Kochgasse
Aus Wien Geschichte Wiki
Daten zum Objekt
48° 12' 48.01" N, 16° 20' 58.22" E zur Karte im Wien Kulturgut
Kochgasse (8), benannt (1787) nach dem herrschaftlichen Küchenmeister (Koch) Andreas Dellafuß, der hier das erste Haus (im oberen Teil, zwischen Laudongasse und Florianigasse) baute (Nummer 1, Florianigasse 30) und damit die Gasse eröffnete; der untere Teil, zwischen Laudongasse und Alser Straße, wurde 1862 in die Kochgasse einbezogen und hieß ursprünglich (1783) Blümelgasse (nach Graf Blümegen, der auf Nummer 15 wohnte), dann Blumengasse.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1863: Pfarre Alservorstadt
Gebäude
- Nummer 8: erbaut 1881 vom Atelier Fellner-Helmer (auch Nummer 10 und 16 von diesem erbaut); Gedenktafel für Stefan Zweig (wohnte hier vor dem Ersten Weltkrieg).
- Nummer 11: Zwischen 1942 und 1945 befand sich hier ein Zwangsarbeiterlager.
- Nummer 12: palaisartiges Wohnhaus, das Hermann Helmer 1882 für sich selbst errichtet hat.
- Nummer 15: 1690-1707 besaß das Haus der kaiserliche Oberstleutnant Leopold Graf Schlick (* 1663, † 9. April 1723), der später Generalfeldmarschall und Obristkanzler in Böhmen wurde, und 1785-1821 der Großfuhrwerker Joseph Janschky (nach dem die komfortablen Janschkywagen benannt waren). Ab 1897 wohnte im Haus Vatroslav Jagic, der ab 1886 in Wien wirkte.
- Nummer 20: Gustav-Pretsch-Hof, Wohnhaus, erbaut 1912.
- Nummer 24: Im Haus "Zum goldenen Löwen" befand sich die Gastwirtschaft "Zum roten Löwen", in der sich jahrzehntelang Freitags die Künstlerrunde "Anzengrube" zusammenfand.
- Nummer 26: Fassadenmosaik "Ruhende Frauen".
Literatur
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 353
- Felix Czeike: VIII. Josefstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 8), S. 39 f.
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Josefstadt. Beiseln, Bühnen, Beamte. Wien: Mohl 1991, S. 226
- Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 248 ff