VS Rosasgasse 8

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Bildungseinrichtung Volksschule
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1892
Datum bisDatum (oder Jahr) bis unbekannt
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  363867
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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  • 12., Rosasgasse 8

Frühere Adressierung

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48° 10' 54.27" N, 16° 19' 32.75" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Volksschule für Knaben, 12., Rosasgasse 8. Die Volksschule Rosasgasse 8 war eine öffentliche Volksschule für Knaben im 12. Wiener Gemeindebezirk, Meidling. Mit der benachbarten Volksschule Nymphengasse 7 war sie historisch eng verknüpft.

Trennung einer Doppelvolksschule 1892

Die Knabenschule in der Rosasgasse 8 entstand durch die Trennung der Doppelvolksschule Rosasgasse 8, welche sich bis 1892 im nördlichen Teil des 1883 errichteten Gebäudes (Ehrenfelsgasse 5, ab 1884 ident mit Nymphengasse 7) befunden hatte. Als das im südlichen Teil (Ehrenfelsgasse 7, ab 1894 ident mit Rosasgasse 8) untergebrachte Gymnasium im August 1892 auszog, wurde am 2. August 1892 die ehemalige Doppelvolksschule Nymphengasse 7 in eine zehnklassige Mädchenschule umgewandelt, während eine neue Knabenschule in der Rosasgasse 8 unterkam. Oberlehrer Gregor Bartsch blieb in seiner Leiterfunktion an der Mädchenvolksschule. Die Religionssammelstelle für den jüdischen Religionsunterricht wurde am 1. September 1894 an die Knabenvolksschule Rosasgasse 8 verlegt.

Die vom niederösterreichischen k.k. Landesschulrat durch Erlass vom 31. Juli 1896 (Zahl 7076) genehmigte Schulsprengeleinteilung (Ortsschulrat, Zahl 3219) für die beiden Volksschulen Rosasgasse 8 und Nymphengasse 7 umfasste folgende Straßen: Aichholzgasse (Nr. 2-20, Nr. 1-21), Bonygasse (Nr. 16-60, Nr. 15-67), Diefenbachgasse (ab Nr. 59 aufsteigend), Ehrenfelsgasse, Fabriksgasse (ab Nr. 2 aufsteigend, Nr. 1-15), Haschkagasse, Hufelandgasse, Krichbaumgasse (ab Nr. 38 aufsteigend, ab Nr. 29 aufsteigend), Meidlinger Hauptstraße (Nr. 1-45, Nr. 2-50), Meidling-Schönbrunner Straße (Nr. 92-120, Nr. 97-141), Nymphengasse, Reschgasse (ab Nr. 20 aufsteigend, ab Nr. 21 aufsteigend), Rosasgasse (Nr. 2-22, Nr. 1-15), Ruckergasse (Nr. 2-32, Nr. 1-29), Singrienergasse (Nr. 2-8, Nr. 1-9), Stärkgasse, Theresienbadgasse, Tivoligasse (Nr. 2-42, Nr. 1-45), Ullmannstraße (Nr. 58, 71, 73), Vivenotgasse (Nr. 2-34), Wertheimsteingasse (ab Nr. 18 aufsteigend, ab Nr. 17 aufsteigend). Zu diesem Zeitpunkt (Schuljahr 1895/1896) stand die Knabenvolksschule unter der Leitung von Oberlehrer Franz Wastl und führte elf Klassen mit 611 Knaben. Davon waren neben der großen Mehrheit von 580 römisch-katholischen Schulkindern fünf protestantisch, 26 jüdisch und ein Kind konfessionslos.

Erster Weltkrieg

Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurden die Schulkinder der Singrienergasse 23 in den Räumlichkeiten der benachbarten Nymphengasse 7 untergebracht. Im Schul- und Kriegsjahr 1916/1917 übersiedelte sogar eine dritte Schule in das Gebäude, nämlich nun auch die Knaben aus der Singrienergasse 21. Die Mädchenvolksschule Rosasgasse 8 teilten sich spätestens ab dem Schuljahr 1916/1917 ihre Räumlichkeiten mit den Schulkindern der Singrienergasse 19.

Die steigende Knappheit an Mehlprodukten machte im März 1915 eine allgemeine Aufnahme der Mehl- und Getreidevorräte notwendig. Am 6. März erfolgte die Aufnahme an Getreide und Mehlprodukten durch die Lehrkräfte. Da als Übergabestellen für die Anmeldebögen die Schulgebäude verwendet wurden und überdies zur Durchführung der Arbeiten in den Übergabestellen sowie für die Verarbeitung des statistischen Materials die Lehrkräfte herangezogen wurde, musste der Unterricht vom 1. bis 6. März allen Schulen eingestellt werden. Eine weitere Arbeitsbelastung für das Lehrpersonal ergab sich mit der Errichtung von Brotkommissionen. In den Schulen Rosasgasse 8 und Nymphengasse 7 wurden die Brot- und Mehlkommissionen Nr. 1 und 7 im Turnsaal untergebracht. Vom 7. bis 14. April 1915 wurde der Unterricht infolge der Arbeiten in der Brot- und Mehlkommission eingestellt.

Die Funktion als Religionssammelstelle für den jüdischen und evangelischen Religionsunterricht hatte die Knabenvolksschule weiterhin inne. Gleiches galt für den fachlichen Vorbereitungskurs und die fachliche Fortbildungsschule für Tischler, die an der Schule geführt wurden. Die Zahl der Schüler blieb in den vier Kriegsjahren relativ konstant:

  • 1914/1915: elf Klassen mit 483 Knaben
  • 1915/1916: elf Klassen mit 482 Knaben
  • 1916/1917: elf Klassen mit 486 Knaben
  • 1917/1918: elf Klassen mit 477 Knaben

Februar 1934 und Zusammenlegung der beiden Schulen

Unmittelbar nach den bürgerkriegsähnlichen Ereignissen im Februar 1934 wurde der ehemalige Lehrer an der Volksschule Bischoffgasse 10 Emil Kopath laut Dekret vom 18. Februar 1934 (Zahl I-1905/1934) zum provisorischen Leiter der Knabenvolksschule Rosasgasse 8 bestellt, ersetzte damit den vorherigen Oberlehrer Rudolf Ferdinand Müller und übernahm am 19. Februar 1934 deren Leitung.

Im darauffolgenden Schuljahr kam es dann zu einer einschneidenden Veränderung: Laut Kundmachung des Stadtschulrates vom 15. September 1934 wurden die allgemeine Volksschule für Knaben Rosasgasse 8 und die allgemeine Volksschule für Mädchen Nymphengasse 7 zu einer allgemeinen Volksschule für Knaben und Mädchen Rosasgasse 8 unter einem gemeinsamen Leiter verbunden.[1] Nichtsdestotrotz wurde noch weiterhin mancherorts von der "Volksschule Nymphengasse 7", so etwa bei der am 31. Mai 1935 stattfindenden Feier am anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Schulen Bischoffgasse 10, Rosasgasse 8 und Nymphengasse 7 unter dem Ehrenschutz des Bürgermeisters Richard Schmitz und des Kardinals Theodor Innitzer gefeiert. Das Programm bestand aus einer Festmesse in der Meidlinger Pfarrkirche am Migazziplatz, einer Schulfeier im Altdeutschen Saal im Dreherpark in der Schönbrunner Straße 307 sowie aus einer Wiedersehensfeier der ehemaligen Lehrpersonen, Eltern, Schülerinnen und Schüler. Bezirksvorsteher Matthias Kowatsch begrüßte von den zahlreich erschienenen Festgästen besonders den Vizepräsidenten des Stadtschulrates Hofrat Robert Krasser, die Bezirksschulinspektoren Regierungsräte Michael Klieba und Franz Swoboda, Konsistorialrat Philipp Hönigschmied, Bezirkshauptmann Doktor Libano und Kanonikus Feichtinger vom erzbischöflichen Ordinariat.[2]

NS-Zeit und Zweiter Weltkrieg

Nach dem sogenannten "Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 wurde Oberlehrer Emil Kopath enthoben und ab dem Schuljahr 1938/1939 durch den provisorischen Leiter Marx Langer, der laut Dekret vom 17. März 1938 (Zahl I-1803/1938) bestellt wurde, ersetzt. Die zehn jüdischen Schulkinder, die die Doppelvolksschule im Schuljahr 1937/1938 noch besucht hatten, tauchten nicht mehr auf. Die Religionssammelstelle für jüdischen Religionsunterricht, die von der israelitischen Kultusgemeinde an der Schule betrieben worden war, wurde auch nicht mehr betrieben. Die schulischen Räumlichkeiten wurden nationalsozialistischen Organisationen zur Verfügung gestellt, so etwa der Turnsaal dem SS-Stand 89, dem Bund deutscher Mädel, der Hitlerjugend (HJ-Bann 506) und ein Musikzimmer dem Deutschem Jungvolk.

Neben dem Umstand, dass ohnehin fünf Klassen der benachbarten Hilfsschule Nymphengasse 7 im Gebäude Rosasgasse 8 untergebracht waren, musste die Doppelvolksschule Rosasgasse 8 nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges im Schul- und Kriegsjahr 1940/1941 selbst wegen militärischer Einquartierung in die Bischoffgasse 10 übersiedeln. Im Schuljahr 1943/1944 waren wiederum vier Klassen der Volksschule Bischoffgasse 10 im Schulhaus untergebracht. Viele wöchentliche Veranstaltung der die Schulräumlichkeiten nutzenden Körperschaften konnten aufgrund der Verdunkelungsrichtlinien nicht durchgehend stattfinden. Aus luftschutztechnischen Gründen wurde auch Drittelunterricht erteilt. Später belegten auch der Ausbildungskurse des Luftschutzrevieres 94 (Schönbrunner Straße 273) täglich zwei Zimmer der Schule. Im letzten Schul- und Kriegsjahr 1944/1945 waren wohl beidem Schulen in der Singrienergasse 23 untergebracht. Die Kartenstelle Nr. 86 wurde vom Migazziplatz 9 in die Rosasgasse 8 verlegt.[3]

In den Kriegsjahren sank die Zahl der Schülerinnen und Schüler stark:

  • 1939/1940: vier Klassen mit 132 Knaben, vier Klassen mit 117 Mädchen. Gesamt: 249
  • 1940/1941: drei Klassen mit 108 Knaben, zwei Klassen mit 72 Mädchen, eine gemischte erste Klasse mit 25 Knaben und zwölf Mädchen. Gesamt: 217
  • 1941/1942: Keine Angaben
  • 1942/1943: zwei Klassen mit 67 Knaben, zwei Klassen mit 61 Mädchen, drei gemischte Klassen mit 73 Knaben und 34 Mädchen. Gesamt: 235
  • 1943/1944: eine Klasse mit 34 Knaben, eine Klasse mit 36 Mädchen, vier gemischte Klassen mit 91 Knaben und 52 Mädchen. Gesamt: 213
  • 1944/1945: eine Klasse mit 36 Mädchen, vier gemischte Klassen mit 74 Knaben und 52 Mädchen. Gesamt: 162


Laut dem Kriegsschädenplan von 1946 hatte das Schulgebäude in der Rosasgasse 8 auch Bombentreffer abbekommen.

Nachkriegszeit und Gegenwart

Bis in die späten 1950er Jahre ist noch eine Volksschule in der Rosasgasse 8 nachweisbar. Bis vor einigen Jahren befand sich am Standort in der Rosasgasse 8 das Schulzentrum Fachbereich Inklusion, Diversität und Sonderpädagogik (SZ-FIDS), welches nun in die ASO Singrienergasse 19 umgezogen ist. Gegenwärtig (Stand: August 2022) befindet sich keine Schule mehr an diesem Standort. Es finden allerdings umfangreichere Renovierungs- und Sanierungsarbeiten statt, wie aus den öffentlichen Ausschreibungen zu entnehmen ist. [4]

Quellen

Einzelnachweise