Fischerstiege

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Fischerstiege (1950)
Daten zum Objekt


Fischerstiege (1.), den Steilabfall der Stadtterrasse zum Salzgries (ehemaliger Nebenarm der Donau) überbrückende moderne Stiegenanlage. Die (älteste) Fischerstiege wird urkundlich 1373 unter diesem Namen erwähnt und führte vom Ufer des damaligen Donauarms (Salzgries) in das Innere der Stadt (in der Folge [beispielsweise 1451] wechselt die Bezeichnung mit Fischergasse). Hier landeten Schiffsleute und Fischer und versorgten über die Fischerstiege die Stadt mit Lebensmitteln, namentlich mit Fischen. Im untersten Teil der Fischerstiege (vor Nummer 3) stand als Rest der babenbergschen Stadtmauer ein Tor (Ende 18. Jahrhundert abgebrochen; Gedenktafel; Fischerstiegentor).

1547 gab es eine andere Fischerstiege, auf dem Wolmuet-Plan zwischen dem Praghaus und dem daran anschließenden Häuserblock eingezeichnet, die auf dem Suttinger-Plan von 1684 schon wieder fehlt.

Fischerstiege 3, 1907

Gebäude

Fischerstiege (2019)
  • Nummer 3: Gedenktafel (Fischerstiegentor).
  • Nummer 4: Reliefs "Fischhandel" und "Stoffhandel" von Oskar Bottoli (1953).
  • Nummer 7: Relief "Fischer" von Rudolf Schwaiger (1953); die Reliefs beziehen sich auf Berufsgruppen, die in dieser Gegend ansässig waren.
  • Nummer 9: Bei dem während des Zweiten Weltkriegs zerstörten Haus fand man (erstmals in dieser Gegend) Überreste der ältesten Stadtmauer (Burgmauer).

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Video

  • Horreum (Fischerstiege 4-8)

Quellen

Literatur

  • Peter Csendes: Die Wiener Salzhändler im 15. und 16. Jahrhundert. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Nummer 27. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1971, besonders S. 15 f.
  • Gerhard Robert Walter von Coeckelberghe-Dützele: Curiositäten- und Memorabilien-Lexicon von Wien. Ein belehrendes und unterhaltendes Nachschlag- und Lesebuch in anekdotischer, artistischer, biographischer, geschichtlicher, legendarischer, pittoresker, romantischer und topographischer Beziehung. Band 1. Wien: [o. V.] 1846, S. 440
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 452
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 3. Teil. Wien ²1952 (Manuskript im WStLA), S. 579
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 4. Teil. Wien ²1953 (Manuskript im WStLA), S. 835-860
  • Hugo Hassinger: Kunsthistorischer Atlas der k.k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien und Verzeichnis der erhaltenswerten historischen, Kunst- und Naturdenkmale des Wiener Stadtbildes. Wien: Schroll 1916 (Österreichische Kunsttopographie, 15), S. 57
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S 439 f.
  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)