Weißgerberlände

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Weißgerberlände (1893)
Daten zum Objekt
Die Karte wird geladen …

48° 12' 32.88" N, 16° 23' 43.44" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Weißgerberlände (1939)

Weißgerberlände (3., Weißgerbervorstadt), benannt 1862, zuvor (etwa Nummer 2-10) Gänseweide.

Die Straße begleitet einen Teil des Donaukanals an seinem rechten Ufer. Die Bezeichnung Lände verweist darauf, dass der Uferstreifen Schiffen zum Anlegen dient(e).

Auf oder neben der Fahrbahn verlief 1913 bis 1945, den Donaukanal entlang, das Gleis der Pressburger Bahn, einer Straßenbahn-ähnlichen Lokalbahn zwischen Wien und Bratislava. Auf Grund der Kriegsschäden wurde das Gleis dann nicht mehr in Betrieb genommen.

Heimito von Doderer thematisierte die Weißgerberlände und ihre Umgebung in seinem 1963 erschienenen Roman Die Wasserfälle von Slunj.

2002 wurde flussseitig neben der Straße die Hundertwasser-Promenade benannt. Der Name nimmt darauf Bezug, dass sich an der Unteren Weißgerberstraße 13 mit Zugang von der Weißgerberlände 16 das von Friedensreich Hundertwasser gegründete Kunst Haus Wien befindet, ebenso an der Kegelgasse 34-38 das als Hundertwasserhaus in die Architekturgeschichte eingegangene, stadteigene Haus mit Sozialwohnungen. Deshalb befindet sich in der Nähe eine Anlegestelle für Schiffe, deren Passagiere Hundertwasser besichtigen wollen.

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Gebäude (Weißgerberviertel)

  • Nummer 16: Hintereingang zum Kunst Haus Wien
  • Nummer 18-56 (Untere Weißgerberlände 15-21 [Nummer 19: im Hausflur Reliefbüsten von Franz Joseph I. und Wilhelm II., darüber Szene: Austria und Hungaria reichen Germania die Hand, 1915] und Nummer 38; Querachsen Kriegler-, Custozza-, Hetz-, Kegel- und Paracelsusgasse [die dieses Viertel mit dem Rudolf-von-Alt-Platz verbindet]): bemerkenswertes Ensemble großbürgerlicher Miethäuser (um 1910), in dem die verschiedene stilistische Zeitströmungen vertreten sind.

Literatur

  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 133 f.
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 136
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 184 ff.
  • Andreas Lehne: Jugendstil in Wien. Architekturführer. Wien: J & V Ed. ²1990, S. 56