Katholischer Wohltätigkeitsverband für Niederösterreich

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Institution
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1903
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1919
Benannt nach
Prominente Personen Maximilian von Vittinghoff-Schell
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  364981
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Caritas
RessourceUrsprüngliche Ressource 
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 28.11.2022 durch DYN.s.u.e.

Es wurden noch keine Adressen erfasst!


Frühere Adressierung

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst.


Der "Katholische Wohltätigkeitsverband für Niederösterreich" ist die Vorgängerorganisation des Caritasverbandes für die Erzdiözese Wien. Er ging aus der 1897 gegründeten "Centralstelle der katholischen Vereine für freiwillige Armenpflege" hervor und konstituierte sich am 28. Mai 1903 im Vorfeld des "Zweiten Congreßes der katholischen Wohltätigkeitsvereine Österreichs", der von 7. bis 8. Juni 1903 in Graz stattfand. Seinen Sitz hatte er bis 1908 in 1., Bäckerstraße 14. Der Katholische Wohltätigkeitsverband für Niederösterreich wuchs rasch zu einer großen Organisation, der bereits 1908 mehr als 100 Vereine angehörten.

1908 bekam der Verband von der Gemeinde Wien das ehemalige Waisenhaus in 7., Kaiserstraße 92 geschenkt mit dem Auftrag, ein Kaiserjubiläums-Zentralfürsorgeheim zu errichten.

Während des Ersten Weltkriegs erwarb er 1916 ein weiteres Caritashaus am Währinger Gürtel 104 und verlegte seinen Sitz von der Kaiserstraße hierher.

Die Aufgabenfelder des Verbandes waren vielfältig: offene Armenpflege, Kinder- und Jugendschutz, Hauskrankenpflege, Unterstützung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen, Wohnungslosenhilfe, Gefangenenfürsorge, Sorge um Auswandernde.

Während in den ersten Jahren für neue Tätigkeitsfelder Vereine gegründet wurden, um sich dem jeweiligen Themengebiet zu widmen - wie beispielsweise die Bahnhofsmission oder der Zentralverein für Hauskrankenpflege -, übernahm der Verband später auch eigene Aufgaben. So entstand im Haus in der Kaiserstraße ein Heim für obdachlose Familien, eine Krisenunterbringung für (Straßen-)Kinder und das Hilfskomitee für die Jugendgerichtshilfe, später auch eine Berufsberatung für Jugendliche.

Während des Ersten Weltkriegs beteiligte sich der Verband auch an der Kriegsküchenaktion, betrieb eigene Krankenküchen, ein Kinder-Belichtungsambulatorium und eine Kostplatzvermittlung für Kinder. In 11., Molitorgasse 13 errichtete er die Jugendfürsorgeanstalt St. Raphael.

1919 vereinigte sich der Katholische Wohltätigkeitsverband für Niederösterreich mit dem "Reichsverband der katholischen Wohltätigkeitsorganisationen Österreichs" zum "Österreichischen Karitasverband für Wohlfahrtspflege und Fürsorge". Damals galt dieser Verband als "größtes Werk der privaten Fürsorge und Wohltätigkeit".

Präsidenten und deren Stellvertreter*innen

Stellvertreter*innen: Franz Martin Schindler, Aloisia Fünfkirchen-Liechtenstein

  • 1904–1906: Präsident: Kurt Spiegel-Diesenberg

Stellvertreter*innen: Franz Martin Schindler, Aloisia Fünfkirchen-Liechtenstein

  • 1906–1908: Präsident: Franz Martin Schindler

Stellvertreter*innen: Ignaz Stich, Aloisia Fünfkirchen-Liechtenstein

  • 1908–1909: Präsident: Ferdinand von Bouquoi

Stellvertreter*innen: Ignaz Stich, Aloisia Fünfkirchen-Liechtenstein

  • 1910–1919: Präsident: Maximilian Vittinghoff-Schell

Stellvertreter*innen: Ernst Marschall, Stephanie Wenckheim

Vereine im Verband (Auswahl)

Literatur

  • Silvia Ursula Ertl: Geschichte der Caritas der Erzdiözese Wien. Die verbandliche Organisierung 1897-1921. Linz: Wagner Verlag 2022