Gußhausstraße

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Gußhausstraße 22 (Haus des Herrn W. Coulon)
Daten zum Objekt
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48° 11' 49.90" N, 16° 22' 17.08" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Gußhausstraße (4., Wieden), seit den 1870er Jahren etappenweise angelegt und einheitlich verbauter Straßenzug (zuerst von der Favoritenstraße bis zur Argentinierstraße, Ende 19. Jahrhundert bis zum Schwarzenbergplatz verlängert); benannt (2. Jänner 1873, nicht amtlich ebenso bereits früher; Verlängerung Karlsgasse und Alleegasse = Argentinierstraße 1885) nach dem k. k. Gußhaus (Kunsterzgießerei, Makartatelier).

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Gebäude

  • Nummer 1 (Schwarzenbergplatz 11): Wohnhaus, erbaut 1875 von Claus & Gross.
  • Nummer 2: Wohnhaus (mit städtebaulich bemerkenswertem Eckturm mit Gitterbalkonen und kuppelartiger Glockenhaube), erbaut 1896 von R. Breuer.
  • Nummer 3: Wohnhaus, erbaut 1903 von Julius Goldschläger.
  • Nummer 4: neobarockes Mietpalais, erbaut 1902 von Eduard Prandl (gutes Beispiel für das Nachleben des Barockhistorismus).
  • Nummer 7: Architektenbüro von Julius Mayreder.
  • Nummer 8: Wohnhaus, erbaut von Bauqué und Pio.
  • Nummer 10-12 (Argentinierstraße 1): Kreuzherrenhof.
  • Nummer 20: Hier richtete der Architekt Adolf Loos für das Ehepaar Gustav und Marie Turnowsky (geborene Kraus, eine Schwester von Karl Kraus) eine Wohnung ein, wobei das Interieur von der alten Wohnung in der Wohllebengasse 19, die ebenfalls Loos eingerichtet hatte, übertragen wurde. Die Einrichtung ist nicht in situ erhalten, das Herrenzimmer von Gustav Turnowsky befindet sich im Museum für Angewandte Kunst.
  • Nummer 21-23 (Argentinierstraße 12): errichtet 1884/1885 von Ludwig Richter für Max Graf Vrints zu Falkenstein (Vrintspalais [Falkensteinpalais], 4, Argentinierstraße 14).
  • Nummer 22 (Karlsgasse 15): Mietpalais, erbaut 1877 von Ferdinand Wendeler und Otto Hieser; städtebaulich dominante Ecklösung an einer wichtigen Straßengabelung, Hauptwerk der Profanarchitektur des Hansen-Schülers Hieser und eines der bedeutendsten Wohnhäuser des strengen Historismus im Nahbereich der Ringstraße.
  • Nummer 24: Wohnhaus, erbaut 1875 von Friedrich Schachner, ein im Straßenbild dominierender Bau (frühes Beispiel für die Verwendung altdeutscher Architekturformen).
  • Nummer 25: Elektrotechnisches Institut (der Technischen Universität Wien), erbaut 1900-1903.

Literatur

  • Burkhardt Rukschcio, Roland Schachel: Adolf Loos. Leben und Werk. Salzburg: Residenz Verlag 1987, S. 423 f.
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44), S. 279 ff.
  • Verwaltungsbericht der Stadt Wien 1871-1873, S. 377