Färbergasse
Aus Wien Geschichte Wiki
Daten zum Objekt
48° 12' 42.17" N, 16° 22' 5.71" E zur Karte im Wien Kulturgut
Färbergasse (1.), benannt 1908, Verbindung des Platzes Am Hof mit der Wipplingerstraße. Bis 1421 in der Judenstadt gelegen (bis dahin Sammelbezeichnung Judengasse); es wird ein "türlein, als man an den Hof geht" erwähnt. Im 15. und 16. Jahrhundert ist die Bezeichnung Hofgäßlein gebräuchlich (nach dem Platz Am Hof), ab 1563 Färbergässel beziehungsweise seit 1776 Färbergasse (offenbar in Beziehung zu dortigen Färbereiwerkstätten).
Gebäude
- Nummer 1 (Am Hof 10): Seitenfront der Wiener Feuerwehrzentrale
- Nummer 2 (Am Hof 11): Ledererhof, Zur goldenen Kugel
- Nummer 3: In diesem Haus wohnten 1762 Leopold und Wolfgang Amadeus Mozart. Geburtshaus von Ernst von Feuchtersleben
- Nummer 4 (Ledererhof 7)
- Nummer 5 (Wipplingerstraße 19): In diesem Haus wohnte 1768 beziehungsweise 1782 Wolfgang Amadeus Mozart. Während des ersten Aufenthalts (1768 mit seinen Eltern und seiner Schwester Nannerl) komponierte er hier die Messe in G-Dur (Uraufführung bei der Einweihung der Waisenhauskirche am Rennweg am 7. Dezember 1768 in Anwesenheit Maria Theresias), zum zweiten Mal zog er nach seiner Hochzeit mit Konstanze Weber (4. August 1782) hier ein, verließ die Wohnung aber bereits im Dezember und übersiedelte in das Haus des Bankiers und Theaterenthusiasten Raymund Wetzlar von Plankenstern (1, Wipplingerstraße 17).
- Nummer 6 (Ledererhof 4)
- Nummer 8
- Nummer 10 (Wipplingerstraße 17)
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- seit 1908: ungerade Orientierungsnummern (ONr.): Pfarre Schotten; gerade ONr.: Pfarre St. Peter
Video
- Via Principalis (Wipplingerstraße, ca. auf der Höhe Färbergasse)
Quellen
Literatur
- Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 39
- Dexter Edge / Michael Lorenz: The Mozarts' Viennese Lodgings in 1762 and the House Zum rothen Säbel. In: Eighteenth Century Music 17/2 (September 2020), S. 243-259
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 3. Teil. Wien ²1953 (Manuskript im WStLA), S. 496-501
- Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)