Neustiftgasse

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Neustiftgasse 49 (Hausportal), 1899
Daten zum Objekt
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48° 12' 20.16" N, 16° 20' 48.02" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Neustiftgasse (7.), benannt (1862) nach der Vorstadt Neustift.

Einer der ältesten Verkehrswege des heutigen 7. Bezirks, der bereits um 1100 im Bereich der Vorstadt St. Ulrich entlang des Ottakringer Bachs bestanden haben dürfte; die angrenzende Siedlung Neustift (mit dem 1462 auf einer Insel des Bachs [erst 1840 eingewölbt] gelegenen Neudeggerhof [7]) ist ab dem 14. Jahrhundert urkundlich nachweisbar. Um 1550 entstanden Häuser oberhalb der heutigen Kirchengasse, die vor 1621 als Gemeinde Neustift von St. Ulrich abgetrennt wurden (Bezeichnung zwischen Kirchen- und Myrthengasse häufig "Auf dem Garten" beziehungsweise zwischen Myrthen- und Zieglergasse "Auf dem Acker").

Neustiftgasse 49 (Hofansicht), 1903
Neustiftgasse 85 (Hofansicht), 1908

Die Neustiftgasse wurde 1780 bis zur Kaiserstraße, 1896 bis zum Gürtel verlängert und war bis 1862 verschiedenartig benannt (Am Platzl oder Herrengasse, [unterer Teil bis zur Kirchengasse], Kapuzinergasse [am Spittelberg, 1770-1862], Stadelgasse [innerhalb der Vorstadt Schottenfeld, benannt nach dem Schottenstadel an der Ecke der Kaiserstraße]). Die platzartige Erweiterung vor den Häusern 28-36 beziehungsweise 33-41 hieß bis 1862 Am Strohplatzl (seinerzeit verkauften die Bauern hier zweimal wöchentlich Stroh; auch Am Platzl). Bis zur Erbauung der Markthalle fand hier auch der Neustifter Markt statt. Auf dem Areal Nummer 30-36 (Kellermanngasse 1-8, Lerchenfelder Straße 27-37) erstreckte sich bis 1788 der Oberhof mit den dazugehörigen Wirtschaftsgebäuden und Gärten (nach dem Ankauf durch das Schottenstift [1629] hieß er Schottenhof).

Gebäude

Neustiftgasse 40, 1919

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

(VII. 1894 wird das innerhalb des Gürtels liegende Stück der Koppstraße zur Neustiftgasse gezogen; seither ungerade ONr. 143-151 und gerade ONr. 118-122 in XVI, sonst VII. Seit 1905 ganz in VII).

Siehe auch:

ehemalige

Quellen

Literatur

  • Mitteilungen, Berichte, Notizen aus dem Bezirksmuseum Neubau 10/1983, S. 15 f.
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 309 ff.
  • Elfriede Faber: Wien in alten Ansichtskarten 6/7, S. 78 ff.
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Andreas Lehne: Jugendstil in Wien. Architekturführer. Wien: J & V Ed. ²1990, S. 87 ff.
  • Wolfgang Mayer: VII. Neubau. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 7), S. 41 f.
  • Wolfgang Mayer: Spittelberg. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Wiener Bezirkskulturführer, 27), S. 36
  • Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925, S.98 ff.
  • Andreas Suttner: Das schwarze Wien. Bautätigkeit im Ständestaat. Wien: Böhlau 2017