Hetzendorfer Straße
48° 10' 2.67" N, 16° 18' 26.78" E zur Karte im Wien Kulturgut
Die Hetzendorfer Straße im 12. Bezirk, Bezirksteile Hetzendorf und Altmannsdorf, und im 13. Bezirk, Bezirksteil Speising, wurde am 5. Juli 1894 vom Stadtrat zur Wahrung des Vorortnamens Hetzendorf benannt. Bis dahin trug die Straße die Namen Hauptstraße, ursprünglich Altmannsdorfer und Hetzendorfer Weg.
Ehemalige Hetzendorfer Straßen im 13. Bezirk wurden umbenannt: die Hetzendorfer Straße in Lainz wurde zur Fasangartengasse, die Hetzendorfer Straße in Hietzing zur Maxingstraße. Der an die Straße im 12. Bezirk direkt anschließende Teil von der Atzgersdorfer Straße bis zur Feldkellergasse blieb erhalten.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1894: gerade Orientierungsnummern (ONr.) ab 52 und ungerade ONr. ab 59: Pfarre Hetzendorf; Rest: Pfarre Altmannsdorf (1917 bis Bergheidengasse verlängert.)
- ab 1917: von Atzgersdorfer Straße aufwärts: Pfarre Lainz; Rest: wie vorher
Gebäude
- Nummer 29: Zwischen 1942 und 1945 befand sich hier ein Zwangsarbeiterlager.
- Nummer 57: Kindergarten und Hort der Stadt Wien; an der Fassade des Hauses (erbaut 1913) Halbreliefs mit Märchengestalten.
- Nummer 75a: Gedenktafel für Ludwig van Beethoven, der 1823 im Nebenhaus Nummer 75 (an dessen Fassade sich die Gedenktafel bis zu dessen Abbruch [1915] befunden hatte) im Sommer gewohnt hat (Arbeit am "Fidelio", Zusammentreffen mit Franz Grillparzer); Beethoven hatte hier auch bereits 1815 gewohnt. Ab 1917 befanden sich hier die Hetzendorfer Lichtspiele.
- Nummer 79: Hetzendorfer Schloss, Hetzendorfer Schlosskapelle, Modeschule der Stadt Wien.
- Nummer 89: Gedenktafel für Josef Reiter (Wohnhaus ab 1895).
- Nummer 90: erbaut erste Hälfte 19. Jahrhundert; Gedenktafel für Hugo Wolf, der hier im Sommer 1876 wohnte.
- Nummer 92: Gallhof, ehemaliges Café Siller (12).
- Nummrt 96: Sgraffito (Armbrustschützen und Vogel) von Romulus Candea.
- Nummer 100-104: Zierbrunnen von Heidelinde Warlamis (1977).
- Nummer 110: Skulptur "Mädchen mit Vogel" von Trude Diener (1966).
- Nummer 117: Marianum der Lazaristen (mit Kapelle "Zur Heiligen Familie").
- Nummer 163 (Münchenstraße 31-35): Johann-Resch-Hof, städtische Wohnhausanlage, benannt nach Jakob Resch [Gedenktafel); Sgraffito (zur Erinnerung an die Grundherrschaft des Deutschen Ritterordens, 1456-1744); Skulptur "Sitzender Bär" von Elisabeth Turolt (1951). Nr. 163 ist an der südlichen Straßenseite die höchste Hausnummer im 12. Bezirk.
- Nummer 165-173 (Atzgersdorfer Straße 4, Feldkellergasse) im 13. Bezirk: städtische Wohnhausanlage, errichtet 1950-1952 nach Plänen von Rudolf Münch, Stefan Kraft und Julius Bermann; acht Kunststeinreliefs (je vier zum Generalthema "Bauarbeiter" von Leopold Hohl und Richard Ruepp, 1953; Sgraffito "Barockzeit und Gegenwart in Hetzendorf" von Walter Harnisch, 1951.
- Nummer 188 im 13. Bezirk: Betriebsbahnhof Speising der Straßenbahn; Denkmal für die Opfer der hiesigen Widerstandsgruppe (Emil König, Heinrich Lochner, Maximilian Schrems, Hedwig Urach).
Literatur
- Felix Czeike: XIII. Hietzing. Mit ausführlicher Beschreibung, Karten- und Grundrißskizzen von Schönbrunn. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 13), S. 17f.
- Herbert Exenberger: Antifaschistischer Stadtführer. Wien: Wiener Bildungsausschuß der SPÖ 1986, S. 48 f.
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Meidling. Vom Wienfluß zum Wienerberg. Wien: Mohl 1992, S. 183 f.
- Wolfgang Mayer: XII. Meidling. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 12), S. 21 ff.