Grinzinger Friedhof

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Das Grab von Gustav Mahler auf dem Grinzinger Friedhof (1969)
Daten zum Objekt
Art des Objekts Friedhof
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1830
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Name seit
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Bezirk 19
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite 
GNDGemeindsame Normdatei 123321621X
WikidataIDID von Wikidata Q1546996
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Alter Grinzinger Friedhof, Friedhöfe, Grinzinger Friedhöfe
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 15.09.2022 durch WIEN1.lanm08jan
BildnameName des Bildes Grinzingerfriedhof.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Das Grab von Gustav Mahler auf dem Grinzinger Friedhof (1969)


Grinzinger Friedhof (19., An den langen Lüssen 33). Der Friedhof wurde angelegt, da der alte Grinzinger Friedhof, der sich seit 1783 bei der Grinzinger Kirche (19., Himmelstraße 23) befand, zu klein wurde.

Der "neue Friedhof" entstand 1829, als am 14. Juni Franz Rudolf von Huschka Edler von Raschitzburg für diesen Zweck Grundstücke stiftete (grundbücherliche Eintragung am 23. August 1831); die erste Bestattung erfolgte bereits am 15. Oktober 1830. Huschka ist selbst am Grinzinger Friedhof bestattet worden. Der Friedhof kam 1890 (Eingemeindung der Vororte) an die Gemeinde Wien, die ihn in der Folgezeit mehrmals erweiterte. Zahlreiche monumentale Gruft- und Grabanlagen, die sich erhalten haben, beweisen, dass der Grinzinger Friedhof, der zu den schönsten und "vornehmsten" Wiens gehört, ein "Patrizierfriedhof" gewesen ist, dessen ältester Teil sich im Geviert beim Eingang erhalten hat.

Folgende Persönlichkeiten haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden: die Schauspieler und Kabarettisten Martin Flossmann († 28. Dezember 1999), Anton Friedrich Mitterwurzer († 1897; Urnenbestattung) und Raoul Aslan († 1958; alter Teil, an der Wand); der Regisseur Hans Otto Löwenstein († 8. Mai 1931 Wien; Umbettung 21. Juli 1961); der Komponist und Hofoperndirektor Gustav Mahler († 1911; seit 1967 in Obhut der Stadt Wien), seine erste Gattin Alma Mahler-Werfel († 1964) sowie seine Schwester Justine und sein Schwager, der Konzertmeister Arnold Rosé († 1946; Rosé-Quartett), der Klavierfabrikant Friedrich Ehrbar († 1905) und der (einarmige) Pianist Paul Wittgenstein († 1961, Bruder des Philosophen Ludwig Wittgenstein); die Architekten Heinrich von Ferstel († 1883; alter Teil, an der Wand; neogotische Grabkapelle, nach Ferstels Entwurf von seinem Sohn Max errichtet,1891), August Sicard von Sicardsburg († 1868; alter Teil, an der Wand), Gustav Gugitz († 1882; alter Teil, an der Wand; Säulenädikula mit Sitzfigur, um 1882), Ferdinand Fellner der Ältere († 1871) und Ferdinand Fellner der Jüngere († 1916) und Richard Jordan († 1922; Mauergruft 25a); die Maler Leopold Kupelwieser († 1862; Grab 6; Ädikula mit Auferstandenem Christus, um 1872), Carl Moll († 1945) und Josef Ritter von Führich († 1876) und Alois Delug († 1930); die Schriftsteller und Dichter Thomas Bernhard († 1989), Rudolf Stürzer († 1926), Richard Schaukal († 1942), Heimito von Doderer († 1966) und Hugo Ellenberger († 1977); der Chirurg Julius von Hochenegg († 1940) sowie der Heeresminister Julius Deutsch († 1968) und der liberale Politiker Armand Freiherr von Dumreicher († 1908).

Siehe auch: Grinzinger Friedhöfe, Alter Grinzinger Friedhof

Quellen

Literatur

  • Franz Knispel: Zur Geschichte der Friedhöfe in Wien. Band 1. Wien: Wiener Stadtwerke - Städtische Bestattung 1992
  • Helmut Kretschmer: XIX. Döbling. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 19), S. 52 f.
  • Godehard Schwarz: Grinzing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 28), S. 42 ff. (Grabstättenauswahl)
  • Karl Edmund Stehlik: Der Grinzinger Friedhof 1830-1952 (Manuskript Wiener Stadt- und Landesarchiv, 1955)