Lastenstraße (1, 6, 7, 8, 9)

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Die Lastenstraße vor dem Messepalast (1955). Die Zweierlinie hat hier noch einen eigenständigen Gleiskörper.
Daten zum Objekt

Die Lastenstraße (1., 6., 7., 8., 9.), wurde 1862 - 1864 angelegt und bildet die Grenze zwischen der Inneren Stadt und den Bezirken innerhalb des Gürtels vom Donaukanal bis zur Alser Straße (Vorstädte).

Lastenstraße ist bzw. war nur eine volkstümliche Bezeichnung für diese „Äußere Ringstraße", amtlich setzt sich der Straßenzug seit 1862 aus folgenden Teilen zusammen: Hintere Zollamtsstraße, Invalidenstraße, Am Heumarkt, Lothringerstraße, Karlsplatz, Getreidemarkt, Messeplatz, Museum-, Auersperg- und Landesgerichtsstraße (die Fortsetzung in Richtung Donaukanal bilden Garnison- und Berggasse sowie Schwarzspanierstraße). Die Lastenstraße erhielt ihre Bezeichnung, weil sie zur Aufnahme des Lastenverkehrs bestimmt war, dem die Durchfahrt durch die Innere Stadt und über die Ringstraße nicht gestattet war.

1963 begann der Ausbau der Lastenstraße, um die Ringstraße vom Autoverkehr zu entlasten. Zu diesem Zweck wurden die Gleiskörper der Straßenbahn unter die Erde verlegt (Eröffnung am 8. Oktober 1966; heute Trasse der U-Bahn-Linie U2, die durch eine neu errichtete Tunnelröhre an die U4-Station Schottenring angebunden wurde); am 24. April 1967 wurde die neugestaltete Straße dem Verkehr übergeben. Vergleiche Zweierlinie.

An der Lastenstraße befinden sich aus der Zeit vor der Stadterweiterung von 1850 Palais (beispielsweise Auerspergpalais, Trautsonpalais) u. a. kunsthistorisch bedeutende Bauwerke (neben den Hofstallungen und dem Polytechnikum-Technische Universität beispielsweise Finanzlandesdirektionsgebäude, ehemalige Heumarktkaserne, Invalidenhaus, Landesgerichtsgebäude I, Militärgeographisches Institut, Hauptmünzamt), die seinerzeit weithin sichtbar an der Grenze der Vorstädte gegen das Glacis standen.

Weitere Bauwerke entstanden beiderseits der Straße im Zuge der Stadterweiterung nach der Demolierung der Stadtmauer (beispielsweise Justizpalast, Künstlerhaus, Musikvereinsgebäude, Rathaus samt Arkadenhäusern, Volkstheater) und nach dem Zweiten Weltkrieg (beispielsweise Historisches Museum, Hotel Hilton, Hotel Intercontinental).

Vergleiche Zweierlinie.

Literatur

  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Wiener Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 11: Manfred Wehdorn: Die Bautechnik der Wiener Ringstraße. Mit einem Katalog technischer Bauten und Anlagen in der Ringstraßenzone. Wiesbaden: Steiner 1981, S. 232 ff.
  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)