Penzinger Friedhof
48° 11' 44.20" N, 16° 18' 5.68" E zur Karte im Wien Kulturgut
Der Penzinger Friedhof (14., Einwanggasse 55) wurde 1859 eröffnet und wird von der Pfarre Penzing verwaltet.
Geschichte
Am 9. Oktober 1859 wurde, nachdem man 1856 ein geeignetes, 1722 Quadratklafter großes Grundstück erworben hatte, durch den Hütteldorfer Pfarrer Josef Weinkopf der neue Friedhof geweiht; dieser war er für Beerdigungen aus den ehemaligen Vororten Penzing und Breitensee bestimmt. 1887 wurde er um 800 Quadratklafter vergrößert, mit der Vergrößerung des Jahres 1905 besaß er eine Fläche von 14.453 m². Der Stadtrat bewilligte 1899 die Anlage einer Gartenanlage auf dem Friedhofsareal, der heutige Matznerpark.
Da die im Friedhof gelegenen, der Pfarre Penzing gehörenden Leichenkammern ungeeignet für die Aufbahrung Verstorbener waren, wurde 1937 in der Parkanlage unmittelbar an der Friedhofsmauer auf Kosten der Städtischen Bestattung eine neue Aufbahrungshalle errichtet. Ferner wurden eine Leichenkammer zur vorübergehenden Beisetzung der Leichen sowie zwei Depoträume geschaffen. Die Aufbahrungshalle stand ab 31. August 1937 für die Benützung frei.
1947 wurden das durch Kriegseinwirkungen schadhaft gewordene Dach der Aufbahrungshalle und der Leichenkammer sowie die durch Bombentreffer zerstörten Teile des Verwaltungsgebäudes instandgesetzt, außerdem vereinbarte man mit der Innung der Wiener Leichenbestatter, dass Begräbnisse nur an Vormittagen stattfinden sollten. 1954 wurde die während des Weltkriegs demontierte Glocke durch eine neue ersetzt sowie 1958 der Bahrwagen eingeführt.
1963/1964 erfolgte die Umgestaltung des Aufahrungsraums durch den Architekten Erich Boltenstern, die künstlerische Gestaltung der Stirnwand besorgte der Maler Hermann Bauch, die Beisetzkammer erhielt eine Kühlanlage. Die Benützung des Aufbahrungsraums war ab 19. Mai 1964 wieder möglich. 1977 erhielt der Aufbahrungsraum einen Urnenschrein.
Eine aus verkehrstechnischen Gründen notwendige Verbreiterung der Ameisgasse im Friedhofsbereich im Jahr 1966 erforderte die Auflassung von zwölf Grabstellen sowie die Überführung der in diesem Bereich Bestatteten in neue Grabstellen.
Der Aufbahrungsraum wurde erneut 1984/1985 durch Christof Riccabona verändert und im Bereich des Halleneingangs ein Vordach errichtet. Das die Altarwand dominierende Fenster aus Bleiglas wurde nach einem Entwurf des Malers Hermann Bauch geschaffen. Für die Aufbahrung von Urnen wurde im Aufbahrungsraum eine Urnenstele aus Ternitzer Konglomerat aufgestellt. Die Freigabe für die Benützung erfolgte am 24. Mai 1985. Von Juni bis Oktober 1992 wurden die Nebenräume umgebaut beziehungsweise instandgesetzt.
Künstlerische Gestaltung
An drei Seiten entlang der Friedhofsmauer befinden sich einige Adelsgrüfte. Markante Blickpunkte sind das Mausoleum der Hotelier-Familie Holzwarth und ein mächtiges Kreuz. In der dritten Gräberreihe links erhebt sich auf einem schlichten Grab ein massives Eisenkreuz, das auf einem reich profilierten barockenen Steinsockel befestigt ist. Jenes Friedhofskreuz stand inmitten des alten Friedhofs bei der Kirche.
Die Ruhestätte der Barmherzigen Schwestern liegt abseits hinter einer Einfriedung, die Gräber sind mit Kreuzen, schwarzen Grabsteinen sowie Chrysanthemen und Astern geschmückt.
Siehe auch: Penzinger Friedhöfe, Penzinger Pfarrfriedhof, Friedhöfe.
Bestattete Personen
Im Wien Geschichte Wiki gibt es 22 Einträge von Personen, die auf diesem Friedhof bestattet sind.
BildName des Bildes | Personenname | BerufBeruf | GeburtsdatumDatum der Geburt | SterbedatumSterbedatum | Grabstelle |
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Antonia Laucher | Sängerin Schauspielerin | 20 Juni 1786 | 22 August 1871 | ||
Kilian Ast | Hausbesitzer Armenrat | 1749 | 10 Mai 1831 | ||
Emmerich Czermak | Politiker Lehrer | 18 März 1885 | 18 April 1965 | ||
Ludwig Donin | Priester Schriftsteller | 23 Januar 1810 | 20 August 1876 | ||
Maria Franc | Angestellte Politikerin | 25 September 1906 | 8 Januar 1971 | ||
Andreas Halbig | Bildhauer | 24 April 1807 | 3 Mai 1869 | Gruppe 6, Reihe 4, Nummer 16 | |
Wilhelm von Hartel | Altphilologe Politiker Bibliotheksdirektor | 28 Mai 1839 | 14 Januar 1907 | ||
Josef Hassreiter | Tänzer Ballettmeister Regisseur | 31 Dezember 1845 | 8 Februar 1940 | ||
Joseph Holzwarth | Gastwirt Hotelier | 29 Dezember 1814 | 16 Januar 1892 | ||
Winnie Jakob | Karikaturistin Journalistin Grafikerin Publizistin Autorin | 17 Mai 1927 | 26 Dezember 2012 | ||
… weitere Ergebnisse |
Quellen
Literatur
- Werner T. Bauer: Wiener Friedhofsführer. Genaue Beschreibung sämtlicher Begräbnisstätten nebst einer Geschichte des Wiener Bestattungswesens. Wien: Falter-Verlag 1988, S. 146
- Franz Knispel: Zur Geschichte der Friedhöfe in Wien. Wien: Wiener Stadtwerke - Städtische Bestattung 1992, Band 1, S. 212 ff.
- Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Wien: Österr. Bundesverlag 1925, S.
- Penzinger Museumsblätter. Wien: Museumsverein Penzing. Heft 15/16. 1967, S. 269