Heeresgeschichtliches Museum

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Museum
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1891
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach
Prominente Personen Johann Christoph Allmayer-Beck, Anton Dolleczek, Wilhelm Erben, Wilhelm Johan Alfred Mell, Rudolf Pühringer, Heinz Zatschek, Franz Kaindl, Manfried Rauchensteiner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  7190
GNDGemeindsame Normdatei
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 29.04.2024 durch WIEN1.lanm08uns
  • 3., Arsenal

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48° 11' 3.14" N, 16° 23' 20.16" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Heeresgeschichtliches Museum (3., Arsenal)

Gebäude

Hinter dem Mitteltrakt des Arsenals liegt das durch den Mittelhof erreichbare Museumsgebäude (der älteste staatliche Museumsbau Wiens), erbaut 1850-1857 (Baubeginn 15. April 1850) nach Plänen von Ludwig Förster und Theophil Hansen (nach Zwistigkeiten übernahm Hansen allein die Bauleitung) in orientalisierenden (maurisch-byzantinisch) und gotisierenden Stilformen. Der langgestreckte zweigeschößige Rohziegelbau hat stark hervortretende Eckrisalite und einen flachen überkuppelten Mittelrisalit in Form eines osmanischen Grabbaus. In der Torhalle von Objekt I (Direktionsgebäude), die man durchschreitet, um in den Hof vor dem eigentlich Museum zu gelangen, befinden sich zwei aus dem kaiserlichen Zeughaus in der Seilerstätte 1855 hieher transferierte Gedenktafeln; die dreibogige Eingangshalle besitzt reichen allegorischer Figurenschmuck von Hanns Gasser (1854) an den Säulen (Tapferkeit, Fahnentreue, Aufopferung, Krieger. Intelligenz) und zwischen den Fenstern auf Konsolen (Stärke, Gerechtigkeit, Religion, Geschichte).

Das Vestibül (die kreuzrippengewölbte „Feldherrenhalle") ist durch 56 überlebensgroße Marmorstandbilder österreichischer historischer Persönlichkeiten (darunter Markgraf Leopold I., die Herzöge Heinrich II., Leopold V., Friedrich II. und so weiter, sowie Andreas Hofer), insbesondere jedoch Feldherren, geschmückt; sie wurden von rund 30 Bildhauern, darunter Hanns Gasser, Carl Kundmann und Vincenz Pilz, geschaffen[1]; im Treppenhaus befinden sich Nischenskulpturen bedeutender Bildhauer und allegorische Fresken von Carl Rahl (1863/1864), die Ruhmeshalle ist durch Fresken von Carl Blaas (1858-1872) geschmückt, die Ereignisse aus der Geschichte Österreichs darstellen[2]; die Marmorgruppe „Austria" schuf Johannes Benk. Ursprünglich nur als Zeughaus und „Waffenmuseum" konzipiert, wurde es 1891 als „K. u. k. Heeresmuseum" eröffnet. Während des Zweiten Weltkriegs durch Bomben beschädigt, wurde das Gebäude 1946-1955 wiederhergestellt und durch die an der Ghegastraße gelegenen Arkadenhallen erweitert (Pläne von Alfred Dreier und Otto Nobis, errichtet 1949-1953).

Institution

Das Heeresgeschichtliches Museum wurde 1891 gegründet und 1955 wiedereröffnet. Die Sammlungen (ca. 15.000 Exponate in zehn Sälen) haben ihren Schwerpunkt in der Darstellung der österreichischen und der Reichsgeschichte von ca. 1600 bis zum Zweiten Weltkrieg. Schwergewicht sind die militärischen Ereignisse. Die Sammlungen umfassen im Obergeschoß die Zeit 1600-1866 (Dreißigjähriger Krieg, Wallenstein, Türkenkriege, Prinz Eugen, Zeitalter Maria Theresias, Kriege gegen Frankreich, Erzherzog Carl, Vormärz, Revolution 1848 bis Königgrätz), im Erdgeschoß das Zeitalter Franz Josephs I. (ab 1867; Sarajewo, Erster Weltkrieg, österreichische Kriegsmarine vom 18. Jahrhundert bis 1918, Zweiter Weltkrieg).

Sammlungen

Uniformen, Waffen, Erinnerungsgegenstände, Gemälde und Graphiken (ca. 50.000 Stück), Fahnen, Orden, Medaillen und Fotos; die einzelnen Perioden werden im Saal des 30jährigen Kriegs und im Prinz-Eugen-Saal, Maria-Theresien-Saal, Saal der Franzosenkriege und Erzherzog-Carl-, Radetzky- und Franz-Joseph-Saal (mit Sarajewo-Travée) sowie den Sälen des Ersten Weltkriegs, dem Saal der Kriegsmarine und dem Sonderausstellungssaal präsentiert. Vor dem Museum und in zwei Arkadenhallen die größte historische Geschützsammlung der Welt (14.-20. Jahrhundert); Panzersammlung hinter dem Museum

Direktoren

  • Hauptmann Anton Dolleczek (1891; Konservator)
  • Dr. Wilhelm Erben (1892-1903; Konservator)
  • Dr. Wilhelm Johan (1903-1934, „Direktor" ab 1909; Konservator)
  • Dr. Alfred Mell (1934-1950)
  • Dr. Rudolf Pühringer (1951-1955)
  • Univ.-Prof. Dr. Heinz Zatschek (1956-1965)
  • Dr. Johann Christoph Allmayer-Beck (1965-1983)
  • Dr. Franz Kaindl (1983-1991)
  • Univ.-Doz.Dr. Manfried Rauchensteiner (1992-2005)
  • Dr. Mario Christian Ortner (2007-2022) (interimistisch ab 2005)
  • Georg Hoffmann (2023-)

Literatur

  • Alice Strobl: Das k. k. Waffenmuseum im Arsenal, in: Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien 1. 1961
  • Österreichischer Museumsführer, S. 337 ff.
  • Österreichische Kunsttopographie. Hg. vom Bundesdenkmalamt. Band 44. Horn: Berger, S. 11 ff.
  • Liselotte Popelka: Heeresgeschichtliches Museum Wien. 1988
  • Felix Czeike: III. Landstraße. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 3), S. 6 ff
  • Atlas zur Allgemeinen Bauzeitung. Band 29. 1864, Blätter 627-636
  • Atlas zur Allgemeinen Bauzeitung. Band 30. 1865, Blätter 706-709
  • Robert Messner: Die Landstrasse im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der südöstlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verband der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs 1978 (Topographie von Alt-Wien, 5), S. 128 ff. (Auflistung der Statuen), 131
  • Dietmar Steiner: Architektur in Wien. 300 sehenswerte Bauten. Wien: Magistrat 1984, S. 141
  1. Liste: A. Strobl, S. 125 ff. und Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. 2-9, S. 75 ff.
  2. Liste: Österreichische Kunsttopographie. Hg. vom Bundesdenkmalamt. Band 44, S. 16 f.