Auhofstraße
48° 11' 24.85" N, 16° 16' 31.71" E zur Karte im Wien Kulturgut
Die Auhofstraße 13., Hietzing, ist die älteste Straßenverbindung vom heutigen Bezirksteil Hietzing (und damit vom Schloss Schönbrunn) bis zum Nikolaitor des Lainzer Tiergartens.
Sie beginnt im Osten beim Anna-Strauss-Platz und der Dommayergasse und verläuft wegen der vor der Wienflussregulierung häufigen Hochwasser im Abstand von meist zwei Häuserblöcken und etwas höher auf einer Terrassenkante südlich parallel zum Wienfluss. Benannt ist sie nach dem einst als "Hof in der Au" bezeichneten ehemaligen kaiserlichen Jagdhaus, das vom westlichen Ende der Auhofstraße durch die Hofjagdstraße genannte Fortsetzung erreicht wird und sich nahe dem Pulverstampftor des Lainzer Tiergartens und dem Autobahnknoten Auhof der Westautobahn (A1) befindet. Auf der Route westwärts beziehungsweise flussaufwärts führt die Auhofstraße nach dem Bezirksteil Hietzing durch die Bezirksteile (und ehemaligen Orte) Unter-St.-Veit, Ober-St.Veit und Hacking und kreuzt in Unter-St.-Veit die Verbindungsbahn zwischen West- und Südbahn.
Gebäude
- Nummer 2: Café Dommayer.
- Nummer 6a−6b (Hietzinger Kai 7): Steinitzhof.
- Nummer 10: Palottihaus (römisch-katholisches Bildungshaus mit Kapelle).
- Nummer 15 (= Hietzinger Hauptstraße 40): bis 1912 Hügelvilla, benannt nach dem Forschungsreisenden Carl von Hügel, 1866 Exilsitz des von Preußen entthronten Königs von Hannover; 1914 Fertigstellung der Villa Wustl, von Robert Oerley entworfen.
- Nummer 17A: Wohnhaus, errichtet 1913 nach Plänen von Robert Oerley.
- Nummer 18: sogenanntes Braunschweigschlössl.
- Nummer 25: bis 1995 Standort der Wurstfabrik Wiesbauer, der letzten Fabrik im Bezirk.
- Nummer 76-78 (Hügelgasse 2): ehemalige Moservilla, heute Botschaft von Aserbaidschan.
- Nummer 78: Zwischen 1942 und 1945 befand sich hier ein Zwangsarbeiterlager.
- Höhe Nummer 61 (Bossigasse 16): Wohnhaus, errichtet 1907 nach Plänen von Josef Beer.
- Nummer 71: 1937/38 mit Hilfe des Wiener Assanierungsfonds gebaut.
- Nummer 92A: 1937 mit Unterstützung des Kleinwohnungshausförderungsgesetzes errichtet
- Nummer 134: Auhofkino.
- Nummer 142a−144: Rainerhof
- Nummer 152−156: Käthe-Leichter-Hof.
- Nummer 167−169: Oblatenkloster St. Paul seit 1972, vorher Carolinenhof.
- Nummer 178-180: vom Wiener Assanierungsfonds gefördert und von 1934 bis 1938 erbaut.
- Nummer 185−193: St.-Josef-Krankenhaus.
- Nummer 230: Wohnhaus, errichtet 1906−1907 nach Plänen von Leopold Bauer und von diesem als Wohnsitz genutzt.
- Nummer 235: In dem Haus richtete der Architekt Adolf Loos für den Schriftsteller Otto Stoessl eine Wohnung ein, die dieser mit seiner Frau Auguste bis zur Übersiedlung in das ebenfalls von Loos geplante Haus Stoessl im Jahr 1912 bewohnte. Teile des Interieurs wurden in das neue Haus übertragen und sind bis heute erhalten.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1863: Hietzing: Pfarre Hietzing; Ober-St.-Veit, Unter-St.-Veit und Hacking: Pfarre Ober-St.-Veit
- ab 1894 vereinigt: ungerade Orientierungsnummern (ONr.) 1−21 und gerade ONr. 2−56: Pfarre Hietzing; Rest: Pfarre Ober-St.-Veit
- ab 1902: ungerade ONr. 1−17 und gerade ONr. 2−36: Pfarre Hietzing; ungerade ONr. ab 23 und gerade ab 38: Pfarre Ober-St.-Veit
Quellen
Literatur
- Burkhardt Rukschcio / Roland Schachel: Adolf Loos. Leben und Werk. Salzburg: Residenz Verlag 1987, S. 422 f.
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Andreas Suttner: Das schwarze Wien. Bautätigkeit im Ständestaat. Wien: Böhlau 2017