Zentralfriedhof-Wettbewerb

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Hauptportal und Leichenhaus. Entwurf Alfred Friedrich Bluntschli und Karl Jonas Mylius (1. Preis): „Per angusta ad augusta"
Daten zum Ereignis
Art des Ereignisses Wettbewerb
Datum vonDatum (oder Jahr) von 11. November 1870
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1. April 1871
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VeranstalterVeranstalter
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Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  368475
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Letzte Änderung am 30.10.2024 durch WIEN1.lanm08trj
BildnameName des Bildes WSTLA KS Plan und Schriftenkammer P3 5 107907 2 02.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Hauptportal und Leichenhaus. Entwurf Alfred Friedrich Bluntschli und Karl Jonas Mylius (1. Preis): „Per angusta ad augusta"

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Der Wettbewerb für den neu zu errichtenden Zentralfriedhof fand von 11. November 1870 bis 1. April 1871 statt. In dieser Zeit wurden 28 Projekte eingereicht, von denen eine Jury drei Preisträger und zwei Anerkennungspreise vergab. Den ersten Preis erhielten Alfred Friedrich Bluntschli und Carl Jonas Mylius für ihr Projekt „Per angusta ad augusta", welches als Grundlage für die Anlage des Zentralfriedhofs diente.

Inhalt:
  1. Vorgeschichte
  2. Der Wettbewerb
    1. Das Programm
    2. Preise
    3. Eingereichte Projekte und Jury
  3. Die Preisträger
    1. 1. Preis: Alfred Friedrich Bluntschli und Carl Jonas Mylius: „Per angusta ad augusta
      1. Pläne Alfred Friedrich Bluntschli und Karl Jonas Mylius: „Per angusta ad augusta“ (1. Preis)
      2. Ausführungspläne Alfred Friedrich Bluntschli und Karl Jonas Mylius: „Per angusta ad augusta“ (1. Preis)
    2. 2. Preis: Alexander Wielemans: „Nekropolis“
      1. Pläne Alexander Wielemans: „Nekropolis“ (2. Preis)
    3. 3. Preis: Gustav Korompay: „Vindobona“
      1. Pläne Gustav Korompay: „Vindobona“ (3. Preis)
    4. Anerkennungspreis: Robert Raschka: „No mas“
      1. Pläne Robert Raschka: „No mas“ (Anerkennungspreis)
    5. Anerkennungspreis: Karl Laužil (auch Lauzil) und Richard Jordan: „Respice finem“
      1. Anerkennungspreis: Karl Laužil (auch Lauzil) und Richard Jordan: „Respice finem“
  4. Weitere Entwürfe
    1. Entwurf: „piis lacrimis“
      1. Pläne „piis lacrimis“
    2. Entwurf: W. Hammann: „h“
      1. Pläne W. Hammann: „h“
  5. Ausstellung im Kleinen Redoutensaal
  6. Quellen
    1. Wiener Stadt- und Landesarchiv
    2. Wienbibliothek im Rathaus
  7. Literatur
  8. Referenzen

Vorgeschichte

Nachdem am 24. November 1863 die Anlage eines Friedhofs auf Kommunalkosten im Gemeinderat beschlossen und am 28. Dezember 1866 die Entscheidung zum Erwerb von Flächen der Gemeinde Kaiserebersdorf, des Bürgerspitals und des Ärars getroffen worden war, beschloss der Gemeinderat die Ausschreibung eines Wettbewerbs für den neu zu errichtenden Zentralfriedhof.

Ziel des Wettbewerbs war es, eine ähnlich geschmackvolle Anlage zu schaffen, wie sie in dieser Zeit im Ausland, besonders in Nordamerika entstanden waren. Als Vorbilder genannt wurden der Mount Aubarn Cemetery in Boston und der Spring Grove Cemetery in Cincinati. Denn neben „humanitären und sanitären Rücksichten“, seien auch „künstlerische Fragen zu lösen […], um eine dem Ernste und erhabenen Zwecke der Anlage würdige Ausstattung zu erlangen“. Die Friedhofskommission entwarf daher im Einvernehmen mit dem Magistrat und dem Stadtphysikat ein Programm für den Wettbewerb.[1]

Der Wettbewerb

Der Wettbewerb wurde am 11. November 1870 vom Gemeinderat genehmigt und die Projekte konnten bis 1. April 1871, 12 Uhr mittags eingereicht werden, wobei „Fachmänner des In- und Auslandes“ persönlich angeschrieben wurden, sich an diesem Wettbewerb zu beteiligen.

1381 Quadratklafter umfasste das Terrain, das bebaut werden sollte, wobei die größtmögliche Nutzung des Geländes, „eine geschmackvolle Anordnung der Anpflanzungen und Bauwerke, sowie eine zweckmäßige, die leichte Auffindbarkeit der Gräber befördernde Vertheilung der Grabstellen erzielt werde.“[2] Geplant war, dass anfangs nur 50 bis 60 Joch zur Beerdigung verwendet werden soll und der Rest nach und nach einbezogen werden sollte.

Das Programm

Die Vorgaben umfassten:

  • Außerhalb des Friedhofs sollte ringsum Raum für eine vier Klafter breite Straße und in der Nähe des Haupteinganges eine Abstellfläche für rund 200 Wägen.
  • An Bauwerken wurde gefordert: ein Gebäude mit den Amtsräumlichkeiten und mit Wohnungen für zwei Beamte und den Portier, ein Wohnhaus für den Totengräber, ein Wohnhaus für den Gärtner und zwei Gehilfen sowie ein Glashaus von circa acht Klafter Länge und zwei Klafter Breite und einem Raum von 20 Klaftern für Mistbeete, Wachhäuser für die Friedhofswächter, zwei Leichenhäuser mit einem Gesamtflächenraum von 200 Quadratklaftern, weiters Magazine zur Aufbewahrung von Geräten, Ausschmückungsgegenständen für Gräber und anderes, Unterstände für Besucherinnen und Besucher sowie – besonders hervorgehoben – eine Kapelle.
  • Für den zu erwartenden Verkehr und Publikumsbesuch sollten mehrere Einfahrten und Eingänge in den Friedhof zur Verfügung stehen, Auch im Inneren des Friedhofs sollte es nach den Hauptrichtungen zwei mit Bäumen bepflanzte Straßen mit Gehwegen auf beiden Seiten geben, die eine breite von zwölf Klaftern aufweisen sollten, weiters Nebenstraßen in einer Breite von zwei Klaftern und Gehwege in einer Breite von vier Schuh.
  • Für die Beerdigung der Leichen sollten drei Kategorien von Gräbern zur Verfügung stehen, wobei man mit einer jährlichen Durchschnittszahl von 14.150 gemeinsamen Gräbern, 1.315 Einzelgräbern und 50 Gruften rechnete:
    • 1. Gemeinsame Gräber: Damit waren Gräber gemeint, die eine breiten von sieben Schuhe und beliebiger Länge hatten, in denen die Verstorbenen nebeneinander beigesetzt werden, wobei für jeden Sarg zwei Schuh berechnet wurden. Die Wände dieser Gräber wurden mit einer Breite von einem Schuh angenommen, sodass zum Beispiel ein Grab für 20 Personen zusätzlich mit der Grabwand eine Fläche von zehneinhalb Quadratklafter in Anspruch nehmen würde.
    • 2. Einzelgräber: Diese hatten eine Länge von elf Schuh und eine Breite von viereinhalb Schuh, wobei sich das zusammensetzt aus dem Grabraum mit sieben Schuh Länge und zweieinhalb Schuh Breite, umgeben an drei Seiten von einem ein Schuh breiten Rand und dem Raum für das Monument in der Länge von drei Schuh und einer Breite von viereinhalb Schuh am Kopfende.
    • 3. Ausgemauerte Gräber (Gruft): Diese erforderten für einfache Grüfte einen Flächenraum von elf Schuh Länge und fünf Schuh Breite und für doppelte Grüfte einen Flächenraum von 14 Schuh Länge und 8 Schuh Breite.
  • Die Anpflanzungen sollten so angelegt sein, dass genug Licht und Luft durchkäme.
  • Für die Bewässerung der Anpflanzungen sollten von den teilnehmenden Architekten ebenfalls Vorschläge gemacht werden.

Preise

Als Preise für die drei am besten gelungenen Projekte wurden vergeben:

  1. Preis 2.000 Gulden österreichischer Währung
  2. Preis 1.500 Gulden österreichischer Währung
  3. Preis 1.000 Gulden österreichischer Währung

Eingereichte Projekte und Jury

28 Projektanten reichten Entwürfe ein, von denen fast alle eine eingehende Beschäftigung mit der Anlage eines so großen Friedhofes und manche auch ein praktisches Verständnis zeigten. Die Begutachtung der Entwürfe erfolgte durch eine Jury, der die Architekten Friedrich Schmidt, Heinrich Ferstel, Carl von Hasenauer und August Schwendenwein sowie die Gemeinderäte Fanta, Groß, Hoffer und Neumann angehörten.

Am 22. Mai 1871 fiel die Entscheidung der Jury, wobei neben den ersten drei Plätze die Zuerkennung von zwei Anerkennungspreisen vorgeschlagen wurde. Am 23. Mai 1871 stimmte der Gemeinderat der Entscheidung der Jury zu und beschloss zudem für die beiden Anerkennungspreise je 500 Gulden österreichischer Währung.

Die Preisträger

1. Preis: Alfred Friedrich Bluntschli und Carl Jonas Mylius: „Per angusta ad augusta"

Hauptportal und Leichenhaus. Entwurf Alfred Friedrich Bluntschli und Carl Jonas Mylius (1. Preis): „Per angusta ad augusta"
Gesamtgrunddrissplan des Zentralfriedhofs. Entwurf Alfred Friedrich Bluntschli und Carl Jonas Mylius (1. Preis): „Per angusta ad augusta"

Alfred Friedrich Bluntschli (1842–1930) und Carl Jonas Mylius (1839–1883) waren am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich ein Schüler Gottfried Sempers. 1863 bis 1866 vervollständigte Blutschli in Florenz und Paris seine Ausbildung und ließ sich 1866 in Heidelberg als Architekt nieder. Am Beginn seiner Karriere stehend, hatte er bereits 1869 am Wettbewerb zum Wiener Rathaus mit einem eigenen Entwurf teilgenommen. Auch Mylius verbrachte 1863–1865 in Italien, bevor er in Frankfurt am Main ein eigenes Architekturbüro errichtete. 1871 schlossen Bluntschi und Mylius zu einer Architektengemeinschaft zusammen und reichten zusammen den Entwurf „Per angusta ad augusta“ für den Zentralfriedhof ein.

Geplant war von den beiden Architekten, das Hauptportal, die Administrationsgebäude und die Leichenhallen zu einem U-förmigen Komplex zusammenzuschließen und dem dadurch dreiseitigen Hof Säulenhallen voranzustellen. Unverputzte Quadermauern, die einen ebenso geschlossenen Aufsatz trugen, bewirkten einen „fast fortifikatisch-abweisende[n] Eindruck“.[3]

Diese an barocke Schlossanlagen erinnernde Architektur musste jedoch abgeändert werden, da von der Friedhofskommission 18 Abänderungen gewünschte waren, darunter eine Trennung der Wohn- und Administrationsgebäude von den Leichenhallen sowie eine kreisrunde Erweiterung des Vorplatzes des Friedhofseinganges. Zwar blieb das Hauptportal formell gleich, wurde aber von den beiden Architekten aber so weit verbreitet, dass durch die mittlere Bogenöffnung zwei Tramwaygleise gelegt werden konnten.[4] Westlich des Haupteingangs wurden nunmehr das Administrationsgebäude, das ein Portierhaus sowie Verwalter- und Unterbeamtenwohnungen enthalten sollte, und östlich des Haupteingangs das Wohngebäude mit Wohnungen für Totengräber, Gärtner und Gehilfen, sowie einem Taglöhnerraum, Depots und einem Blumenladen. Erst dahinter – getrennt durch einen Hof – folgten die Leichhäuser, die je vier Säle enthielten sowie ein Leichenwärterzimmer, einen Kontrollgang, einen Seziersaal mit Nebenräumen, einer Dunkelkammer und öffentlichen Aborten.[5] Auch der Dekor wurde angepasst: Statt der christlichen Akroterien des Hauptportals waren nur religiös neutraler, um dem interkonfessionellen Charakter des Friedhofs zu entsprechen.

Dem Ausschreibungsprogramm entsprechend war auch eine Kirche im Entwurf der beiden Architekten vorgesehen, die über einen kreuzförmigen Grundriss verfügte und auf quadratischer Terrasse an allen vier Seiten Treppenaufgänge enthalten sollte.

Pläne Alfred Friedrich Bluntschli und Karl Jonas Mylius: „Per angusta ad augusta“ (1. Preis)

Ausführungspläne Alfred Friedrich Bluntschli und Karl Jonas Mylius: „Per angusta ad augusta“ (1. Preis)

Quelle

Siehe: Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne der Plan- und Schriftenkammer, P3/5: 107907.2 - Pläne von Mylius und Bluntschli | 1871-1874 (4 Pläne und Ausführungspläne)

2. Preis: Alexander Wielemans: „Nekropolis“

Projekt Alexander Wielemans (2. Preis): „Nekropolis“, 1871

Alexander Wielemans von Monteforte (1843-1911) war Schüler von Eduard van der Nüll, August Sicard von Sicardsburg und Friedrich von Schmidt an der Akademie der bildenden Künste und arbeitete bis 1874 im Atelier von Friedrich von Schmidt. Den Entwurf zum Zentralfriedhof reichte er alleine an. 1875-1881 baute er den Justizpalast.

Typologisch erinnert der Entwurf Wielmans an eine Ehrenhofanlage, „deren Flügel Binnenhöfe einschließt“:[6] Zwei dreiseitige Gebäudekomplexe inklusive Glashaus waren spiegelgleich angeordnet und bildeten Höfe.

Die geplante Kapelle war hinter der Ewigen-Licht-Säule in einer Achse mit dem Hauptportal. Die Gräberfelder des Friedhofs selbst waren völlig rechtwinkelig angeordnet und entsprachen damit dem (seit den Hochkulturen) angewendeten, symbolischen Ideal zur Wiedergabe des Kosmos.[7]

Pläne Alexander Wielemans: „Nekropolis“ (2. Preis)

Quelle

Siehe: Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne der Plan- und Schriftenkammer, P3/5: 107907.3 - Alexander von Wielemans: 'Nekropolis' | 1871 (14 Pläne)

3. Preis: Gustav Korompay: „Vindobona“

Projekt Gustav Korompay (3. Preis): „Vindobona“, 1871

Gustav Korompay (1833-1907) studierte an der Technischen Hochschule und an der Akademie der bildenden Künste bei Eduard van der Nüll und August Sicard von Sicardsburg und arbeitete lange in Paris und Marseille. 1873 wurde er mit Carl von Hasenauer und Gustav Gugitz mit der architektonischen Durchführung der Wiener Weltausstellung 1873 betraut.

Sein Entwurf sah einen Eingangsplatz vor, den an drei Seiten offene Arkadenhallen, die der Unterbringung von Grüften dienen sollten, und an der vierten Seite ein Eisengitter begrenzte. Die Kapelle war mit einer steilen oktogonalen Kuppel versehen und die Grabstätten zeichnete bis zur ersten Querstraße ein starres Rastersystem aus, ab der Querstraße konnte die strenge Regelmäßigkeit aufgrund der unregelmäßigen Begrenzungen des Geländes des Friedhofs nicht zur Gänze umgesetzt werden.[8]

Pläne Gustav Korompay: „Vindobona“ (3. Preis)

Quelle

Siehe: Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne der Plan- und Schriftenkammer, P3/5: 107907.4 - Gustav Korompay: 'Vindobona' | 1871 (8 Pläne)

Anerkennungspreis: Robert Raschka: „No mas“

Projekt Robert Raschka (Anerkennungspreis): „No mas“, 1871

Robert Raschka (1847-1908) besuchte das Polytechnikum Zürich und war anschließend Schüler Friedrich von Schmidts an der Akademie der bildenden Künste in Wien. 1870 errichtete er das Landtagsgebäude in Brünn und baute in den folgenden Jahren zahlreiche Wohnhäuser in Wien.

Raschkas Entwurf sieht eine Gliederung in drei, verschieden große Teile vor, wobei das gesamte umschlossene Areal dem Grundriss einer Kirche ähnelt. Auf einen quadratischen Eingangsbereich folgt der erste, kleinere rechteckige und völlig umschlossene Hof, danach zeigt der Entwurf zwei annähern gleich große Rechtecke, wobei der letzte von einem daran ansetzenden Halbkreis ergänzt wird. Rundum begrenzt wird der Friedhof von Arkaden.

Pläne Robert Raschka: „No mas“ (Anerkennungspreis)

Quelle

Siehe: Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne der Plan- und Schriftenkammer, P3/5: 107907.5 - Robert Raschka: 'No mas' | 1871 (8 Pläne)

Anerkennungspreis: Karl Laužil (auch Lauzil) und Richard Jordan: „Respice finem“

Projekt Karl Lanzil und Richard Jordan (Anerkennungspreis): „Respice finem“, 1871

Karl Laužil (1842-1902)[9] studierte an der Technischen Hochschule und Akademie der bildenden Künste und arbeitete 1867/1868 im Atelier Denzinger in Regensburg und in jenem von Friedrich von Schmidt.
Richard Jordan (1847-1922) studierte bei Eduard van der Nüll und Friedrich von Schmidt an der Akademie der bildenden Künste und war 1867-1873 Bauführer bei der von Friedrich von Schmidt geplanten Brigittakirche.

Das Projekt von Laužil und Jordan unterscheidet sich von den anderen Entwürfen durch die von einem Mittelpunkt ausstrahlenden Radialwegen, in dessen Zentrum sich ein Kapellenturm befindet. Ihre Konzeption sollte „Würde und angemessene Großartigkeit“[10] ausdrücken. Das Administrationsgebäude war streng symmetrisch, ebenso die geplanten, schlicht anmutenden Leichenhäuser, denen Arkaden vorgesetzt waren.

Pläne Karl Laužil (auch Lauzil) und Richard Jordan: „Respice finem“ (Anerkennungspreis)

Quelle

Siehe: Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne der Plan- und Schriftenkammer, P3/5: 107907.6 - Karl Lauzil und Richard Jordan: 'Respice finem' | 1871 (15 Pläne)

Weitere Entwürfe

Im Wiener Stadt- und Landesarchiv haben sich die Entwürfe von zwei weiteren Projekten des Wettbewerbs sowie Ausführungspläne des Stadtbauamtes erhalten.

Entwurf: „piis lacrimis“

Projekt 'piis lacrimis', 1871

Die Einreichenden des Entwurfs „piis lacrimis“ sind nicht bekannt, er erinnert jedoch an einen mit Theophil Hansens vergleichbaren Vorschlag.[11]

Pläne „piis lacrimis“

Quelle

Siehe: Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne der Plan- und Schriftenkammer, P3/5: 107907.7 - Projekt 'piis lacrimis' | 1871 (11 Pläne)

Entwurf: W. Hammann: „h“

Projekt W. Hammann „h“, 1871

Der Entwurf „h“ wurde von „W. Hammann aus Heilbronn a. N. Würtemberg“ eingereicht.[12]

Pläne W. Hammann: „h“

Quelle

Siehe: Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne der Plan- und Schriftenkammer, P3/5: 107907.7 - W. Hammann: 'h' | 1871 (13 Pläne)

Ausstellung im Kleinen Redoutensaal

Nach der Entscheidung der Jury konnte die Wiener Bevölkerung zwei Wochen lang alle eingereichten Entwürfe bei einer Ausstellung im Kleinen Redoutensaal in der Hofburg sehen.

Nach der Ausstellung wurden die preisgekrönten Entwürfe in das Eigentum der Gemeinde genommen und das Stadtbauamt damit beauftragt, „mit Rücksicht auf die lokalen Verhältnisse das Gutachten zu erstatten, ob und welches von den prämierten Projekten zur Ausführung am Besten geeignet wäre und ob und welche Kombinazionen der Entwürfe angezeigt erscheinen dürften.“[13] Das Stadtbauamt entschied zugunsten des Projektes von Buntschli und Mylius, ließ dieses jedoch mit Rücksicht auf die Ortsverhältnisse von den beiden Architekten modifizieren.[14]

Quellen

Wiener Stadt- und Landesarchiv

Wienbibliothek im Rathaus

Literatur

  • Günther Berger: Sieben erhaltene Konkurrenzprojekte zur Anlage des Wiener Zentralfriedhofs (1870-1874). In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 38 (1982), S. 82-138

Referenzen

  1. Der Zentral-Friedhof (mit 3 Tabellen). In: Die Gemeinde-Verwaltung der Reichshaupt- und Residenzstadt Wien in den Jahren 1867-1870. Wien: Selbstverlag des Gemeinderates des Stadt Wien 1871, S. 283-295, hier S. 293.
  2. Der Zentral-Friedhof (mit 3 Tabellen). In: Die Gemeinde-Verwaltung der Reichshaupt- und Residenzstadt Wien in den Jahren 1867-1870. Wien: Selbstverlag des Gemeinderates des Stadt Wien 1871, S. 283-295, hier S. 294.
  3. Günther Berger: Sieben erhaltene Konkurrenzprojekte zur Anlage des Wiener Zentralfriedhofs (1870-1874). In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 38 (1982), S. 82-138, hier S. 96.
  4. Wiener Stadt- und Landesarchiv, Kleine Bestände, Friedhöfe, A35.1 – Akten und Protokolle des Gemeinderates zum Zentralfriedhof | 1867-1870: Brief der Architekten an Bürgermeister Dr. Cajetan Felder, 6. Oktober 1872.
  5. Günther Berger: Sieben erhaltene Konkurrenzprojekte zur Anlage des Wiener Zentralfriedhofs (1870-1874). In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 38 (1982), S. 82-138, hier S. 100.
  6. Günther Berger: Sieben erhaltene Konkurrenzprojekte zur Anlage des Wiener Zentralfriedhofs (1870-1874). In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 38 (1982), S. 82-138, hier S. 102 f.
  7. Günther Berger: Sieben erhaltene Konkurrenzprojekte zur Anlage des Wiener Zentralfriedhofs (1870-1874). In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 38 (1982), S. 82-138, hier S. 105.
  8. Günther Berger: Sieben erhaltene Konkurrenzprojekte zur Anlage des Wiener Zentralfriedhofs (1870-1874). In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 38 (1982), S. 82-138, hier S. 107-109.
  9. Matricula-online: Pfarre Alservorstadt, Taufbuch: Band 20, fol. 36: Carl Joseph Georg Laužil, geboren 27. Februar 1842 Alservorstadt 197.
  10. Günther Berger: Sieben erhaltene Konkurrenzprojekte zur Anlage des Wiener Zentralfriedhofs (1870-1874). In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 38 (1982), S. 82-138, hier S. 117.
  11. Günther Berger: Sieben erhaltene Konkurrenzprojekte zur Anlage des Wiener Zentralfriedhofs (1870-1874). In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 38 (1982), S. 82-138, hier S. 95 Anm. 22 und S. 121-125.
  12. Günther Berger: Sieben erhaltene Konkurrenzprojekte zur Anlage des Wiener Zentralfriedhofs (1870-1874). In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 38 (1982), S. 82-138, hier S. 95 Anm. 22 und S. 126-129.
  13. Der Zentral-Friedhof (mit 3 Tabellen). In: Die Gemeinde-Verwaltung der Reichshaupt- und Residenzstadt Wien in den Jahren 1867-1870. Wien: Selbstverlag des Gemeinderates des Stadt Wien 1871, S. 283-295, hier S. 296.
  14. Von den 107 im Wiener Stadt- und Landesarchiv erhaltenen Plänen gehen 33 auf Blutschli und Mylius zurück, wobei ein Teil davon nach dem Wettbewerb entstanden ist. Fünf Pläne, die dieses Projekt betrafen, stammen vom Stadtbauamt.