Carl Leopold Hollitzer

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Hollitzer, Carl Leopold
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Hollitzer, Karl Leopold
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  2572
GNDGemeindsame Normdatei 118706551
Wikidata Q525306
GeburtsdatumDatum der Geburt 11. März 1874
GeburtsortOrt der Geburt Bad Deutsch-Altenburg, Niederösterreich
SterbedatumSterbedatum 1. Dezember 1942
SterbeortSterbeort Sanatorium Rekawinkel, Niederösterreich
BerufBeruf Maler, Karikaturist, Kabarettist, Sänger
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Adolf Loos (Portal)
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, Gedenktage-GW
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Letzte Änderung am 1.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Friedhof Deutsch-Altenburg, Familiengruft Hollitzer-Dillenz-Erhard
Grabstelle
  • 6., Gumpendorfer Straße 63b (Wohnadresse)
  • 6., Gumpendorfer Straße 63b (Wirkungsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Ritterkreuz Franz-Joseph-Orden
  • Füger-Medaille in Silber (Verleihung: 1894)

Carl Leopold Hollitzer, * 11. März 1874 Bad Deutsch-Altenburg, Niederösterreich, † 1. Dezember 1942 Rekawinkel, Niederösterreich (Sanatorium Rekawinkel), Maler, Karikaturist, Sänger, Kabarettist.

Biografie

Carl Leopold Hollitzer wurde in eine wohlhabende Bauunternehmerfamilie geboren. Sein Vater Carl Hollitzer (* 29. September 1831, † 9. Oktober 1917) war Bauunternehmer, Guts- und Steinbruchbesitzer, Bürgermeister der Gemeinde Deutsch-Altenburg an der Donau sowie Kunstmäzen, Sammler und Mitbegründer der "Gesellschaft der Freunde Carnuntums".

Von 1891 bis 1897 studierte Carl Leopold Hollitzer an der Akademie der bildenden Künste und erwarb hier auch 1894 die silberne Füger-Medaille. Anschließend besuchte er von 1897 bis 1900 die Kunstgewerbeschule unter Felician Freiherr von Myrbach-Rheinfeld.

Dem Wiener Künstlerkreis der Jahrhundertwende angehörend, wurde er durch seine Karikaturen (beispielsweise von Altenberg, Bahr, Friedell, Kraus) und Porträts von Mitgliedern der Wiener Gesellschaft bekannt. Auch als Ausstattungschef für Bühne und Film konnte sich Hollitzer einen Namen machen. So schuf er beispielsweise die Bühnenbilder zu Richard Strauss' "Feuersnot" und Wilhelm Kienzls "Kuhreigen" in der Volksoper, im Burgtheater zur "Metternich-Trilogie" von Hanns Saßmann und am Josefstädter Theater zu "Juarez und Maximilian" von Franz Werfel.

Hollitzer trat als Karikaturist und Bänkelsänger in den Kabaretts Nachtlicht und Fledermaus auf und führte in Wien das Leben eines Bohemiens. Zu seinem Freundeskreis gehörten Persönlichkeiten des Wiener Kunst-, Literatur- und Theatergeschehens wie Egon Friedell, Hugo von Hofmannsthal, Karl Kraus, Adolf Loos, Alexander Moissi, Kolo Moser, Alfred Polgar, Max Reinhardt, Alexander Roda Roda, Helene Thimig, Arthur Schnitzler, Grete Wiesenthal und viele andere. Seine zweite Gattin war die Tänzerin Gertrude Barrison, die ebenfalls Teil des Wiener Künstlerkreises war. 1910 kam es zur Trennung.

Hollitzer war außerdem ein bedeutender Uniformen- und einer der größten Militariasammler Europas. Seine Sammlertätigkeit finanzierte er aus dem ererbten Vermögen. Die Sammlung wurde 1934 im Wiener Dorotheum versteigert. Einen bedeutenden Teil der Sammlung ersteigerte dabei das Heeresgeschichtliche Museum.

1908 war Carl Leopold Hollitzer Mitinitiator des Jubiläums-Huldigungs-Festzugs für Kaiser Franz Joseph. Für die Gestaltung des Festzuges erhielt er das Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens. Er war Gründer und Präsident der Künstlervereinigung "Jungbund", die später im Hagenbund aufging.

Während des Ersten Weltkrieges war Hollitzer als Maler und Offizier im österreichischen Kriegspressequartier an verschiedenen Fronten tätig.

Von 1895 bis 1942 hatte Hollitzer sein Atelier und seine Wohnung in 6., Gumpendorfer Straße 63b.

In der Bad Deutsch-Altenburger "Hollitzer-Villa" errichteten seine Tochter Lilly Dillenz-Hollitzer und ihr Gatte Richard Dillenz 1958 das Carl-Leopold-Hollitzer-Museum. Dieses wurde allerdings von den Erben in den späten 1960er Jahren aufgelöst. Heute befindet sich in der ehemaligen "Hollitzer-Villa" das Gemeindezentrum von Bad Deutsch-Altenburg.

1956 wurde die Hollitzergasse in Wien-Favoriten nach dem Künstler benannt.

Quellen

Literatur

  • Ida Olga Höfler: In memoriam. Carl Leopold Hollitzer. In: Helikon. Verein für Geschichte, Kunst und Kultur, 5 (1993), Nummer 4–5
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik. Wien: Ueberreuter 1992
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Harry Kühnel [Red.]: Das Zeitalter Kaiser Franz Josephs [Katalog zur Niederösterreichischen Landesausstellung in Grafenegg]. Band 2: 1880–1916, Glanz und Elend. Wien: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung 1984, S. 256
  • Werner J. Schweiger: Wiener Werkstätte. Kunst und Handwerk. Wien: Christian Brandstätter 1982, Register
  • Siegfried Weyr: Die Wiener. Zuagraste und Leut’ vom Grund. Wien [u. a.]: Zsolnay 1971,S. 195 ff.
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien / Graz: Böhlau 1954–lfd.
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907–1950


Carl Leopold Hollitzer im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.