Stadien

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Ferdinand Weser-Krell, Das Praterstadion aus der Vogelperspektive, um 1931, Aquarell, 46,5 x 72,5 cm
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
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Letzte Änderung am 3.10.2024 durch WIEN1.lanm08trj
BildnameName des Bildes Praterstadion_Aquarell.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Ferdinand Weser-Krell, Das Praterstadion aus der Vogelperspektive, um 1931, Aquarell, 46,5 x 72,5 cm

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Als Stadion wird ein Austragungsort sportlicher Wettkämpfe bezeichnet. Eine nach oben meist offene bauliche Struktur wird um ein Spielfeld platziert, um einem größeren Publikum auf Steh- oder Sitzplätzen Einsicht auf das Geschehen zu ermöglichen.

Herkunft und Bedeutung

Stadien sind keine Erfindung der Moderne: Bereits in der Antike wurden in minoisch-mykenischer Zeit Erhebungen mit stufenförmigen Reihen benutzt, um mehr Publikum für ein Geschehen zu schaffen.[1] Seit ca. 900 vor Christus wurden im antiken Griechenland Bauten rein zu dem Zweck errichtet, mehr Interessenten Einblick in das Sportgeschehen zu geben. Ein „Stadion“ ist ein antikes griechisches Längenmaß von 600 Fuß.[2] Von diesem Maß übertrug sich die Bezeichnung auf die Wettkampflage, also auf die Laufbahn und die längs davon angesiedelten Zuschauerwälle. Berühmte antike Stadien befanden sich beispielsweise in Athen (184 Meter), Delphi (177 Meter), Epidauros (181 Meter), Isthmia, Messene, Nemea oder Olympia (192 Meter).

Stadien gab es bereits in der Antike. Der Name leitet sich vom Längenmaß ab. Das Stadion von Epidauros misst 181 Meter.

In Rom setzte in der Kaiserzeit das Flavische Amphitheater, das Kolosseum, neue Maßstäbe. Der zwischen 72 und 80 nach Christus errichtete Bau bot ca. 50.000 Zuschauern Platz und kann durchaus als Mehrzweckstadion bezeichnet werden. Aus Rom stammt auch ein weiterer, gern für Sportstadien verwendeter Begriff, die Arena. Das lateinische Wort "[h]arena" bedeutet Sand und übertrug sich von der mit Sand bestreuten Kampffläche auf den gesamten Bereich, inklusive des Zuschauerareals.

Als die Tore noch Kilometer auseinanderlagen

Seit der Fußball durch Verbände geregelt wird, haben sich die Platzverhältnisse kaum verändert. Dem war aber nicht immer so: in England wurde ein Vorläufer des Fußballs bereits im Mittelalter praktiziert – als Spielfläche diente die gesamte Landschaft zwischen den Stadt-Toren zweier Ortschaften, deren Bewohner versuchten, den Ball in das teilweise kilometerweit entfernte Tor der Nachbarortschaft zu befördern.

Plan des Spielfeldes aus dem Regelwerk von Hugo Meisl (Nachlass Meisl im WStLA)

Eine Frühform des Fußballs war der in Florenz gespielte Calcio Storico, dessen Platzgröße Mitte des 16. Jahrhunderts genau definiert war. Er entsprach dem Kirchplatz vor Santa Croce und maß 100 x 50 Meter. Dieses "Feld" wäre auch heute im modernen Fußball noch zulässig: Die Länge der Torlinie darf zwischen 45 und 90 Metern variieren; die Seitenlinie kann zwischen 90 und 120 Meter messen.

Austragungsorte in Wien

Fußballmatch auf der Hohen Warte, Anton H. Karlinsky, 1928, Öl auf Leinwand, 72 x 104 cm

In Wien trafen die ersten beiden angemeldeten Vereine, die Vienna und die Cricketer am 15. Oktober 1894 aufeinander. Gespielt wurde auf der Kuglerwiese (19); die Revanche fand auf der Jesuitenwiese im Prater statt. Rasch wurde das öffentliche Interesse geweckt und die Notwendigkeit stieg, größere Zuschauerareale zu schaffen. Das älteste heute noch bespielte Stadion Wiens ist der Wiener Sport-Club Platz. Die Anfänge dieser Sportstätte reichen bis an den Anfang des 20. Jahrhunderts zurück, als eine Holztribüne mit vier spitzen Dachgiebeln erbaut wurde. Wie damals gibt es auch heute vor allem noch hier "Zaungäste" – aus den Balkonen der Nachbarsgebäude lässt sich vorzüglich das Geschehen am Sportplatz verfolgen. Um den immer größer werdenden Andrang einzubremsen, stiegen die Ticketpreise der Wiener Stadien immer höher.

Rekorde

In den 1920ern löste ein Zuschauerrekord den anderen ab. Beim Länderspiel gegen Italien auf der Hohe Warte sollen am 15. April 1923 sogar über 90.000 Zuseher dabei gewesen sein. Ebenfalls in den 20er-Jahren entstand auf der Pfarrwiese ein weltweit einzigartiges Klatschritual.

Im Laufe der Zeit sah Wien einige Fußballstadien kommen (und gehen). Das größte ist nach wie vor das Mehrzweckstadion Ernst-Happel-Stadion (früher Praterstadion). Das Ernst-Happel-Stadion war nicht nur Hauptaustragungsort der Heim-EM, sondern auch vielfacher Gastgeber eines Europacupfinals (nur im Wembley-Stadion fanden mehr Finalspiele des höchsten europäischen Vereinswettbewerbs statt). Anlässlich der EURO 2008 wurden in Österreich einige Spielstätten (um)gebaut.

Der jüngste Neubau ist das Allianz-Stadion. Die neue Spielstätte des SK Rapid[3] ist mit einem Platz für 28.000 Gäste das größte reine Fußballstadion Wiens.

Aktuell wird auch an einer neuen Arena für die Wiener Austria gearbeitet. Die neue Spielstätte soll Platz für 17.500 Zuseher bieten.

Stadiontypen

Stadien kann man aufgrund verschiedener architektonischer oder zweckmäßiger Merkmale sowie deren Beschaffenheit klassifizieren:

  • Grundriss
  1. oval
  2. kreisförmig
  3. rechteckig
  • Anzahl der Ränge (das einzige zweirangige Stadion Wiens ist das Ernst-Happel-Stadion)
  • Zweckmäßigkeit
  1. Mehrzweckstadien (z.B.: Stadion Hohe Warte, Ernst-Happel-Stadion)
  2. Reine Fußballstadien (z.B.: Allianz-Stadion, Generali Arena)
Neben den großen Arenen gibt es auch kleinere Fußballplätze: hier der FC-Stadlau-Platz (2016).

Liste der (Fußball-)Stadien in Wien

Hier ein Überblick über die wichtigsten Spielstätten der Bundeshauptstadt:

Wiener Athletiksport-Club (WAC). Das Fußball- und Leichtathletikstadion aus der Hintertorperspektive.
Die jüngste Spielstätte Wiens, das Allianz-Stadion, hier bei der Eröffnungspartie Rapid gegen Chelsea (2:0) am 16. Juli 2016.

ehemalige Stadien

Red-Star-Platz (Vogelweidpark): Teilansicht des Fußball-Spielfeldes mit Blick zur Stadthalle.

nicht realisierte Projekte

Karte

Bilder

… weitere Ergebnisse

Videos

Ausschnitt aus dem Film über das 30-jährige Jubiläum des Wiener Stadions im Jahr 1961 mit Archivbildern aus den Jahren 1929-1931. WStLA, Filmarchiv der media wien, 344

Quellen

Literatur

  • Andreas Tröscher - Matthias Marschik - Edgar Schütz: Das große Buch der österreichischen Fußballstadien. Göttingen 2007

Einzelnachweise

  1. Auf dem Westhof des minoischen Palastes in Phaistos auf Kreta ist beispielsweise nach wie vor eine alte „Tribüne“ zu sehen.
  2. Je nach Fußmaß kann ein Stadion zwischen 165 und 196 Metern variieren.
  3. Bei der Stadioneröffnung am 16. Juli 2016 gewann Rapid 2:0 gegen Chelsea FC.