Mariannengasse
48° 12' 58.09" N, 16° 20' 52.26" E zur Karte im Wien Kulturgut
Mariannengasse (9., Alservorstadt), benannt (1862) nach der Gattin Ferdinands I., Kaiserin Maria Anna (auch Anna Maria) Karolina Pia (* 19. September 1803 Turin, 14. Mai 1884 Wien), Schutzfrau und Mitstifterin des St.-Anna-Kinderspitals.
Ursprünglich (ab 1700) In der hintern (beziehungsweise untern) Gassen, 1777 In der hintern Alster Gassen, 1778/1779 In der dritten Alstergassen und 1784 Schwarzadlergasse (nach dem Eckhaus „Zum schwarzen Adler", Nummer 2); 1788-1797, 1802/1803 und ab 1825 als Adlergasse, 1799 und 1804 als Schwarzadlergasse erwähnt. Neben Resten vormärzlicher Bausubstanz (Nummer 22, 26) frühhistoristische (Nummer 7, 21, 23, 30) und späthistoristische Verbauung (Nummer 1, 2, 3, 10, 14, 18-20, 25, 32).
Gebäude
- Nummer 2 (Spitalgasse 3): Wohnhaus „Zum schwarzen Adler".
- Nummer 4-6: Direktionsgebäude der E-Werke, erbaut 1906/1907 (Gedenktafeln [figurale Bronzetafeln von M. Bock] für Opfer des Faschismus aus dem Kreis der E-Werks-Bediensteten); 1914 in Richtung Höfergasse 2-12 erweitert.
- Nummer 5: Reliefs mit Darstellungen aus der griechischen Göttersage im Hausflur.
- Nummer 7: Pietà als Hauszeichen in einer Mauernische.
- Nummer 10: Wiener Allgemeine Poliklinik der Stadt Wien.
- Nummer 14: Zwischen 1942 und 1945 befand sich hier ein Zwangsarbeiterlager.
- Nummer 20: ehemaliges Sanatorium Loew.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1863: Pfarre Alservorstadt
Literatur
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 419 f.
- Felix Czeike: IX. Alsergrund. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1979 (Wiener Bezirkskulturführer, 9), S. 29 f.
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Hans Mück: Quellen zur Geschichte des Bezirks Alsergrund. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 3), S. 50, 105
- Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 292