Béla Laszky

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Mella Mars und Béla Laszky
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Laszky, Béla
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Laszky, Bela; Laszky, Albert Béla, Laszky, Adalbert Béla
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  34148
GNDGemeindsame Normdatei 130217190
Wikidata Q55676841
GeburtsdatumDatum der Geburt 3. Juni 1867
GeburtsortOrt der Geburt Neutra 4101153-3
SterbedatumSterbedatum 2. November 1935
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Pianist, Komponist, Kapelllmeister
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Letzte Änderung am 22.11.2024 durch DYN.sinodal
BestattungsdatumDatum der Bestattung  5. November 1935
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
BildnameName des Bildes Mella Mars Bela Laszky.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Mella Mars und Béla Laszky
  • 4., Blechturmgasse 20 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Professoren-Titel (Verleihung: 1934)

Béla Laszky, * 3. Juni 1867 Neutra (heute: Nitra, Slowakei), † 2. November 1935 Wien, Pianist, Komponist und Kapellmeister.

Biografie

Seine Eltern waren der königlicher Regimentsarzt Josef Las(z)ky (1838–1883) und dessen Ehefrau Valerie, geborene Vogl (1848–1923). Nach Absolvierung des Gymnasiums und des Freiwilligenjahres besuchte Laszky von 1891 bis 1895 das Wiener Konservatorium (der Gesellschaft der Musikfreunde), er studierte zunächst Klavier, ab 1893 Komposition bei Robert Fuchs. 1895/96 war er 2. Kapellmeister am Theater in Innsbruck und anschließend in Czernowitz/Bukowina (Ukraine). Als freischaffender Komponist von Unterhaltungsmusik lebte er danach in Berlin und wurde schließlich musikalischer Leiter, als Nachfolger von Oscar Straus, am Kabarett "Überbrettl". Er wirkte dann in Paris und in München, wo er die Bekanntschaft Frank Wedekinds machte und einige dessen Texte vertonte.

1906 kehrte er nach Wien zurück und wurde musikalischer Leiter und Pianist am neu gegründeten Kabarett Die Hölle. Gemeinsam mit seiner späteren Ehefrau, der Diseuse Mella Mars wurde er bald zum Star der Hölle. Für Mars komponierte er zahlreiche Chansons, die sehr populär wurden, vor allem das leicht frivole Lied "Abbé und Gräfin", nach ein Text von Leo Heller. Gemeinsame Auftritte folgten in verschiedenen Wiener Etablissements, unter anderem im Simpl und im Kabarett Die Fledermaus, wo er zusammen mit Leo Ascher 1907/08 die musikalische Leitung übernahm. 1910 wechselte Laszky als musikalischer Leiter an die "Kleine Bühne" und 1913 eröffnete Laszky sein kurzlebiges Etablissement "Wiener Künstlerspiele". Ab 1911 machte das Ehepaar auch Tourneen durch ganz Europa, in die USA, nach Kuba und Mexiko.

Der Erste Weltkrieg setzte ein Ende, Béla Laszky rückte ein und Mella Mars meldete sich beim Roten Kreuz als freiwillige Krankenschwester, beide gaben wiederholt Wohltätigkeitsabende.

1919 wurde Laszky künstlerischer Leiter, der von Gabriel Lax gegründeten Wiener Künstlerspiele "Pan" (I, Riemergasse 11), wo auch viele seiner Kompositionen zur Aufführung kamen. Nach dem Tod seiner Frau (1919) versuchte Laszky mit anderen Interpretinnen aufzutreten, mit Annemarie Hegner, Mizzi Günther, Marion Marx, Trude Voigt, Grete Deditsch und seiner Stieftochter Fifi Mars. Es gelang ihm jedoch nicht mehr der frühere Erfolg, auch hatte sich der Stil des Kabaretts gewandelt, es wurden "Amüsierkabaretts" bevorzugt. Er erteilte Privatunterricht und unterrichtete 1931/32 (noch länger?) am Konservatorium für Musik und dramatische Kunst (4., Mühlgasse 30). Seine gesundheitliche und finanzielle Situation verschlechterte sich dramatisch und Laszky starb verarmt und weitgehend vergessen an Bronchialkrebs im Krankenhaus Lainz.

Laszky komponierte über 1.000 Chansons, Wienerlieder, Operetten und Vaudevilles.

Bühnenwerke (Auswahl)

  • Die Soubrette. Satirisches Vaudeville (Text: Leo Heller), 1.6.1904 Intimes Theater München
  • Brigantino. Lyrische Bluete (Text: Fritz Grünbaum), 19.4.1907 Die Hölle
  • Ein Rendezvous. Mitternächtliche Scene (Text: Robert Bodanzky, 1.10.1907 Die Hölle
  • Amor im Panoptikum. Singspiel (Text: Robert Bodanzky), 1.11.1907 Die Hölle
  • Drei kleine Mädel. Japanische Operette (Text: Julius Wilhelm), 18.11.1908 Die Hölle
  • Elektra. Parodistische Operette (Text: Julius Brammer und Alfred Grünwald), 1.12.1909 Die Fledermaus
  • Georgette. Operette (Text: Julius Brammer und Alfred Grünwald), 16.3.1910 Die Fledermaus
  • Die schlaue Komtesse. Operette (Text: Wilhelm Sterk), 18.11.1910 Kleine Bühne (1., Wollzeile 34)
  • Lady excentrique. Operette (Text: Alexander Zingher und Fritz Telmann), 25.10.1912 Intimes Theater (Praterstraße 34)
  • Der Gott der kleinen Mädchen. Chinesisches Märchenspiel (Text: Wilhelm Sterk), 13.12.1913 Wiener Künstlerspiele (im "Elysee")
  • Die verschenkte Nacht. Operette (Text: Fritz Lunzer und Gustav Beer), 1.2.1914 Wiener Künstlerspiele (im "Elysee")
  • Alles ohne Kopf (A. O K.). Wiener Bilderbogen (zusammen mit Artur Werau, Text: Wilhelm Sterk), 5.3.1919 Künstlerspiele "Pan" (I, Riemergasse 11)
  • Der Fakir. Musikalischer Sketch (Text: Wilhelm Sterk), 3.5.1919 Künstlerspiele "Pan" (Riemergasse 11)
  • Die Blume von Tokio. Japanische Operette (Text: Julius Wilhelm), 1.7.1919 Drittes Kaffeehaus
  • Pi-Ti-Ping. Musikalische Groteske (Text: Wilhelm Sterk), 1.9.1919 Künstlerspiele "Pan" (I., Riemergasse 11)
  • Capriccio in Weiß (Text: Armin Friedmann), 4.10.1919 Künstlerspiele "Pan" (I., Riemergasse 11)
  • Narren der Liebe. Operneinakter, 29.1.1920 Künstlerspiele "Pan" (I., Riemergasse 11)
  • Venezianische Nacht. Kleine Oper (Text: Adolf Schütz), 4(?).12.1920 Künstlerspiele "Pan" (I., Riemergasse 11)
  • Die Laune einer Nacht. Operette (Text: Adolf Schütz und Kurt Breuer), 23.12.1926 Stadttheater Graz

Quellen

  • Wienbibliothek Digital: Béla Laszky
  • Wiener Stadt- und Landesarchiv, Totenbeschreibamt, A1.31517/1935: Totenbeschaubefund, Grabanweisung: Laszky Julius Bela
  • Sterbebuch Lainz, Signatur 03-43, folio 153, Julius Bela Laszky
  • Der Nachlaß Bela Laszkys. In: Salzburger Volksblatt, 03.12.1935, 65. Jahrgang, Nr. 278, Seite 6
  • Bela Laszky gestorben. In: Neue Freie Presse (Morgenblatt), 03.11.1935, Nr. 25556, Seite 10
  • Bela Laszky †. In: Wiener Zeitung, 03.11.1935, 232. Jahrgang, Nr. 304, Seite 9
  • Bela Laszky gestorben. In: Die Stunde (Sonntagsbeilage), 03.11.1935, 18. Jahrgang, Nr. 3795, Seite 3
  • Bela Laszky gestorben. In: Der Wiener Tag (Sonntagsbeilage), 03.11.1935, 14. Jahrgang, Nr. 4450, Seite 5
  • Bela Laszky gestorben. In: Pester Llyod (Abendblatt), 02.11.1935, 82. Jahrgang, Nr. 249, Seite 9
  • Bela Laszky gestorben. In: Neues Wiener Abendblatt, 02.11.1935, 69. Jahrgang, Nr. 303, Seite 19 (S. 3)
  • Bela Laszky -- vereinsamt. In: Der Morgen, 23.09.1935, 26. Jahrgang, Nr. 38, Seite 8
  • "Wie geht's der elften Muse?". In: Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) , 03.05.1931, 65. Jahrgang, Nr. 122, Seite 13
  • Künstlerspiele "Pan". In: Die Zeit, 08.03.1919, 18. Jahrgang, Nr. 5907, Seite 6
  • Bela Laszkys "Moderne Bühne". In: Die Zeit, 19.11.1919, 18. Jahrgang, Nr. 5859, Seite 8

Literatur

  • Hans Veigl: Lachen im Keller. Kabarett und Kleinkunst in Wien 1900 bis 1945 (verbesserte und stark erweiterte Neuauflage) Graz: Österreichisches Karbarettarchiv 2013
  • Marie-Theres Arnbom: Béla und Mela. Der Komponist und seine Diseuse. Leben und Wirken von Béla Laszky und Mela Mars. In: Das Theater und Kabarett "Die Hölle". Herausgegeben von Marie-Theres Arnbom und Georg Wacks. Wien: Armin Berg Verlag 2010
  • Franz Hadamowsky, Heinz Otte: Die Wiener Operette. Ihre Theater- u. Wirkungsgeschichte. Wien: Bellaria-Verlag 1947
  • Österreichisches Musiklexikon Online: Béla Laszky [Stand: 22.11.2024]


Béla Laszky im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.