Franz von Khunn

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Franz Khunn
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Khunn, Franz
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Ritter
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  4256
GNDGemeindsame Normdatei 139591311
Wikidata Q55677953
GeburtsdatumDatum der Geburt 2. Dezember 1802
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 12. Juni 1892
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Kommunalpolitiker
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) Liberale Mittelpartei
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Wiener Stadt- und Landesarchiv
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Langes 19. Jahrhundert, Wasserversorgung, Wasserversorgungskommission, Erste Hochquellenleitung
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 24.10.2024 durch WIEN1.lanm09ua2
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 14A, Nummer 14
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  Ehrengrab
BildnameName des Bildes Franz Khunn.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Franz Khunn
  • 3., Landstraßer Hauptstraße 14-16 (Geburtsadresse)
  • 3., Landstraßer Hauptstraße 2 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Stadt Wien – Vizebürgermeister (1869 bis 1874)

  • Doppelt große goldene Salvatormedaille (Verleihung: 1873)
  • Ritterkreuz Eiserne Krone (Verleihung: 1874)
  • Ehrenbürger der Stadt Wien (Verleihung: 4. Februar 1875)

Khunn Franz, * 2. Dezember 1802 Wien, † 12. Juni 1892 Wien, Bäcker, Politiker.


Biografie

Khunn wurde in der Vorstadt Landstraße als Sohn des Bäckermeisters Andreas Khunn geboren. Er wurde wie sein Vater Bäcker, nachdem seine Familie dieses Gewerbe bereits seit Generationen ausübte. Khunn war schon in seiner Jugend politisch tätig, übernahm 1829 das Armenwesen in der Vorstadt und wurde Mitglied des Äußeren Rats. Am 21. März 1848 wurde er in den Bürgerausschuss gewählt, am 20. Mai in den Gemeindeausschuss und im Herbst 1848 in den Gemeinderat, dessen Mitglied er bis 1887 blieb. 1849 wurde er Mitglied der Niederösterreichischen Grundentlastungs-Landeskommission beziehungsweise 1853 der Grundentlastungs-Fonds-Direktion.

Unter Bürgermeister Johann Kaspar Seiller, mit dem er auch befreundet war, war er von 1851 bis 1860 sein Stellvertreter. Unter Cajetan Felder, der ihn als "urkonservativ" bezeichnete, war er von 1869–1875 neben Julius Newald zweiter Stellvertreter und wurde bis 1874 wiedergewählt. Auch Andreas Zelinka stand er nahe und begleiteter ihn als Vertrauter auf seinen Reisen.

1861 gehörte Khunn der "Äußersten Rechten" an, 1863 trat er der Mittelpartei bei. Von 1866 bis zur Eröffnung der Ersten Hochquellenleitung 1873 gehörte er der Wasserversorgungskommission an. Außerdem gehörte er der Hallenkommission, [[Donauregulierungskommission]] an. Als Obmann der Finanzsektion des Gemeinderats unterstand ihm weiterhin die Armenfürsorge. Khunn spendete große Beträge aus eigenem Vermögen für die Armen und wurde seit 1861 "Armenbezirksdirektor" genannt. Khunn wurde am 18. März 1873 anlässlich seiner 25-jährigen Mitgliedschaft im Gemeinderat die doppelt große goldene Salvatormedaille verliehen und am 14. November 1874 das Ritterkreuz der Eiserne Krone.

Als sich Ignaz Mandl und Karl Lueger 1874 mit dem zur Mittelpartei oppositionellen demokratischen Verein Eintracht, dem sie angehörten, überwarfen, wandten sie sich dem "Landstraßer Bürgerklub" und damit Khunn zu, der ihre Aufnahme in diesen und damit die Wahl der beiden in den Gemeinderat unterstützte, weil er sie als vermeintliche Gegner der Linken einschätzte. Und ermöglichte ihnen, dass sie bereits 1875 für den Gemeinderat kandidieren konnten, was sich allerdings auf ihn und Felder negativ auswirkte und weitreichende personelle Veränderungen mit sich brachte. Felder trat auf Luegers Druck, der ihn in einer Verfahrensfrage bedrängte, zurück und am 4. Februar 1875 wurde anstelle Khunns Eduard Uhl als 2. Bürgermeister-Stellvertreter gewählt. Khunn wurde stattdessen anlässlich seines Ausscheidens als Vizebürgermeister für sein vielseitiges karitatives Wirken zum Ehrenbürger der Stadt Wien ernannt. 1881 verkündete er, sich nicht mehr um ein Mandat zu bewerben, 1887 schied er schließlich endgültig aus dem Gemeinderat aus.

Am 18. August 1892 wurde die Khunngasse nach ihm benannt.


Quellen

Literatur

  • Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23), S. 57
  • Cajetan Felder. Erinnerungen eines Wiener Bürgermeisters. Die Auswahl und Bearbeitung des handschriftlichen Manuskriptes besorgte Felix Czeike. Wien: Forum 1984, S. 151 ff., S. 214 ff.
  • Wienbibliothek Digital: Franz Khunn. In: Handbuch der Stadt Wien, 1982, S. II/29
  • Felix Czeike: Vizebürgermeisteramt 4. In: Handbuch der Stadt Wien. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1935-2005, Band 1981/1982, 2. Teil, S. 29 f.
  • Das Landstraßer Heimatmuseum. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Landstraßer Heimatmuseums 1964 - lfd. (ab 1971 u.d.T.: "Mitteilungen des Bezirksmuseums Landstraße") Band 23, 1975, S. 22
  • Brigitte Fiala: Der Wiener Gemeinderat in den Jahren 1879 bis 1883 mit besonderer Berücksichtigung der in diesen Jahren neu eingetretenen Gemeinderäte. Diss. Univ. Wien. Wien 1974
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 34
  • Hans Pemmer / Franz Englisch: Landstraßer Häuserchronik. Manuskript in 11 Bänden. Wien: 1958 ff., S. 71
  • Wiener Communal-BIatt. Wien: Carl Fromme 1875-1915, Heft 1 (1875), S. 172
  • Rudolf Stadler: Die Wasserversorgung der Stadt Wien in ihrer Vergangenheit und Gegenwart. Denkschrift zur Eröffnung der Hochquellen-Wasserleitung im Jahre 1873. Wien: Gemeinderat 1873, S. 192, 291
  • Moriz Bermann / Franz Evenbach: Die neuen Väter der Großkommune Wien: Beck & Co 1861
  • Veröffentlichungen WStLA. Reihe A, Serie 3, Heft 2 (Nachlässe), S. 15