Albertinische Wasserleitung

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Wasserleitung
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1804
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1890
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Albert Kasimir von Sachsen-Teschen
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  18168
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Wasser, Wasserversorgung, Brunnen, Wasserleitungen, Langes 19. Jahrhundert
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 12.10.2023 durch WIEN1.lanm08uns
BildnameName des Bildes WStLA KS Sammelbestand P1 249 00135.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Plan der Albertinischen Wasserleitung im Haltertal

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Verlauf der Albertinischen Wasserleitung (orange)

Den Anstoß zu einer planmäßigen, erstmals größere Gebiete der Stadt versorgenden Trinkwasserleitung gab Erzherzogin Marie Christine mit ihrem Entschluss, aus der Gegend von Hütteldorf eine Leitung nach Wien bauen zu lassen, die die südwestlichen Vorstädte versorgen sollte. Nach ihrem Tod (24. Juni 1798) führte ihr Witwer Albert Kasimir von Sachsen-Teschen den Plan aus: die Albertinische Wasserleitung bildete den Auftakt zu einer Lösung der Wasserversorgung Wiens mit sauberem Trinkwasser aus Quellengebiet.

Versorgung der (süd-)westlichen Vorstädte

Die Vorstädte Mariahilf, Gumpendorf, Schottenfeld, Neubau, Neustift, St. Ulrich und Josefstadt waren seit jeher durch ihre geografische Höhenlage in der Trinkwasserversorgung benachteiligt. Das Brunnenwasser verringerte sich in diesen Gebieten derartig durch den Bau neuer Gebäude und Brunnen inner- und außerhalb des Linienwalls, dass die Bevölkerung das Wasser im Sommer aus der Stadt und aus der Donau herbeischaffen musste. In Gedenken an die Bitte seiner verstorbenen Frau erteilte Erzherzog Albert Kasimir von Sachsen-Teschen Stephan von Wohlleben den Auftrag, eine ergiebige Quelle für eine Wasserleitung zu suchen.

Im Mai 1803 wurde Stadtoberkämmerer Stephan von Wohlleben zum Bauoberleiter bestellt, nachdem er eine Quelle bei der Hohen Wand ausfindig gemacht hatte. Wohlleben erhielt tatkräftige Unterstützung durch den Architekten Ludwig Joseph Montoyer. 1804 war der Bau mit einem Kostenaufwand von 400.000 Gulden vollendet. Die rasche Ausführung des Leitungsbaus war durch die tägliche Beteiligung von 600-900 Personen möglich geworden.

Verlauf und Versorgungsstellen der Wasserleitung

Die Wasserleitung speiste sich aus Quellen im Halterbachtal oberhalb von Hütteldorf. Das Wasser sammelte sich in etwa 4.000 Klafter langen Saugkanälen, welche mehrere gerohrte Brunnen in sich schlossen, außer dem Quellwasser auch Niederschlagswasser aufnahmen und die Wässer in der Brunnstube bei Hütteldorf sammelten. Von dort führte die Leitung mit doppelt nebeneinander liegenden Röhren über Baumgarten, den Wasserturm auf der Penzinger Höhe, über Penzing, Rustendorf, den Braunhirschengrund nach Fünfhaus zur Mariahilfer Linie.

Bei der Kreuzung der Schottenfelder mit der Mariahilfer Linie passierte die Leitung den Linienwall und trennte sich in zwei Verläufe.

Die Wasserleitung versorgte also große Teile der heutigen Bezirke 6, 7 und 8.

Albertinische Wasserleitung Situationsplan Penzing.jpg
Situationsplan der Albertinischen Wasserleitung in Penzing

Durch diese Wasserleitung wurden zunächst zwölf, später 13 öffentliche Brunnen dotiert; darunter jene bei der Gumpendorfer, Mariahilfer und Piaristenkirche sowie der Isisbrunnen. Acht davon befanden sich auf Gründen der Pfarre St. Ulrich, die anderen in Mariahilf und in der Josefstadt. Das Überfallwasser der einzelnen Bassins versorgte Privatgebäude.

Die Lieferung wurde für das Jahr 1861 vom Stadtbauamt noch mit 6.000 bis 7.000 Eimern bzw. 340-400 m³ angegeben, war aber ein Jahrzehnt später bereits auf die Hälfte abgesunken. Ab 1808 war die Albertinische Wasserleitung der Administration der Stadthauptmannschaft unterstellt. 1851 wurde sie ins Eigentum der Gemeinde Wien übergeben.

Bedeutungsverlust und Funktionsende

Mit der Inbetriebnahme der Ersten Hochquellenleitung 1873 und dem weiteren Ausbau der Versorgungssystems verlor die Albertinische Wasserleitung allmählich ihre Bedeutung für die Wasserversorgung Wiens. Schließlich wurde die Leitung ab 1890 nicht mehr betreut.

In Wien 14., Hüttelbergstraße 30 ist noch das Brunnenhaus mit dem Wappen Alberts von Sachsen-Teschen erhalten. Ein Sgraffito mit einer Darstellung zur Geschichte der Albertinische Wasserleitung ist am Haus 8., Albertplatz 7 (1953/1954) angebracht. Unter der Mariahilfer Straße Nr. 156-158 werden Reste der Wasserleitung vermutet.

Sgraffito zur Albertinischen Wasserleitung (8., Albertplatz 7)

Siehe auch:


Literatur