Wiedner Hauptstraße

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Blick von der Paulanerkirche auf die Wiedner Hauptstraße Richtung Karlsplatz (1969)
Daten zum Objekt
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48° 11' 12.78" N, 16° 21' 49.60" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Wiedner Hauptstraße 64 mit dem Schönburg-Kino, 1914
Wiedner Hauptstraße 126-128, Zustand 1914

Wiedner Hauptstraße (4.; 5.). Die ehemalige Alt-Wiedner Hauptstraße ist seit dem 12. Jahrhundert in der Verlängerung der Kärntner Straße als Fernverkehrsweg nach dem Süden (insbesondere Triest und Venedig) bekannt (Siechenhaus "Zum Klagbaum"). Der Wienfluss wurde durch die Kärntnertorbrücke (eine ursprünglich hölzerne, dann steinerne Brücke) überquert (später Elisabethbrücke).

An der Wiedner Hauptstraße lag der älteste Kern der Vorstadt Wieden. Charakteristisch für den Straßenzug sind einige kleine Dreiecksplätze - Margaretenstraße (Rilkeplatz), Favoritenstraße (vor der Paulanerkirche), Waag-, Schaumburger- und Ziegelofengasse).

Am Beginn der Wiedner Hauptstraße erstreckte sich das Freihaus auf der Wieden (mit der Rosalienkapelle und [später] dem Freihaustheater), vor dem zeitweise der Naschmarkt angesiedelt war; die Paulaner (ab 1626) und die Piaristen (ab 1751; Theklakirche) begründeten an der Wiedner Hauptstraße ihre Klöster und Kirchen; vorher mehrfache Umbenennungen: 1862 wurde die Alte Wieden Hauptstraße in Wiedner Hauptstraße umbenannt, ebenso 1862 die Matzleinsdorfer Hauptstraße in Matzleinsdorfer Straße. Mit 25. Jänner 1906 wurde die Matzleinsdorfer Straße in die Wiedner Hauptstraße einbezogen.

Wiedner Hauptstraße 14 mit Apotheke "Zur Heiligen Dreifaltigkeit", 1898
Wiedner Hauptstraße 24 und 26, um 1900
Wiedner Hauptstraße 52, 1902
Wiedner Hauptstraße 66, um 1914

Der ehemals geschlossene biedermeierliche Hausbestand wurde ab dem späten 19. Jahrhundert durch historistische und secessionististische Wohnhausbauten überschichtet; wertvolle Bausubstanz ging während des Zweiten Weltkriegs verloren.

Auf dem Areal Freihaus auf der Wieden/ Obstmarkt 1/ Wiedner Hauptstraße 10/ Operngasse 13 befand sich zwischen 1942 und 1945 ein Zwangsarbeiterlager.

Gebäude

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

(1902 fallen die ungeraden ONr. 13-17 und die geraden ONr. 4-12 an den neu errichteten Rainerplatz, die Wiedner Hauptstraße wird umnummeriert.)

(1906 Umpfarrung, gleichzeitig wird die Matzleinsdorfer Straße einbezogen, die die ungeraden ONr. ab 81 und die geraden ONr. ab 84 (5. Bezirk) erhält.)

Quellen

Literatur

  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 176 f., 181
  • Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 92014, S. 312
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 200 ff. (vierter Bezirk), 234 (fünfter Bezirk)
  • Felix Czeike: IV. Wieden. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1979 (Wiener Bezirkskulturführer, 4), S. 58 ff.
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S: 428 ff. (vierter Bezirk), 551 ff. (fünfter Bezirk)
  • Wolfgang Mayer: V. Margareten. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 5), S. 51 ff.
  • Andreas Suttner: Das schwarze Wien. Bautätigkeit im Ständestaat. Wien: Böhlau 2017
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 169 ff. (vierter Bezirk), 194 f. (fünfter Bezirk)