Meidlinger Friedhof

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12., Meidlinger Friedhof, 1957.
Daten zum Objekt
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48° 10' 25.08" N, 16° 20' 2.01" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Meidlinger Friedhof am Generalstadtplan von 1904

Meidlinger Friedhof (12., Haidackergasse 6).

Nachdem der bisherige Meidlinger Friedhof (Gebiet Sechtergasse-Pachmüllergasse-Zeleborgasse, genau 12. Pachmüllergasse 18-24) zu klein geworden war, musste ein neuer Friedhof angelegt werden. Der Friedhof ist 130.331 Quadratmeter groß und verfügt über rund 17.230 Grabstellen. Eine Besonderheit ist das Denkmal für die Opfer des 12. Februar 1934.

Geschichte

Für eine Neuanlage wurde die sogenannte Augustiner-Remise (gegenüber dem Meidlinger Bahnhof) für geeignet erklärt; Verhandlungen der Gemeinde Untermeidling mit dem Oberstjägermeisteramt konnten 1859 positiv abgeschlossen werden, die Gemeinde widmete drei Joch Grund. Die Gemeinden Obermeidling und Gaudenzdorf beteiligten sich an den Kosten des Friedhofs, der am 6. August 1862 eingeweiht wurde; für die Übertragung der Leichname vom alten auf den neuen Friedhof wurde eine Frist von fünf Jahren gesetzt. Der Friedhof musste mehrmals erweitert werden. 1927 wurde eine Urnennischenanlage fertiggestellt. Die für 1975 vorgesehene Sperre des Friedhofs wurde 1980 aufgehoben. Die 1984 fertiggestellte Aufbahrungshalle schuf Erich Boltenstern (künstlerische Ausstattung Hans Robert Pippal und Hermann Bauch). Auf dem Friedhof ruht unter anderem der Komponist Carl Lorens; der ursprünglich hier begrabene Schriftsteller Fritz Stüber-Gunther wurde in ein Ehrengrab auf dem Zentralfriedhof überführt.

Kunstgeschichte

Der Friedhof besteht aus zwei durch die Eibesbrunnergasse getrennten Teilen.

Im alten Teil dominieren die typischen prunkvollen Grüfte der Meidlinger Bürgerschaft aus der Zeit um die Jahrhundertwende. Hinter der Aufbahrungshalle gelangt man zum ältesten Teil, einer Allee aus verfallen klassizistischen Gräbern, die von zwei Engelsskulpturen flankiert wird. Hier befinden sich die zwei Mausoleen berühmter Wiener Familien: die Sommaruga-Gruft mit dem Grab der Louise Ulrike von Sommaruga und die Gruft der Familie Miller von Aichholz. Ferner ruht hier der Schulreformer Otto Glöckel in einem Ehrengrab.

Der neue Teil wartet mit prachtvollen Grüften im Jugendstil auf. Hier befinden sich vorwiegend Gräber des Kleinbürgertums.

Im Urnenhain wurde am 12. Februar 1954 ein Gedenkstein für zwei Teilnehmer der Februarkämpfe 1934 enthüllt.

Gedenkstein Karl Schwarz und Karl Schittra, 12., Friedhof Meidling

Siehe auch: Meidlinger Friedhof (1784-1806), Meidlinger Friedhof (1807-1862), Meidlinger Friedhöfe, Friedhöfe.

Bestattete Personen

Im Wien Geschichte Wiki gibt es 60 Einträge von Personen, die auf diesem Friedhof bestattet sind.

BildName des BildesPersonennameBerufBerufGeburtsdatumDatum der GeburtSterbedatumSterbedatumGrabstelle
HannaBerger.jpgHanna BergerChoreografin
Tänzerin
Regisseurin
Tanzpädagogin
23 August 191015 Januar 1962Abteilung B, Gruppe 14, Nummer 15
Michael BernhardGastwirt
Politiker
10 Mai 181915 Mai 1901Abteilung B, Gruppe 1 Grab G2
Ignaz Rudolf BischoffKliniker
Physiologe
15 August 178415 Juli 1850
Johanna von Bischoff und Ignaz Rudolf Bischoff.jpgJohanna von BischoffSchriftstellerin
Wohltäterin
4 August 179828 August 1891Familiengruft
Johann Baptist BlobnerKomponist10 September 185019 Mai 1931Abteilung 2, Gruppe 3, Nummer 39
Breitwieser.jpgJohann BreitwieserEinbrecher18911 April 1919
Moritzbrunner.jpgMoritz Brunner (Militär)Militär
Militärbeamter
30 Juni 183925 Oktober 1904
Hermann DaubTechniker30 Mai 18691 Februar 1927
Ferdinand DehmArchitekt27 August 184626 März 1923
Herbert DinhofMusikinstrumentenmacher
Politiker
16 Oktober 193331 März 2011Gruppe 1C, Reihe 8, Nummer 117
… weitere Ergebnisse

Quellen

Literatur

  • Franz Knispel: Zur Geschichte der Friedhöfe in Wien. Wien: Wiener Stadtwerke - Städtische Bestattung 1992, Band 1, S. 170 ff.
  • Wolfgang Mayer: XII. Meidling. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 12), S. 20
  • Werner T. Bauer: Wiener Friedhofsführer. Genaue Beschreibung sämtlicher Begräbnisstätten nebst einer Geschichte des Wiener Bestattungswesens. Wien: Falter-Verlag 1988, S. 134f.

Weblinks