Sonnenfelsgasse

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
1., Sonnenfelsgasse 15-19, 1904/05
Daten zum Objekt
Die Karte wird geladen …

48° 12' 33.54" N, 16° 22' 35.55" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Sonnenfelsgasse (1), benannt (1862 und seit 18. Juni 1945 Bürgermeister) nach Joseph Freiherr von Sonnenfels; 1938-1945 Johann-Sebastian-Bach-Gasse.

Das Areal zwischen Sonnenfelsgasse und Bäckerstraße war lange Zeit nicht verbaut; der linsenförmige Marktplatz bildete das Zentrum einer im 11. Jahrhundert entstandenen Handelsvorstadt vor dem Ungartor, in der Niederlassungen fremder Kaufleute entstanden Kölner Hof, Regensburger Hof). Die Sonnenfelsgasse reichte bis 1623 auf der ungerade nummerierten Seite von Nummer 19 um drei, auf der gerade nummerierten Seite von Nummer 12 um vier Häuser weiter bis zur heute verschwundenen Quergasse „Gegenüber der hohen Schul". In dieser Ausdehnung hieß sie 1310-1587 Hintere beziehungsweise Untere Peckenstraße (im Gegensatz zur Vorderen beziehungsweise Oberen Peckenstraße, der heutigen Bäckerstraße). Als den Jesuiten 1623 die Universität übergeben wurde, kauften sie bis 1631 mehrere Häuser auf, ließen sie abbrechen, legten den heutigen Dr.-Ignaz-Seipel-Platz an, bauten die Jesuitenkirche und erweiterten die (alte) Universität; dadurch verschwand die erweiterte Quergasse, die Sonnfelsgasse wurde auf ihre heutige Länge verkürzt. 1848 hieß die Untere Bäckerstraße einige Monate hindurch Märzstraße.

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Gebäude

Die Häuser mit geraden Nummern reichen bis in die Bäckerstraße. Am östlichen Ende münden die beiden Straßenzüge in den Dr.-Ignaz-Seipel-Platz (mit der Universitätsaula, anderen Gebäuden der alten Universität und der Universitätskirche).

Quellen

Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zur Sonnenfelsgasse

Literatur

  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 168 f.
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 483 f.
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 4, 2. Teil. Wien ²1954 (Manuskript im WStLA), S. 272 ff.
  • Hugo Hassinger: Kunsthistorischer Atlas der k.k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien und Verzeichnis der erhaltenswerten historischen, Kunst- und Naturdenkmale des Wiener Stadtbildes. Wien: Schroll 1916 (Österreichische Kunsttopographie, 15), S. 81
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 393 ff.
  • Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 53
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 85
  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 89
  • Henry E. Sigerist: Große Ärzte. Eine Geschichte der Heilkunde in Lebensbildern. München: Lehmann 1970, S. 82
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 84 f.
  • Siegfried Weyr: Wien. Magie der Inneren Stadt. Wien [u.a.]: Zsolnay 1968, S. 204 ff.