Kärntner Ring
48° 12' 6.54" N, 16° 22' 19.10" E zur Karte im Wien Kulturgut
Kärntner Ring (1.), Teil der Ringstraße (von der Kärntner Straße bis zum Schwarzenbergplatz), benannt (1861) nach den in dieser Gegend gebräuchlichen topographischen Bezeichnungen (Kärntner Straße, Kärntnertor, Kärntnerviertel), die durchwegs auf die nach Kärnten führende Fernhandelsstraße und das gleichnamige mittelalterliche Stadtviertel zurückgehen; ab 1917 Kaiserin-Zita-Ring, seit 6. November 1919 (Stadtrat) wieder Kärntner Ring.
An einem Ende (Ecke Kärntner Straße) befand sich die berühmte Sirkecke (zur Erinnerung an das gleichnamige Café-Restaurant des Hotels Bristol, allerdings Ecke Mahlerstraße). Der Kärntner Ring war bis zum Ersten Weltkrieg ein beliebter Treffpunkt der Wiener Gesellschaft ("Ringstraßenkorso"). Die Häusernummerierung erfolgte am Kärntner Ring von der Ecke Kärntner Straße / Oper ausgehend, somit nicht im seit 1863 obligaten Uhrzeigersinn.
Gebäude
- Nummer 1 (Kärntner Straße 53-55, Mahlerstraße 2): Hotel Bristol (auch Nebengebäude).
- Nummer 2: An der Fassade des Neubaus Steinrelief "Österreich".
- Nummer 4: Erbaut 1860-1862 von August Schwendenwein und Johann Romano. Ehemaliges Königswarterpalais (Wappen ober dem Haustor).
- Nummer 7 (Akademiestraße 4-6, Mahlerstraße 8): Kärntner-Ring-Hof (ursprünglich Stammhaus des Hotels Bristol, während des Zweiten Weltkriegs zerstört, dann Bürohaus - erbaut 1955/1967 von Carl Appel, abgebrannt 19. Februar 1987).
- Nummer 9-13: Grand Hotel.
- Nummer 12: Hier wohnte der Komponist Karl Zeller.
- Nummer 16: Erbaut 1865. Hotel Imperial; Gedenktafel (enthüllt 1933, Wiener Schubertbund) für Richard Wagner, der hier 1875 mit seiner Familie fast zwei Monate wohnte, um die Aufführung seiner Opern "Tannhäuser" und "Lohengrin" in der Hofoper vorzubereiten.
- Nummer 17: Erbaut 1864. Internationale Apotheke (seit 1911)
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1863: Pfarre St. Augustin
Quellen
- Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zum Kärntner Ring
- Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zum Palais Königswarter
Literatur
- Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 101 ff.
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Robert Mucnjak: Führer durch Alt-Wien. Innere Stadt. Wien: Der Museumsverein Innere Stadt 1980 (Schriftenreihe des Bezirksmuseums, 3), S. 58 f.
- Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
- Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 4. Wiesbaden: Steiner 1969-1981, Register
- Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 7. Wiesbaden: Steiner 1969-1981, Register
- S. Schlessinger: Kataster der k. k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien : Handbuch für Ämter, Advokaten, Notare, Architekten, Baumeister, Bauunternehmer, Kredit-Institute, Hausbesitzer, Kapitalisten etc. 1891