Petersplatz

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Der Petersplatz. Aquarell von Rudolf von Alt, 1897
Daten zum Objekt
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48° 12' 33.04" N, 16° 22' 11.94" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Petersplatz (1), rund um die Peterskirche gelegen.

Der Petersplatz mit Peterskirche, 1724

Hier befand sich ursprünglich der Petersfreithof, der zwar größtenteils bereits im 13. Jahrhundert aufgelassen worden sein dürfte, jedoch als topographische Bezeichnung noch 1701 (St. Petersfreithof) beziehungsweise 1776 (St. Peters Kirchhof) nachzuweisen ist. 1786 wird erstmals der Petersplatz erwähnt, doch wechselte der Name auch noch in der Folgezeit (beispielsweise 1795 und 1827 Am Peter). Erst seit 1848 ist Petersplatz gebräuchlich. Das Areal des aufgelassenen Friedhofs diente zeitweise Marktzwecken. Bis ins 17. Jahrhundert wurden die heutigen Parzellen Freisingergasse 1 und 4 beziehungsweise Goldschmiedgasse 9 und 10 zum Petersfreithof gerechnet.

Eines jener sieben Häuschen, die anstelle des heutigen Baublocks Petersplatz 11 (Freisingergasse 1, Goldschmiedgasse 10) standen, war das Eisgrübel (1684 wird das angrenzende Stück der Goldschmiedgasse "Eisgruben" genannt). 1701 wurde inmitten der Häusergruppe ein freistehendes Gebäude als Sitz der Polizei-Hauptwache errichtet (noch 1845 nachzuweisen). Das hakenförmig rundum verlaufende Gässchen hieß Im Eisgrübel (es verschwand erst 1895). Unmittelbar an die Nordseite der Kirche war ab etwa 1600 ein Wachlokal der Stadtguardia angebaut (das ab 1646 von der Rumorwache benützt wurde, jedoch dem Bau der barocken Kirche zum Opfer fiel).

Ein zur Spenglergasse (Tuchlauben) verlaufendes Gässchen, zwischen den heutigen Nummern 5 und 6 (Peterspfarrhof), hieß Anfang des 15. Jahrhunderts "Gäßlein, als man an St. Petersfreithof geht" (Anfang 19. Jahrhundert Kleine Bognergasse), das bei der Errichtung des Gebäudes der Ersten österreichischen Spar-Casse (1, Graben 21) verschwand.

1., Petersplatz, um 1940
1., Petersplatz, um 1940

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Gebäude

Quellen

Literatur

  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 128 ff.
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Robert Mucnjak: Führer durch Alt-Wien. Innere Stadt. Wien: Der Museumsverein Innere Stadt 1980 (Schriftenreihe des Bezirksmuseums, 3), S. 80
  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 69 f.