Altmannsdorfer Friedhof
48° 9' 56.11" N, 16° 19' 36.80" E zur Karte im Wien Kulturgut
Der Altmannsdorfer Friedhof (12., Stüber-Gunther-Gasse 1) ist 3.807 Quadratmeter groß und verfügt über 557 Grabstellen. Eine Besonderheit vor Ort ist ein Friedhofskreuz aus dem Jahre 1853.
Geschichte
Altmannsdorf, das zusammen mit Erlaa, Hetzendorf, Kalksburg, Liesing, Mauer, Steinhof und Siebenhirten nach Atzgersdorf eingepfarrt war, wurde mit 20. Juli 1783 von Atzgersdorf ausgepfarrt und zur Kaplanei erhoben. Solange Altmannsdorf eingepfarrt war, wurden die Verstorbenen auf dem Atzgersdorfer Friedhof bestattet. Zur Errichtung des neuen Pfarrfriedhofes Atzgersdorf hatte die Gemeinde Altmannsdorf die Summe von 59 Gulden zu entrichten.
Nach der Schaffung der Pfarre Altmannsdorf wurde auf einem vom Ortsrichter Josef Ranninger zur Verfügung gestellten Grundstück ein Friedhof angelegt und am 28. Juli 1784 geweiht. Dieser wurde in den Jahren 1835, 1865 und 1878 erweitert. Der durch französische Truppen 1809 zerstörte Holzzaun um den Friedhof wurde 1835 durch eine Mauer ersetzt. 1846 wurden eine Leichenkammer sowie für den Grundherrn Hoffmann ein Mausoleum errichtet. Das Friedhofskreuz stammt aus dem Jahr 1853, das ursprünglich aufgestellte war 1846 verfallen.
Das 1905 der Altmannsdorfer Friedhof als erschöpft galt, wurde dieser wie auch der Hetzendorfer Friedhof dem Meidlinger Friedhof zugewiesen, sodass für die verstorbenen Bewohnerinnen und Bewohner dieser Orte auch der Meidlinger Friedhof genutzt werden konnte. Da in den Folgejahren nicht ausreichender zusätzlicher Raum für weitere Gräber gewonnen werden konnte, wurde in den 1920er Jahren der Altmannsdorfer Friedhof für Neubelegungen gesperrt, in den 1930er Jahren allerdings wieder geöffnet und um eine Aufbahrungshalle erweitert (1936-1937). Auf Beschluss des Wiener Gemeinderates 1953 sollte der Altmannsdorfer Friedhof sowie weitere neun Wiener Friedhöfe mit 1975 gesperrt werden. Dieser Beschluss wurde 1980 aufgehoben, sodass die Friedhöfe weiterbestehen konnten. In den 1980er Jahren wurden weitere Renovierungsarbeiten am Altmannsdorfer Friedhof durchgeführt.
Am Eingang des Friedhofs befindet sich ein Kriegerdenkmal.
Berühmte Personen
Das Mausoleum der Familie Hoffinger wurde 1846 errichtet, sie stiftete auch das Friedhofskreuz. Der Gründer der Ersten österreichischen Spar-Casse, Johann Baptist Weber, ist in einem Ehrengrab bestattet. Kreuz und Mausoleum wurden 1982 auf Veranlassung von Franz Zierer renoviert.
Bestattete Personen
Im Wien Geschichte Wiki gibt es 3 Einträge von Personen, die auf diesem Friedhof bestattet sind.
BildName des Bildes | Personenname | BerufBeruf | GeburtsdatumDatum der Geburt | SterbedatumSterbedatum | Grabstelle |
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Josef Fuhrmann | 6 Juni 1927 | Gruppe AL, Nummer 407 | |||
Josefine von Hoffinger | Lyrikerin Übersetzerin | 8 November 1820 | 25 September 1868 | Familiengruft | |
Johann Baptist Hoffmann | Fabriksdirektor Schlossbesitzer | 1786 | 1856 |
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Friedhofsbücher und Sterbeverzeichnisse, 1204 - Altmannsdorf, Totenprotokoll
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt. 213a, A2/2 - Lagepläne Friedhöfe: 1 - Friedhof Altmannsdorf | 20. Jh.
Literatur
- Werner T. Bauer: Wiener Friedhofsführer. Genaue Beschreibung sämtlicher Begräbnisstätten nebst einer Geschichte des Wiener Bestattungswesens. Wien: Falter-Verlag 1988, S. 133
- Wolfgang Mayer: XII. Meidling. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 12), S. 58
- Wiener Stadtwerke - Städtische Bestattung (Hg.): Zur Geschichte der Friedhöfe in Wien, Bd. 1. Wien 1992, S. 72-77
Weblinks
- Friedhöfe Wien: Altmannsdorfer Friedhof [Stand: 27.07.2023]
- Friedhöfe Wien: Friedhofspläne [Stand: 29.07.2024]