Lobkowitzplatz
48° 12' 18.99" N, 16° 22' 6.03" E zur Karte im Wien Kulturgut
Lobkowitzplatz (1.), benannt (1862) nach dem Lobkowitzpalais.
Der Platz hieß ursprünglich (1350, 1587 und sogar noch 1710) Schweinemarkt (obwohl der Handel mit Schweinen 1675 aufgelassen worden war) beziehungsweise (nach dem nahegelegenen Bürgerspital) Spitalsplatz (1716 bis etwa 1850); daneben findet man Bezeichnungen wie Roßmarkt oder Angesetzte Schutt. Bis 1880 wurde hier ein offener Markt abgehalten, zeitweise wurden auf dem Schweinemarkt auch Hinrichtungen vollzogen. Der Platz erstreckte sich ursprünglich auch über Teile des Albertinaplatzes und der Augustinerstraße (heutiges Ausmaß seit 1862).
Gebäude
- Nummer 1: erbaut 1884 von Otto Wagner.
- Nummer 2: Lobkowitzpalais; Österreichisches Theatermuseum.
- Nummer 3 (Spiegelgasse 25): Hier wohnte die Burgschauspielerin Charlotte Wolter. Gedenktafel zur Erinnerung an die von Herzog Leopold IV. angeordnete Hinrichtung des Bürgermeisters Konrad Vorlauf und der Ratsherren Hans Rockh und Konrad Ramperstorffer am 11. Juli 1408. Bis 1786 stand hier der Schaumburgerhof.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1863: Pfarre St. Augustin
Quellen
Literatur
- Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 108 f.
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 468 f.
- Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 558 ff.
- Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 28
- Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
- Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 48 f.
- J. E. Schlager: Der Lobkowitzplatz, In: Wiener Kommunal-Kalender und städtisches Jahrbuch. Wien: Gerlach & Wiedling, Jg. 8.1870, S. 227 ff.
- Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 86
- Emmerich Siegris: Alte Wiener Hauszeichen und Ladenschilder. Wien: Burgverlag 1924, S. 79
- Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 86