VS Schönbrunner Straße 189

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Bildungseinrichtung Volksschule
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1870
Datum bisDatum (oder Jahr) bis unbekannt
Benannt nach
Prominente Personen
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  • 12., Schönbrunner Straße 189

Frühere Adressierung

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48° 11' 8.26" N, 16° 20' 16.35" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Volksschule für Knaben und Mädchen beziehungsweise ab 1873 nur für Knaben, 12., Schönbrunner Straße 189. Die Volksschule in der Schönbrunner Straße 189 war anfangs eine öffentliche Doppelvolksschule für Knaben und Mädchen, ab 1873 nur noch eine reine Knabenvolksschule im 12. Wiener Gemeindebezirk, Meidling. Mit der benachbarten Mädchenvolksschule VS Kobingergasse 5-7 war sie historisch eng verbunden.

Schulanfänge in Gaudenzdorf

1836: Erste Schule

Gaudenzdorf, welches als selbstständige Gemeinde seit dem Jahr 1819 bestand, erhielt im Jahr 1836 eine eigene zweiklassige, gemischte Schule, die unter dem Patronat des Stiftes Klosterneuburg stand. Die Leitung übernahm Oberlehrer Jakob Schnabl. Die Ortsschulaufsicht oblag k.k. Hofbrauer Josef Gierster. Die Anstalt wurde in einem zunächst ebenerdigen Gebäude mit der Grundbuchsnummer 47 (spätere Orientierungsnummer 187) an der (Schönbrunner Hauptstraße (damals nur "Hauptstraße" genannt) eröffnet. Das Haus wurde in den Jahren 1835/1836 erbaut und konnte am 8. Juni 1836 bezogen werden.[1] Nach dem Übergang zur Orientierungsnummerierung in den ehemaligen Vororten in den 1860er Jahren entsprach dies der neuen Orientierungsnummer 37.[2] Da die Bevölkerung in den Vororten schon bedeutend wuchs, musste um das Jahr 1842 die Volksschule um ein Lehrzimmer vergrößert werden. Im Jahr 1852 wurde Johann Knoblauch Oberlehrer und Leiter der Anstalt. Noch 1852 benötigte man ein viertes Lehrzimmer, weshalb man schon früher dem ebenerdigen Gebäude ein Stockwerk aufsetzte. 1856 wurde die Anstalt auf sechs, 1857 auf sieben und 1866 schließlich auf acht Lehrzimmer erweitert.

1870: Bau eines eigenen Schulgebäudes

Als im Jahr 1870 zudem das Inkrafttreten des neuen Reichsvolksschulgesetzes das Bewusstsein und Verständnis um eine grundlegende Schulausbildung förderte, wurde der Bau eines neuen Hauses in Angriff genommen und am 1. September 1870 konnte dasselbe bereits bezogen werden. Zu diesem Zeitpunkt trat an Stelle des Schuldistriktsaufsehers Martin Neuwirth, der bis dahin die öffentlichen Prüfungen geleitet hatte, der k.k. Bezirksschulinspektor Valentin Teirich. Josef Eichhorn wurde mit der Inspektion des Schulgebäudes von Seite des Ortsschulrates betraut. In den Quellen wird nicht näher erläutert, welche Häusernummerierung das neue Gebäude innehatte, jedoch handelte es sich um jenes Gebäude, welches auf den historischen Stadtplänen anhand des vermerkten Baujahres 1870 als solches zu identifizieren ist.[3] Somit wurde das neue Schulhaus in unmittelbarer Nähe zum alten Gebäude errichtet. Dies war von Vorteil, da im neuen Gebäude anfangs nur neun Lehrzimmer Platz fanden, jedoch im selben Schuljahr bereits elf Lehrzimmer benötigt wurden. So mussten wiederum zwei Klassen im alten Gebäude verbleiben. Im darauffolgenden Jahr 1871 wurden noch weitere zwei Lehrzimmer im alten Haus eröffnet, sodass die Anstalt insgesamt 13 Lehrzimmer umfasste. Im Jahr 1872 richtete die Gemeinde dem Lehrkörper noch im alten Gebäude ein Konferenzzimmer eingerichtet.

1873: Trennung in zwei Schulen

Drei Jahre nach Errichtung des eigenen Schulgebäudes wurde im Jahr 1873 die Zweiteilung der Anstalt in eine Knaben- und eine Mädchenschule beschlossen. Am Beginn des Schuljahres 1873/1874 existierten in der damaligen Schönbrunner Hauptstraße also einerseits eine reine Volksschule für Knaben, andererseits eine reine Volksschule für Mädchen, für die erst im Jahr 1884 ein anliegender Zubau in der Kobingergasse 5-7 geschaffen wurde und die spätestens ab 1900 ihre Anschrift dort erhielt. Trotz der Trennung in eine Knaben- und eine Mädchenschule blieben beide Anstalten eng verbunden. So wurden gemeinsame Konferenzen abgehalten (zum Beispiel am 26. Juli 1879: Konferenz unter dem Vorsitz des Bezirksschulinspektors in Gegenwart des gesamten Lehrkörpers der Knaben- und Mädchenschule) und auch die Neubesetzung der Leitung sowie Veränderungen im Lehrkörper der jeweils anderen Schule wurden mit in der eigenen Chronik vermerkt (zum Beispiel Versetzung des Lehrers Carl Ludwig am 25. September 1883 an die "hiesige" Mädchenschule). Zum Zeitpunkt der Trennung der beiden Schulen umfasste die Knabenschule insgesamt acht Klassen (zwei 1. und zwei 2. Klassen, eine 3., eine 4., eine 5. und eine 6. Klasse). Die Konfessionsverteilung war ziemlich homogen und blieb über lange Zeit konstant. So besuchten beispielsweise im Schuljahr 1888/1889 326 katholische, und 26 jüdische und nur sieben protestantische Schulkinder die Knabenschule.

Eingemeindung 1890/1892

Die Eingemeindung der ehemaligen Gemeinden 1890/1892 brachte Veränderungen auf verschiedenen Ebenen. Es kam zu mehreren Straßennamenänderungen und Wechsel der Häusernummerierung. In der Verwaltungsliteratur (Verwaltungsberichte, Wiener Kommunal-Kalender) und den Quellen des Stadtschulrates (Standesausweise) findet sich die Volksschule vorerst auf den Nummern 39/41. Die ehemalige Schönbrunner Hauptstraße, die durch die damaligen Vororte Ober- und Untermeidling sowie Gaudenzdorf verlief, trug nach der Eingemeindung kurzzeitig den Namen Meidling-Schönbrunner Straße (12) (1894-1898). Als sie im Mai 1898 Teil der neuen Schönbrunner Straße wurde, änderte sich wiederum die Häusernummerierung, sodass die Schule ab 1898 ihre endgültige und letzte Adresse Schönbrunner Straße 189 erhielt.

Auf infrastruktureller Ebene standen außerdem mehrere Renovierungsarbeiten an. Im Jahr 1893 wurden die alten befindlichen Zimmeröfen durch Füllöfen mit Lüftungsbetrieb ersetzt. Am 28. Mai 1894 wurde im Schulhaus das Hochquellenwasser eingeleitet. In den Hauptferien 1895 wurden mehrfache Renovierungs- und Reparaturarbeiten vorgenommen, wie etwa ein neuer Anstrich sämtlicher Lehrzimmer und des Turnsaales, das Anstreichen und Linieren von 14 Tafeln, Reparatur der Bänke sowie die langersehnte Pflasterung des Hofes. Im Jahr 1899 wurden die für die Gemeinde Wien im damaligen Jahr umfangreichsten Umänderungen in der Schönbrunner Straße 189 vorgenommen. Die 15 Lehrzimmer der Knabenschule wurden mit neuen Ventilationsschläuchen aus Gipsdielenwänden und die Füllöfen mit Luftzuführungskanälen versehen. Gleichzeitig mussten die schadhaften Dippelböden in fünf Lehrzimmern durch Tramdecken zwischen Traversen ersetzt werden. 1900 sah man sich gezwungen, die morschen Dippelbaumdecken über drei Lehrzimmern im zweiten Stockwerk und über zwei Stiegenhäusern durch Tramdecken zwischen Traversen zu ersetzen und diverse Aufhängungen von Dippelbäumen vorzunehmen. Gleichzeitig wurde die Fassade gegen die Kobingergasse hin renoviert und der Neuanstrich von neun Lehrzimmern vorgenommen. Zufolge Stadtratsbeschlusses vom 10. Juni 1902 wurde in den Aborten die Wasserspülung mit Wientalwasser eingeführt. Dabei wurden außerdem die hölzernen Decken in den Aborten sowie in den einzelnen Gängen durch Platzelgewölbe ersetzt. Im Jahr 1910 wurden wiederum größere bauliche Veränderungen vorgenommen. Die Schuldienerwohnung, die sich bisher in einem Hofhäuschen befunden hatte, wurde in einem aufgelassenen Lehrzimmer untergebracht.

Auch auf organisatorischer Ebene änderte sich einiges. So trat im Jahr 1891 der neu zusammengesetzte Bezirksschulrat der Stadt Wien an die Stelle der Bezirksschulräte Sechshaus und Hernals, die demnach ihre Amtswirksamkeit am 16. September 1891 einstellten. Der 12., 13. und damalige 14. Wiener Gemeindebezirk bildeten den 7. Wiener Schulaufsichtsbezirk (7. Sektion), für den der k.k. Realschulprofessor Vincenz Suchomel zum k.k. Bezirksschulinspektor ernannt wurde. Dieser führte provisorisch die Geschäfte des Bezirkschulratsausschusses. Die 7. Sektion hatte ihren vorläufigen Sitz im Gemeindehaus Hietzing. Die Bezirksschulräte Bruck an der Leitha, Hietzing und Währing hatten ihre Amtswirksamkeit von diesem Zeitpunkt an auf die nicht nach Wien einbezogenen Bezirksteile zu beschränken (Anordnung des k.k. niederösterreichischen Landesschulrates laut Kundmachung vom 3. Juli 1891 [Zahl 5749]). Zu diesem Zeitpunkt führte die Knabenschule zwölf Klasen (jeweils zwei Parallelklassen von jeder Stufe) und wurde von insgesamt 591 Schülern besucht.

Wegen Erkrankung des Oberlehrers Anton Scheuch wurde der Lehrer Karl Greisinger mittels Erlasses des Bezirksschulrates vom 18. November 1890 (Zahl 2175) mit der provisorischen Leitung der Anstalt betraut. Am 29. Jänner 1891 verstarb Anton Scheuch. Zur Neubesetzung der Oberlehrerstelle wurde vom k.k. Bezirksschulrat Sechshaus die entsprechende Stelle bis 10. März 1891 ausgeschrieben. Es bewarben sich Karl Greisinger in seiner Funktion als provisorischer Leiter der Knabenschule, Franz Wenusch und Victor Muschal aus dem Lehrkörper der Knabenschule sowie Anton Schenk und Herr Josef Stark aus dem Lehrkörper der Mädchenschule. In der Sitzung des Ortsschulrates vom 20. März 1891 wurde Josef Stark einstimmig für die Oberlehrerstelle in Vorschlag gebracht und vom k.k. Bezirksschulrat Sechshaus in seiner Sitzung vom 22. April 1891 als solcher ernannt. Er trat am 1. Juni 1891 seine Stelle als Oberlehrer an und übernahm die Leitung der Knabenschule.

Zusätzliche Bürgerschule 1892-1895

Mit Beginn des Schuljahr 1892/1893 wurde zusätzlich eine Doppelbürgerschule Schönbrunner Hauptstraße 39-41 unter einer gemeinsamen Leitung in der Schönbrunner Hauptstraße 39/41 eröffnet (zufolge Dekretes des Bezirksschulrates vom 22. Juli 1892 (Zahl 4932) genehmigte der k.k. niederösterreichischen Landesschulrat mit Erlass vom 16. Juli 1892). Für die Unterbringung der Bürgerschule wurde im 1893 ein Zubau vorgenommen. Die Bürgerschule war in einem städtischen Zinshaus untergebracht, welches auch Trakte in der verlängerten Kobingergasse hatte. In der Front dieser letzteren Trakte befand sich ein unverbauter Grund, auf welchem sich das Steigerhaus der freiwilligen Feuerwehr von Gaudenzdorf befand. Nach Entfernung des Steigerhauses wurde auf diesem Grund ein zweistöckiger Gassentrakt gebaut, welcher vier Lehrzimmer, einen Turnsaal und zwei Lehrmittelzimmer enthielt. Die Bürgerschule in der (nunmehr ab 1894) Meidlinger-Schönbrunner Straße hatte allerdings nicht lange Bestand, denn bereits im Jahr 1896 existierte sie nicht mehr an diesem Standort. Es ist stark anzunehmen, dass die damals neue Bürgerschule Steinbauergasse 27 eine Nachfolgerfunktion für die Doppelbürgerschule Meidlinger-Schönbrunner Straße 39/41 innehatte.

Mit Zuschrift des Ortsschulrates vom 12. September 1896 (Zahl 3219) gab der Bezirksschulrat der Stadt Wien mit Erlass vom 6. August 1896 (Zahl 4589) bekannt, dass der k.k. niederösterreichischen Landesschulrat durch Erlass vom 31. Juli 1896 (Zahl 7076) die neue Schulsprengel-Einteilung genehmigt hatte, nach welcher die Kinder folgender Straßen und Gassen die Knabenvolksschule Meidling-Schönbrunner Straße zu besuchen hatten: Aichhorngasse, Arndtstraße (Nr. 2-68, 1-47), Aßmayergasse (Nr. 1-19), Diefenbachgasse (Nr. 1-57), Dunklergasse, Gaudenzdorfer Gürtel, Gierstergasse (ungerade Nummern), Harthausergasse, Haebergasse, Klährgasse (Nr. 1-17, 2-20), Kobingergasse, Kollmayergasse, Korbergasse, Linienwallplatz, Längenfeldgasse, Meidling-Schönbrunner Straße (Nr. 2-90, 1-95), Steinhagegasse, Stiegergasse (im 12. Bezirk liegend), Storchengasse und Seumegasse (im 12. Bezirk liegend). Zu diesem Zeitpunkt besuchten 859 Schüler die Volksschule, wovon 821 Kinder römisch-katholisch, sieben protestantisch und 31 jüdisch waren.

Zu diesem Zeitpunkt hatten die Schüler evangelischen Glaubens Religionsunterricht in der Religionssammelstation an der Knabenvolksschule Migazziplatz 8, die Schüler jüdischen Glaubens in der Religionssammelstelle in der Knabenvolksschule Rosasgasse 8, wo Isak Lichtendorf den Religionsunterricht erteilte (Schuljahr 1901/1902).

Am 16. September 1910 wurde die neue k.k. Staatsrealschule des 12. Wiener Bezirkes, die anfänglich in zwei Lehrzimmern im Schulgebäude Schönbrunner Straße 189 untergebracht wurde, mit 58 Schülern eröffnet. Die Bundesrealschule, deren Klassen auch an anderen Orten unterkamen, sollte bis zum Jahr 1940 im Schulgebäude Schönbrunner Straße 189 verbleiben.[4]

Im Schuljahr 1911/1912 wurden die Schüler in 15 Klassen und zwar nach ihren Fähigkeiten in Normal-, Mittel- und Förderklassen verteilt. Anlässlich des 23. Internationalen Eucharistischen Kongresses, der im September 1912 in Wien stattfand, fanden die Einschreibungen zum neuen Schuljahr erst am 16. September 1912, das Schuljahr selbst erst am 20. September statt.

Erster Weltkrieg

Zu Beginn des ersten Schul- und Kriegsjahres fasste der zuständige Schulleiter prägend zusammen, inwiefern der Krieg sich auf das Schulwesen auswirkte: "Die Benützung vieler Schulgebäude für militärische Zwecke brachte es mit sich, dass in einem Gebäude oft bis zu drei Schulen untergebracht werden mussten. Zwei- und dreiteiliger, auch Wechselunterricht, Zusammenziehung von Parallelklassen. Verkürzung des Stundenausmaßes in den einzelnen Klassen waren Folgeerscheinungen dieser Anordnungen. Am 6. August erließ der k.k. Bezirksschulrat eine Zuschrift, womit alle Schulleiter angewiesen wurden, ihren Dienst anzutreten und den Dienstort Wien bis auf weiteres nicht zu verlassen."[5]

Die erste Sorge der Unterrichtsverwaltung galt jenen Kindern, die durch Einrückung der Väter und Beschäftigung der Mütter außer Haus ohne Aufsicht waren. In einer Schulleiterkonferenz wurden einzuleitende Hilfsaktionen bezüglich der Jugendfürsorge besprochen. In einer Ortsschulratssitzung wurde die Bildung eines Lokalkomitees beschlossen. So erging am 14. August 1914 an die Lehrkräfte eine Aufforderung, sich an der Jugendfürsorge zu beteiligen. Der fachliche Vorbereitungskurs und die fachliche Fortbildungskurse für Schumacher fanden nach wie vor an der Knabenschule statt. Zunächst wurde eine Hortstation in der Schule Singrienergase 21 errichtet. Als sich die Anmeldungen häuften, wurde eine weitere Station an der benachbarten Mädchenvolksschule Kobingergasse 5-7 errichtet, in welcher hortbedürftige Kinder in der Zeit von 8 bis 11 Uhr und 2 bis 5 Uhr beschäftigt wurden. Mit Beginn des Schuljahres änderte sich dies jedoch. Jede Schule musste die Beaufsichtigung ihrer hortbedürftigen Kinder selbst übernehmen. Dies lag wohl an der überaus großen Zahl an zu beaufsichtigenden Kindern.

Da die in den Ferien begonnenen Adaptierungsarbeiten in der Knabenschule Schönbrunner Straße 189 zu Beginn des Schuljahres 1914/1915 noch nicht vollendet waren, bezogen die Knabenklassen als Gastschule das Gebäude der benachbarten Mädchenschule Kobingergasse 5-7, wo die Schulkinder Wechselunterricht erhielten. Die Knaben hatten folgende Unterrichtszeiten: Montag, Mittwoch, Freitag von 8 bis 12 Uhr, Dienstag, Donnerstag, Samstag von 1 bis 4 Uhr. Am 5. Oktober 1914 erfolgte die Übersiedlung in die eigene Schule Schönbrunner Straße 189. Ab 1916/1917 wurden zwei Lehrzimmer für die Unterbringung von Lehrmitteln aus anderen Schulen des 12. Bezirkes, die durch militärische Einquartierung besetzt waren, benützt.

Bereits im ersten Schul- und Kriegsjahr 1914/1915 fehlten vier Lehrkräfte, die zur militärischen Dienstleistung einberufen wurden, sowie weitere Lehrpersonen, die an anderen Schulen aushalfen. Aus diesem Grund gab es sieben personelle Vertretungen, von denen wiederum zwei im Laufe des Schuljahres einrücken mussten. Am Ende des Schuljahres 1915/1916 zählte man zwölf Lehrkräfte, die eingerückt waren. Die steigende Knappheit an Mehlprodukten machte im März 1915 eine allgemeine Aufnahme der Mehl- und Getreidevorräte notwendig. Da als Übergabestellen für die Anmeldebögen die Schulgebäude verwendet wurden und überdies zur Durchführung der Arbeiten in den Übergabestellen sowie für die Verarbeitung des statistischen Materials die Lehrkräfte herangezogen wurde, musste der Unterricht vom 1. bis 6. März allen Schulen eingestellt werden.

Eine weitere Arbeitsbelastung für das Lehrpersonal ergab sich mit der Errichtung von Brotkommissionen. Durch Verordnung der k.k. Regierung wurde die Brot- und Mehlkarte eingeführt und das Amt der Verteilung derselben den Lehrkräften der Wiener Schulen anvertraut. In Wien wurden 400 Kommissionen mit je zwölf Mitgliedern errichtet, wovon 22 im 12. Bezirk errichtet wurden. Die Brotkommission Nr. 9 des 12. Bezirkes wurde in der Schule Schönbrunner Straße 189 untergebracht. Obmann derselben war Oberlehrer Karl Gaa. Am 6. April 1915 begann die Tätigkeit der Kommissionen. Gearbeitet wurde in zwei Schichten, zu je sechs Mitglieder in der Zeit von 8 bis 12 Uhr und von 12 bis 16 Uhr. Anlässlich der Ausgabe weiterer Lebensmittelkarten (zum Beispiel Zuckerkarten) musste der Unterricht um weitere Unterrichtsstunden verkürzt werden.

Der Kartoffel- und Gemüsebau auf dem sogenannten "Schulkriegsgemüsegarten" war ein zentrales Beschäftigungsfeld in der Kriegsfürsorge. Die Arbeiten und Ernten fanden regelmäßige Erwähnung (zum Beispiel am 3. Oktober 1916). In den Unterrichtsstunden ging die Lebensmittelknappheit nicht spurlos vorbei. Die Schulkinder wurden beispielsweise über die Verwendung von Maismehl und Maisgrieß, über den Anbau von Kartoffeln, Hülsenfrüchten und Gemüse und über entsprechende Kochrezepte belehrt (zum Beispiel am 15. März 1915) Weiters beteiligten sich die Schülerinnen und Lehrpersonen an Handarbeiten. So wurden beispielsweise Zigaretten für die Soldaten im Felde gestopft (zum Beispiel im ersten Schuljahr 15.000 Zigaretten). Gleichzeit fertigten die Schulkinder Socken aus Billroth-Papier (wasserundurchlässiges Papier) sowie Einlegesohlen aus Zeitungspapier an. Die Schulkinder beteiligten sich außerdem an Sammlungen unterschiedlichster Art (zum Beispiel Sammlungen von Wolle, Kautschuk, Taschentücher im Juni 1917). Bei den Sammlungen konnte es sich um die Zusammenstellung von Geschenkpaketen (zum Beispiel mit Taschentücher, Schachteln mit schwedischen Zündhölzchen, Bleistifte, einfaches Nähzeug) an die Soldaten im Rahmen von Kriegsfürsorgeaktionen ("Weihnachten im Felde", "Bücher ins Felde") sowie für die k.k. Landwirtschaftsgesellschaft (zum Beispiel Sammlung von Einsiedegläsern im Winter 1914) handeln.

In den Kriegsjahren stieg die Zahl der Schüler an, sodass der Schluss naheliegt, dass Schulkinder aus anderen Schulen an die Knabenvolksschule Schönbrunner Straße 189 eingeschult wurden:

  • 1914/1915: 14 Klassen mit 551 Knaben
  • 1915/1916: 14 Klassen mit 581 Knaben
  • 1916/1917: 15 Klassen mit 629 Knaben
  • 1917/1918: 15 Klassen mit 613 Knaben

Gegen Ende des Schuljahres 1916 wurde zwölf Schülern der Knabenschule Schönbrunner Straße 189 durch die Aktion "Wiener Kinder aufs Land" zur Erholung und Kräftigung der Landaufenthalt ermöglicht. Das verantwortliche Komitee besorgte Unterkunftsplätze in ländlichen Örtlichkeiten. Die Lebensmittel wurden durch die Gemeinde Wien und die Kriegsgetreidegesellschaft beigestellt. Als Aufsichtspersonen begleiteten Lehrpersonen die Kinder.

Durch die Aktion "Kinder aufs Land" des Kaiser-Karl-Wohlfahrtswerkes sollte ebenfalls erholungsbedürftigen Kindern Landaufenthalt in den Sommermonaten ermöglicht werden. Bereits im März 1918 wurden die erforderlichen Erhebungen und schriftlichen Anmeldungen vorgenommen. Aus der Knabenvolksschule Schönbrunner Straße 189 meldeten sich 288 Kinder. Die Unterbringung der Kinder sollte vorzugsweise in Ungarn und hauptsächlich bei Landleuten stattfinden. Die Kinder wurden einer ersten ärztlichen Untersuchung unterzogen. Vom Lokalkomitee wurden 32 Schüler der Knabenvolksschule Aufenthalt in Ungarn bestimmt und diese traten am 28. Juli die Reise nach Szegvár (Komitat Csongrád) an.

Erste Republik

Abgesehen von den räumlichen Umständen kehrte nach dem Ende des Ersten Weltkrieges nicht unmittelbar Normalität ein. Die Zwischenkriegszeit war auch im Schulwesen geprägt von ausländischen Kinderhilfsaktionen, zu denen etwa Lebensmittelvergaben und Verteilung sonstiger Ressourcen (zum Beispiel Lederschuhe und Strümpfe am 16. März 1920) oder die Führung amerikanischer Ausspeisestellen sowie die Durchführung ärztlicher Untersuchungen der Kinder durch das amerikanische Hilfskomitee (zum Beispiel 25. September 1919, 27. November 1919, 26. April 1920) gehörten. Wegen Kohlemangels mussten die Schulen in den kalten Wintermonaten gelegentlich geschlossen werden (zum Beispiel vom 14. Dezember 1918 bis 7. Jänner 1919). Die wirtschaftlichen Verhältnisse führten zu steigenden Sparmaßnahmen, die sich vor allem im Lehrkörper bemerkbar machten. "Betreffs des Abbaus herrscht große Besorgnis in der Lehrerschaft."[6] Die während der Hauptferien 1923 und 1924 vorgenommenen Reparaturarbeiten wurden nicht ohne Vermerk auf die hohen entstandenen Kosten erwähnt. Die Gasrohre wurden entfernt und es wurde dafür elektrisches Licht eingeleitet. Die Schulräume wurden frisch ausgemalt. Der äußere Mauerauswurf wurde bis zur Höhe von 2 Meter ausgebessert. Zwölf Bänke wurden wieder instand gesetzt.

Infolge der Erweiterung der im selben Gebäude untergebrachten Bundes-Realschule musste die Knabenschule den zweiten Stock des Hintergebäudes an die Mädchenvolksschule Kobingergasse 5-7 abgeben und verlor dadurch vier Klassen. Durch diesen Umstand wurden einige Lehrkräfte überzählig. Im Schuljahr 1926/1927 wurden der Bundes-Realschule weitere vier Klassenzimmer überlassen. Als unmittelbarer Folge der begrenzten Raumkapazität der Knabenvolksschule ergab sich im darauffolgenden Schuljahr, dass die Knaben der 4. Klasse, welche im nächsten Schuljahr die 5. klasse besuchen sollten, an die Knabenvolksschule VS Fockygasse 20, ausgeschult werden müssen. Über Weisung des Stadtschulrates mussten zudem mit Ende des Schuljahres 1926/1927 acht Schüler der 4. Klasse, die dem dortigen Schulsprengel angrenzend wohnten, an die allgemeine Mittelschule Neuwallgasse 26 abgegeben werden.

Parallel dazu sank aber auch die Zahl der Schüler in den 1920er auch stetig. Während im Schuljahr 1920/1921 noch 14 Klassen mit 449 Schülern geführt wurden, waren es im zwei Jahre später (1922/1923) nur noch zehn Klassen mit 352 Schülern und vier Jahre später (1926/1927) acht Klassen mit 238 Schülern.

Im Juni 1930 fand eine Feier anlässlich des 60-jährigen Bestandes der Schule statt. Am Vormittag wurde eine Feier im Rahmen des Gesamtunterrichtes im Turnsaal veranstaltet. Anwesend waren dabei nur die Schulkinder sowie die Lehrkräfte und der Oberlehrer. Die eigentliche Festfeier fand nachmittags im Altdeutschen Saal im Dreherpark statt.[7]

Februar 1934 und Ständestaat

Vor dem Hintergrund der bürgerkriegsähnlichen Ereignisse im Februar 1934 blieben die Schulen vom 13. bis einschließlich 17. Februar 1934 geschlossen. Im darauffolgenden Schuljahr wurde der bisherige Oberlehrer Adolf Noßberger durch den provisorischen Leiter Franz Gaul ersetzt, der laut Dekret vom Stadtschulrat (Zahl I-6286/1934) ab 15. September 1934 bestellt wurde. Zu diesem Zeitpunkt besuchten noch sechs jüdische Schüler die Knabenvolksschule. Dieser Schulleiterwechsel dürfte allerdings nicht aus ideologischen Gründen erfolgt sein, da Adolf Noßberger noch weiterhin auftauchte, so zum Beispiel zur ersten Hausberatung am 24. September 1934, zu der er als Gast anwesend war und ihm noch einmal für seine Dienste gedankt wurde. Mit dem neuen Schulleiter häuften sich auch die Einträge zu den politischen Ereignissen, ganz im Sinne der ideologischen Auslegung des Ständestaates. So standen beispielsweise die Überführung der Leichen der ehemaligen Bundeskanzler Iganz Seipel und Engelbert Dollfuß in die Seipel-Dollfuß-Gedächtniskirche am 29. September 1934, entsprechende Trauergottesdienste (30. September 1934 sowie 1. Oktober 1934 in der Pfarrkirche Neumargareten) sowie Frühstücksaktionen der Vaterländischen Front im Winter und Veranstaltungen wie etwa sogenannte "Vaterländische Wochen" im Fokus.

Zu dieser Zeit verwendete die Knabenschule acht der insgesamt 13 Lehrzimmer. Die Mädchenvolksschule Kobingergasse 5-7 benützte ein Zimmer und die Bundesrealschule insgesamt vier Zimmer.

1936: Zusammenlegung der beiden Schulen

Laut Erlass des Stadtschulrates vom 18. Juni (Zahl I-2600/1936) wurde mit Zustimmung der Gemeinde Wien vom 26. Mai 1936 verfügt, dass mit Wirksamkeit vom 14. September 1936 die allgemeine Volksschule für Mädchen, 12., Kobingergasse 7 in das Gebäude der allgemeinen Volksschule für Knaben, 12., Schönbrunner Straße 189 verlegt und mit der genannten Schule unter eine gemeinsame Leitung verbunden würde. Durch die Zusammenlegung dieser beiden Schulen entstand demnach eine allgemeine Volksschule für Knaben und Mädchen unter gemeinsamer Leitung, die ihre Adresse in der Schönbrunner Straße 189. Somit führte die zusammengelegte Doppelvolksschule fortan fünf Knabenklassen (189 Schüler) und fünf Mädchenklassen (182 Schülerinnen).

NS-Zeit und Zweiter Weltkrieg

Nach dem sogenannten "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 gab es wiederum einen Wechsel in der Schulleitung: Der bisherige Oberlehrer Franz Gaul wurde durch Oberlehrer Alois Mihatsch ersetzt. Dessen politische Gesinnung drückt sich ungehemmt in der Gestaltung der schriftlich festgehaltenen Märzereignisse in der Schulchronik, welche mit roten Briefmarken samt Hakenkreuz geschmückt wurden, aus.

Im darauffolgenden Schuljahr besuchten folglich keine jüdischen Schulkinder mehr die Doppelvolkschule. Schulräumlichkeiten wurden von nationalsozialistischen Organisation mitbenützt, so etwa der Turnsaal und ein Lehrzimmer von der Hitlerjugend (Bann 506), dem Bund deutscher Mädel, vom Deutschen Jungvolk und von der Kindergruppe der NS-Frauenschaft. Die Einbindung der Lehrpersonen und der Schulkinder in die NS-Aktivitäten war zentraler Bestandteil auf allen Ebenen. So wurden den Schulkindern beispielsweise nationalpolitische Filme der NSDAP (zum Beispiel 5. Dezember 1938) sowie Werbesendungen der der Hitlerjugend untergliederten Vereine Deutsches Jungvolk und Jungmädelbund für die Aufnahme der zehnjährigen Kinder (zum Beispiel 7. März 1939) gezeigt. Auch für die Lehrpersonen gab es Kundgebungen (zum Beispiel 24. Jänner 1939), Großveranstaltungen und Schulungslehrgänge (zum Beispiel vom 4. bis 8. Oktober 1943) des Nationalsozialistischen Lehrerbundes (NSLB). Ähnliche Indoktrinierungen erfolgten später bezüglich des Weltkrieges: "Wir Erzieher haben auch eine kriegswichtige Aufgabe zu erfüllen: Die Jugend vor Verwahrlosung zu schützen, sie vor unüberlegten Handlungen zu warnen und ihr klar zu machen, warum dieser Krieg geführt wird und daß sie berufen ist, auch ihren Teil zum siegreichen Ende des Kampfes beizutragen. (…)"[8]

Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurden die Schulräumlichkeiten für andere, meist militärische oder ernährungswirtschaftliche Zwecke herangezogen. So belegte die Kartenstelle Nr. 84 ein Lehrzimmer und die Kanzlei, und auch der Reichsluftschutzbund (Ortsgruppe 9) benütze ein, dann zwei Klassenzimmer. Im letzten Schul- und Kriegsjahr 1944/1945 wurden zwei Klassenzimmer als Einlagerungsraum von der Gemeinde Wien verwendet. Zumindest in den ersten Kriegsjahren fungierte die Doppelvolksschule Schönbrunner Straße 189 als Religionssammelstelle für den römisch-katholischen Religionsunterricht.

Wie bereits im Ersten Weltkrieg beteiligten sich die Schulkinder an Sammelaktionen jeglicher Art (zum Beispiel Knochensammlung im Februar 1940, Kastaniensammlung im Oktober 1942). So sahen die Sammelergebnisse eines ganzen Schuljahres 1941/1942 beispielhaft folgendermaßen aus: Roh- und Altstoffsammlung (552 Kilogramm Knochen, 184 Kilogramm Hadern, 415 Kilogramm Papier, 5,5 Kilogramm Staniol, 33 Kilogramm Messing, 1 Kilogramm Gummi, 111 Kilogramm Eisen), Flaschensammlung (100 Stück), Halstüchersammlung (16 Stück), Werkzeugsammlung (46 Stück), Spielzeugsammlung (150 Stück).

Die miserablen wirtschaftlichen Verhältnisse führten auch zu gänzlichen Schließung der Schulen: Wegen Kohlenersparnis blieben die Schulen vom 26. Jänner bis 15. März 1942 geschlossen. Die Kinder kamen wöchentlich in die Schule zur Entgegennahme von Aufgaben. Ein Raum als Wärmestube wurde für die Schulkinder eingerichtet. Lehrpersonen übernahmen die Aufsicht. Ab Mitte Jänner bis Ende Februar 1934 blieben die Schulen wiederum wegen Brennstoffmangel bis Ende Februar geschossen.

Die Zahl der Schülerinnen und Schüler ging während der Kriegsjahre deutlich zurück:

  • 1939/1940: vier Klassen mit 137 Knaben, vier Klassen mit 123 Mädchen. Gesamt: 260
  • 1940/1941: drei Klassen mit 110 Knaben, drei Klassen mit 106 Mädchen und eine gemischte Klasse mit 21 Knaben und 15 Mädchen. Gesamt: 252
  • 1941/1942: Keine Angaben
  • 1942/1943: eine Klasse mit 30 Knaben, zwei Klassen mit 65 Mädchen, drei gemischte Klassen mit 51 Knaben und 49 Mädchen. Gesamt: 195
  • 1943/1944: eine Klasse mit 36 Knaben, eine Klasse mit 32 Mädchen und drei gemischte Klassen mit insgesamt 145 Schulkindern. Gesamt: 177
  • 1944/1945: eine Knabenklasse, eine Mädchenklasse, drei gemischte Klassen (keine näheren Angaben)


Der Luftkrieg und seine Bedrohungen spielte natürlich auch eine zentrale Rolle im Schulalltag. Der Schulleiter als Betriebsluftschutzleiter wurde Luftschutzkurs zum in die Landesgruppenluftschutzschule 19., Saarlandstraße. Ein solcher Kurs dauerte beispielhaft vier Tage. (zum Beispiel 12.-15. Februar 1940). Für den übrigen Lehrkörper gab es eintägige Luftschutzkurse (zum Beispiel 26. Februar 1940) in der Luftschutzschule 13., Lainzer Straße 162. Erste Luftschutzdienstappell für die Lehrkräfte und Mitarbeitende in der Kartenstelle fanden am 21. November 1940 statt. Ab dem Jahr 1943 galt verschärfter Luftschutzdienst, d.h. es gab einen Tag- und Nachtdienst, der auch an schulfreien Tagen besetzt wurde. Ende des Schuljahres 1944: In zahlreichen Besprechungen mit den Eltern wurden diese über die Luftgefahr und die daraus folgende Notwendigkeit der Verschickungen der Kinder aus der luftgefährdeten Stadt aufgeklärt. Im Zuge der Kinderlandverschickung reisten 16 Knaben der 5. Klasse mit ihrem Klassenlehrer Franz Ulrich im Februar 1944 nach Nemesnádudvar (Kreis Baja) in Ungarn.

Durch einen Bombentreffer in das Nachbargebäude 5. November 1944: erlitt auch das Schulgebäude Schönbrunner Straße 189 Sachschaden. Alle Fenster an der Hofseite wurden beschädigt und es gab einen geringen Dachschaden. In den ersten Tagen der Woche halfen die Schulkinder der Oberklassen bei den Aufräumungsarbeiten mit. Am 22. Jänner 1945 kam es wiederum zu einem Bombenschaden an der Schule. Durch den Luftdruck wurden 16 Fensterscheiben zertrümmert. Bei einem Bombenangriff vom 13. Jänner 1945 beschädigten Bomben vor und hinter dem Schulgebäude dasselbe so stark, dass es unbenützbar wurde. In der Kanzlei wurden die Fensterstücke herausgerissen und das Inventar fast gänzlich vernichtet. Die Decke vom 2. Stock brach durch in den 1. Stock. An den Bergungsarbeiten beteiligen sich zwei Personen aus dem Lehrkörper. Bei einem neuerlichen Luftangriff vom 21. Jänner 1945 wurden durch Luftdruck die meisten noch ganzen Fensterscheiben zertrümmert.

Nach Kriegsende und der Wiederaufnahme des Unterrichtes kam ab 20. September 1945 eine evangelische und eine altkahtolische Religionsstation an die Schule. Am 3. Dezember 1945 kam die Doppelvolksschule Schönbrunner Straße 189 als Gastschule in das Schulgebäude Fockygasse 20. Mit den Schulen Fockygasse, VS Vierthalergasse 11-13 und VS Malfattigasse 17 erhielten die Schulkinder Wechselunterricht.

Nachkriegszeit

Anstelle des im Krieg zerstörten Schulgebäudes errichtete die Gemeinde Wien eine Wohnausanlage. Auf dem von Franz Windhager geschaffenem Mosaik sind die einst ansässigen Gerber als Gründer der Gewerkschaft im Jahr 1866 zu sehen.

Quellen

Literatur

  • Wolfgang Mayer: XII. Meidling. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 12), S. 54

Einzelnachweise

Weblinks