Hanns Blaschke

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Hanns Blaschke (1938)
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Blaschke, Hanns
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Blaschke, Johann Edmund
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dipl.-Ing.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  12838
GNDGemeindsame Normdatei 124316972
Wikidata Q85512
GeburtsdatumDatum der Geburt 1. April 1896
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 25. Oktober 1971
SterbeortSterbeort Salzburg 4076982-3
BerufBeruf Politiker, Patentanwalt
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Wiener Stadt- und Landesarchiv
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  NS-Zeit
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage-NG
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Letzte Änderung am 27.08.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
BildnameName des Bildes HannsBlaschkeBürgermeister.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Hanns Blaschke (1938)

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Hanns (Johann Edmund) Blaschke, * 1. April 1896 Wien, † 25. Oktober 1971 Salzburg, Patentanwalt, Politiker.

Biografie

Hanns Blaschke wurde als Sohn des Finanzbeamten Johann Blaschke (* 26.8.1864 Gaindorf, † 14.4.1936 Wien) und seiner Gattin Georgine (geborene Bachmann, * 6.3.1872 Wien, Heirat: 14.4.1895) geboren. Schon in seiner Gymnasialzeit engagierte er sich im deutschnationalen Milieu und gehörte zu den Gründern einer pennalen schlagenden Burschenschaft. Nach dem durch den Ersten Weltkrieg (Einsatz an der russisch-rumänischen sowie an der italienischen Front) unterbrochenem Studium des Maschinenbaus und der Elektrotechnik an der Technischen Hochschule Wien, das er 1922 mit dem Titel Diplom-Ingenieur abschloss, ergriff Blaschke den Beruf eines Patentanwalts. Am 8.12.1922 heiratete er Bertha Vavruska (*27.10.1895 Wien, † 8.8.1979 Salzburg), Tochter von Maria (geborene Rotter, *2.9.1866 Wien, † ? Wien) und Wenzel Vavruska (* 18.7.1868, † ? Wien). 1926 legte er die Prüfung zum Patentanwalt ab und gründete 1928 seine eigene Kanzlei.

Blaschke stand in Kontakt mit der Großdeutschen Volkspartei und betätigte sich ab 1931 für den Nationalsozialismus. und gehörte ab Sommer 1932 der Landesleitung Österreich der NSDAP an. Als Angehöriger der SS nahm Blaschke am Putsch des 25. Juli 1934 teil. Von einem österreichischen Militärgericht wurde er daraufhin zu lebenslänglichem Kerker verurteilt, 1936 jedoch amnestiert.

Am 11. März 1938 gehörte er zu jenen, die das Gebäude der "Vaterländischen Front" Am Hof stürmten. Von Hermann Neubacher wurde Blaschke am 15. März zum Dritten und wenige Tage später zum Ersten Vizebürgermeister ernannt. Im Dezember 1938 bezog er eine "arisierte" Villa in Wien-Hietzing. Nach der Neugestaltung der Stadtverwaltung im Zuge des "Ostmarkgesetzes" wirkte er ab 1939 als Beigeordneter. Er übernahm auch die Leitung des im September 1938 geschaffenen Kulturamtes der Stadt Wien. Am 30. Dezember 1943 ernannte ihn Reichsstatthalter Baldur von Schirach zum Bürgermeister (bis 17. April 1945 im Amt).

Zu Kriegsende setzte sich Blaschke nach Salzburg ab, wo er in US-amerikanische Gefangenschaft kam. Im Jänner 1946 leitete die Staatsanwaltschaft Wien ein Verfahren gegen ihn ein, die im Herbst dieses Jahres zu seiner Überstellung an das Landesgericht Wien führte. 1948 wurde der Nationalsozialist zu sechs Jahren schweren Kerkers und Vermögensverfall zugunsten der Republik verurteilt, kam aber bereits im Juni 1949 bedingt frei. Er kehrte nach Salzburg zurück, wo er in einer familieneigenen Firma Handel mit Landwirtschaftsmaschinen betrieb. Er starb am 25. Oktober 1971.

Quellen

Literatur

  • Brigitte Rigele: Wiener Stadtpolitiker vor dem Volksgericht 1945-1957. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 67/68 (2011/2012), S. 73-92
  • Gerhard Botz: Nationalsozialismus in Wien. Machtübernahme, Herrschaftssicherung, Radikalisierung 1938/39. Neuauflage. Wien: Mandelbaum 2008, S. 87 ff.
  • Handbuch der Stadt Wien. Band 99 (1984/1985). Wien: Verlag für Jugend und Volk 1985, S. II/238
  • Gerhard Jagschitz: Der Putsch. Die Nationalsozialisten 1934 in Österreich. Graz / Wien [u.a.]: Verlag Styria 1976, S. 86, 96, 102, 123, 128, 195
  • Fritz M. Rebhann: Das braune Glück zu Wien. Wien [u.a.]: Herold 1973, S. 22 ff.
  • Fritz M. Rebhann: Finale in Wien. Eine Gaustadt im Aschenregen. Wien [u.a.]: Herold 1969, S. 19 ff.
  • Gerhard Tomkowitz / Dieter Wagner: „Ein Volk, ein Reich, ein Führer!". Der Anschluß Österreichs 1938. München: Piper 1968, S. 209 f.