Wiener Vorortegemeinden Fünfhaus, Sechshaus, Rudolfsheim, Gaudenzdorf. Wien: Selbstverl. 1880
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1895]). Cosenza: Brenner 1967, Band 3, S. 370 f.
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1905. Band 1,1905, S. 357 ff.
  • Martin Paul [Red.]: Technischer Führer durch Wien. Hg. vom Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 235 ff.
  • Karl Schalk: Wiens Fleischversorgung in abnormer Zeit. In: Wiener Communal-Kalender 35 (1897), S. 409 ff.
  • Das neue Schweine-Schlachthaus im III. Bezirke in Wien. Wien: Verl. des Magistrates 1910
  • Viktor Thiel: Gewerbe und Industrie. In: Geschichte der Stadt Wien. Band 4. Hg. vom Altertumsverein zu Wien. Wien: Holzhausen 1911, S. 411-523, besonders 487 ff.
  • Karl Uhlirz: Das Gewerbe. In: Geschichte der Stadt Wien. Band 2/2. Hg. vom Altertumsverein zu Wien. Wien: Holzhausen 1905, S. 592-740, besonders 695 ff.
  • Franz Wenzel: Magistrats-Referat über die Durchführung des vom n.ö. Landtage beschlossenen Schlachthauszwanges für Wien und die Vororte. [S.l.]: [o.V.] 1877
  • Emil Winkler: Technischer Führer durch Wien. Wien: Lehmann & Wentzel 1873, S. 206 ff.
  • Das neue Wien. Städtewerk. Hg. unter offizieller Mitw. d. Gemeinde Wien. Wien: Das neue Wien 1926-1928, Band 2,1927, S. 7 ff.
  • Das neue Zentral-Pferde-Schlachthaus (Central Pferde-Schlachthaus.) im X. Bez. in Wien. Wien: Verlag des Magistrates 1908