Peter-Jordan-Straße
48° 14' 13.49" N, 16° 19' 58.01" E zur Karte im Wien Kulturgut
Peter-Jordan-Straße (18., Währing; 19, Oberdöbling), benannt (16. November 1904 Stadtrat) nach dem Begründer des Lehrverfahrens für planmäßige Bodenbearbeitung Peter Jordan (1751-1827); Verlängerung vom Linnéplatz bis zur Billrothstraße 1909, von der Türkenschanzstiege bis zur Ludwiggasse 1914. Bis zum Linnéplatz gehört der Straßenzug zum Döblinger Cottage. Im unteren Abschnitt wird die Straße dominiert durch meist in secessionistischen beziehungsweise Heimatstilformen gehaltene großbürgerlichen Miethäuser mit Villenelementen (um 1910).
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1904: ungerade Orientierungsnummern (ONr.) von Billrothstraße bis Hochschulstraße: Pfarre Ober-Döbling; von da bis Max-Emanuel-Straße: Pfarre Weinhaus; von da bis Hermann-Pacher-Gasse: Pfarre Gersthof; von da an: Pfarre Pötzleinsdorf; gerade ONr. von Billrothstraße bis Felix-Dahn-Straße: Pfarre Ober-Döbling; von da bis Hermann-Pacher-Gasse: Pfarre Gersthof; von da an: Pfarre Pötzleinsdorf
Gebäude
- Nummer 29: Studentenhaus der Katholischen Hochschulgemeinde Wien, erbaut von Arnim Dolesch (1963/1964); im Souterrain Hauskapelle von Ottokar Uhl; Kruzifix und Pietà in bäuerlich-nachmittelalterlichen Formen.
- Nummer 32-34: Heimhof.
- Nummer 43: Königlich Norwegische Botschaft.
- Nummer 65: Studentenheim, erbaut 1904 von Theodor Bach in späthistoristisch-secessionistischen Formen; nach Umbau besonders im Bereich des Dachgeschoßes stark verändert.
- Nummer 68: Wohnhaus von Otto Tressler.
- Nummer 70: Reliefmedaillon Madonna mit Kind, Bleiglasfenster.
- Nummer 78-80: Hotel Modul.
- Nummer 82: ehemaliges Sanatorium der Wiener Kaufmannschaft (hier starben unter anderem Viktor Mataja, Julius Ofner und der Mitbegründer des Krankenhauses, Karl Pick). Wilhelm-Exner-Haus der Universität für Bodenkultur. Döblinger Friedhof, Türkenschanzpark.
- Nummer 86: große Mietvilla, erbaut 1915 von Josef Lichtendorf; Reliefs Kaiser Franz Josephs I. und des deutschen Kaisers Wilhelms II. mit Austria und Germania sowie Genius mit Wappen; auf dem breiten Giebel Fortunamaske mit Füllhörnern.
Literatur
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk. Wien 1996, S. 476, 485 f.
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Währing. Ein Heimatbuch des 18. Wiener Gemeindebezirks. Wien: Selbstverlag Währinger Heimatkunde 1923-1925, S. 752