Polizeibezirke
Aus Wien Geschichte Wiki
Daten zum Eintrag
Die ummauerte Stadt war samt der bis zum Linienwall reichenden Vorstadtzone 1751-1849 in Polizeibezirke eingeteilt, deren Grenzen sich in der Stadt mit den Stadtvierteln deckten, in der Vorstadtzone hingegen jeweils mehrere der unterschiedlich großen Vorstädte erfassten und teilweise auch über den Linienwall hinausreichten. 1848 bestanden folgende Polizeibezirke:
Stadt:
- 1) Kärntner Viertel.
- 2) Wimmerviertel (verballhornt aus Widmerviertel).
- 3) Schottenviertel.
- 4) Stubenviertel.
Vorstadtzone:
- 1) Leopoldstadt (mit Jägerzeile).
- 2) Landstraße (mit Erdberg und Weißgerber).
- 3) Wieden (mit Matzleinsdorf, Margareten, Nikolsdorf, Hungelbrunn, Laurenzergrund, Schaumburgergrund, Reinprechtsdorf und Hundsturm).
- 4) Mariahilf (mit Gumpendorf, Magdalenagrund, Windmühle und Laimgrube sowie außerhalb der Linie Fünfhaus, Sechshaus, Rustendorf, Braunhirschengrund und Reindorf).
- 5) St. Ulrich (mit Spittelberg, Neubau und Schottenfeld).
- 6) Josefstadt (mit Altlerchenfeld und Strozzigrund sowie außerhalb der Linie Neulerchenfeld).
- 7) Alservorstadt (mit Michelbeuerngrund und Breitenfeld, außerhalb der Linie Hernals und Währing).
- 8) Roßau (mit Lichtental, Thury, Himmelpfortgrund und Althan).
Pläne der Polizeibezirke wurden in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts von Carl Graf Vasquez publiziert (Vasquez-Pläne). Die Polizeibezirke bildeten auch die Sprengel für die Aufstellung und Gliederung der Wiener Nationalgarde in der Revolution 1848.
Literatur
- Karl August Schimmer: Vollständige Beschreibung von Wien, dessen Eigenthümlichkeiten, innere und äußere Gestaltung, Merkwürdigkeiten, amtliches und Geschäftsleben, Industrie, Handel und Gewerbe, Kunst, Literatur und geselliges Leben. Wien: Sollinger 1848, S. 116 f.
- Hermann Oberhummer: Die Wiener Polizei. Neue Beiträge zur Geschichte des Sicherheitswesens in den Ländern der ehemaligen österreichisch-ungarischen Monarchie. Band 1. Wien: Gerold 1937, S. 287 f.