Kettenbrückengasse

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Daten zum Objekt
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48° 11' 44.05" N, 16° 21' 37.12" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Kettenbrückengasse (4 [gerade Hausnummern], 5 [ungerade Hausnummern]), benannt (1862) nach der Kettenbrücke über den Wienfluss (1828-1830 [ Rudolfsbrücke ]), verbaut (parzellierte Baublöcke) ab 1827 und zunächst Lumpertgasse benannt (nach Bürgermeister Anton Lumpert [1823-1834]). Die Kettenbrückengasse entstand anstelle der erzbischöflichen Küchengärten nächst der Heumühle, die 1827 versteigert wurden. Fast durchgehend drei- und viergeschossige biedermeierliche Verbauung mit Vorstadtmiethäusern (teilweise mit Höfen und Gärten).

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Gebäude

  • Nummer 3: Geburtshaus des Dirigenten Erich Kleiber (Gedenktafel).
  • Nummer 4: biedermeierliche Wohnhausanlage mit U-förmigem Hof mit historistisch veränderter Fassade.
  • Nummer 6: Biedermeierwohnhaus, erbaut 1828 von Baumeister Franz Reymund, Sterbehaus von Franz Schubert (Gedenkstätte).
  • Nummer 9: Biedermeierwohnhaus "Zur Glocke", erbaut 1830; Gastgarten des Restaurants mit volkstümlichen Wandmalereien (1926).
  • Nummer 13: Biedermeierhaus, erbaut 1827 als Metallwarenfabrik.
  • Nummer 19: Biedermeierhaus, erbaut 1827 von Baumeister Josef Klee (mit Gartensalettl).
  • Nummer 20: Wohnhaus (Beton-Ständerbau) von Hubert und Franz Gessner, erbaut 1912.
  • Nummer 21: Zwischen 1942 und 1945 befand sich hier ein Zwangsarbeiterlager.
  • Nummer 23: Biedermeierhaus mit frühhistoristischer Fassade, erbaut 1828 von Baumeister Josef Klee zum eigenen Gebrauch; signifikantes Beispiel für die Umgestaltung eines Biedermeierhauses in eine repräsentative frühhistoristische Miethofanlage (drittes Viertel 19. Jahrhundert).

Literatur

  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 178 f.
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 308 f., 469 ff.
  • Adalbert Klaar: Die Siedlungsformen Wiens. Wien: Zsolnay 1971, S. 65
  • Wolfgang Mayer: V. Margareten. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 5), S. 18
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 156 f., 183 f.